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Die Vögel Niedersachsens und des Landes Bremen – Zur Kenntnis der Vogelwelt Niedersachsens 1920-1940 und Nachträge zum Speziellen Teil –

Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen


Sonderreihe B, Heft 1.2 (2017), 244 S., 20,- €
herausgegeben von Thorsten Krüger und Herwig Zang

Ein Besprechungsvorschlag für dieses Heft steht Ihnen hier als Download zur Verfügung.

Inhalt

Nachträge zum Speziellen Teil der Avifauna


Vorbemerkungen der Herausgeber
Mit dem vorliegenden Band 1.2 werden die Arbeiten an der Avifauna Niedersachsens abgeschlossen. Dieses Vorhaben hat eine lange und wechselvolle Geschichte mit Tiefen und mit Höhepunkten hinter sich. Schon allein der lange Zeitraum von 56 Jahren zwischen dem ersten Aufruf zur Mitarbeit 1960, dem Erscheinen der ersten Lieferung 1979 und dem Abschluss 2016 hat genügend Gelegenheiten geboten, das Vorhaben zum Scheitern zu bringen (HECKENROTH & SCHMIDT 2008, SEITZ 2012).

Landeskunde
Das Kernstück einer jeden Avifauna ist der „Spezielle Teil“, der die Brut- und Gastvögel behandelt. Dem gehen in der Regel vorbereitende Kapitel vor allem zur Landeskunde, zur Geschichte der ornithologischen Erforschung und ein allgemeiner Überblick über die Avifauna voraus. Ihm folgen abschließende Kapitel mit Berichtigungen, Anhängen und oft auch einem Gesamt-Literaturverzeichnis. Startschwierigkeiten (s. SEITZ 2012) haben in Niedersachsen dazu geführt, dass die 11 Lieferungen des „Speziellen Teils“ ohne eine Einführung in das Bearbeitungsgebiet veröffentlicht wurden. Es erscheint nicht sinnvoll, dies jetzt nachzuholen, zumal etwa gleichzeitig mit dem Abschluss der Avifauna mit dem „Atlas der Brutvögel in Niedersachsen und Bremen 2005-2008“ (KRÜGER et al. 2014) eine kurz gefasste Landeskunde sowie eine erneute Übersicht zur Verbreitung der Brutvogelarten zur Verfügung stehen.

Daneben gibt es einige Hilfsmittel, die im Verlauf der Bearbeitungszeit des „Speziellen Teils“ erschienen sind, dafür gute Dienste geleistet und vertiefende Analysen möglich gemacht haben:
1) 34 zumeist farbige Karten zur Landeskunde (Themenkarten im „Atlas der Brutvögel Niedersachsens 1980“; HECKENROTH 1985, S. 83-93 und S. 299-363). Diese waren ursprünglich für den „Allgemeinen Teil“ der Avifauna vorgesehen.
2) Eine ausführliche Landeskunde in zwei Bänden („Landeskunde Niedersachsen – Natur- und Kulturgeschichte eines Bundeslandes“; SEEDORF & MEYER 1992, 1996)
3) Eine kartographische Arbeitsgrundlage (der sog. „Kartieratlas“; NLÖ 1993)
4) Folien eines Teils der Themenkarten aus HECKENROTH (1985), ergänzt um einzelne weitere Themenkarten im „Atlas der Brutvögel Niedersachsens 1981-1995“ (HECKENROTH & LASKE 1997).

Der Allgemeine Teil
Lieferung 1.1 Beiträge zur Geschichte der Ornithologie
Auch wenn auf eine eigene Landeskunde als Teil der Avifauna verzichtet werden konnte, sind im „Allgemeinen Teil“ Themenkomplexe aufzuarbeiten. Dazu gehört vor allem die Historie der Vogelkunde im Berichtsgebiet. Diese konnte als Lieferung 1.1 mit der Darstellung „Beiträge zur Geschichte der Ornithologie in Niedersachsen und Bremen“ von SEITZ (2012) zum 40-jährigen Bestehen der Niedersächsischen Ornithologischen Vereinigung (NOV) vorgelegt werden. Sie ist in Umfang und Sorgfalt herausragend und auf eine außerordentlich positive Resonanz gestoßen.

Lieferung 1.2 Zur Kenntnis der Vogelwelt Niedersachsens 1920-1940 und Nachträge zum Speziellen Teil
Als zweite und abschließende Lieferung des „Allgemeinen Teils“ ist der vorliegende Band 1.2 nun fertiggestellt. Er enthält Themenkomplexe, wie sie in den bisherigen Lieferungen nicht einzubringen waren.

(1) Angaben und Ergebnisse aus den 1920er, 1930er und 1940er Jahren, die vor allem in die Zeit zwischen dem Erscheinen der „Vogelwelt Nordwestdeutschlands“ (BRINKMANN 1933) und dem Beginn der Arbeit 1960 für eine neue, moderne Avifauna liegen. Von herausragender Bedeutung ist dabei ein Verbreitungsatlas der Vögel Niedersachsens aus den 1920er/1930er Jahren, den H. WEIGOLD begonnen hat.

  • Vorarbeiten und Verbreitungskarten von Hugo Weigold zu einem Brutvogelatlas Niedersachsens (ZANG)
  • Mitteilungen aus dem Land Oldenburg für diesen Atlas von Karl Sartorius, die ebenfalls erhalten geblieben sind und hier im Detail vorgestellt werden (KRÜGER).
  • Beispielhaft ist eine Lokal-Avifauna des ehemaligen Kreises Rotenburg/Wümme, die von Ludwig Müller-Scheessel als Zuarbeit zu dem „Weigold-Atlas“ zu sehen ist (NOTTORF & KRÜGER)
  • Das Handexemplar der „Vogelwelt Nordwestdeutschlands“ (BRINKMANN 1933) von Hugo Weigold selbst ist erhalten geblieben und wird kurz vorgestellt (ZANG & NOTHDURFT)
  • Das Handexemplar der „Vogelwelt Nordwestdeutschlands“ (BRINKMANN 1933) von Julius Groß ist ebenfalls erhalten geblieben und ist als Zuarbeit zum Atlasprojekt von Hugo Weigold aus dem Raum Hannover anzusehen (ZANG & SEITZ).

(2) Nachträge zum Speziellen Teil der Avifauna „Die Vögel Niedersachsens und des Landes Bremen“

  • Nachträge zu „Die Vögel Niedersachsens und des Landes Bremen“, soweit sie in dem langen Bearbeitungszeitraum 1979-2015 neu hinzugekommene Arten und Unterarten betreffen (KRÜGER & ZANG)
  • Liste der seit 1800 in Niedersachsen und Bremen nachgewiesenen Brut- und Gastvogelarten (Stand: 31.12.2015; ZANG, KRÜGER & KUNZE).

(3) Würdigung der mitwirkenden Herausgeber und Artbearbeiter (ZANG).

(4) Berichtigungen, soweit sie bisher nicht erfolgt sind (ZANG).

Zum Abschluss der Avifauna-Reihe „Die Vögel Niedersachsens und des Landes Bremen“ war ursprünglich eine Lieferung 3 vorgesehen, in der eine Gesamt-Literaturliste, zusammengeführt aus allen Lieferungen, abgedruckt werden sollte. Das erscheint im digitalen Zeitalter jedoch nicht mehr sinnvoll und wird in diesem Rahmen nicht erfolgen.

Thorsten Krüger, Herwig Zang


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Vorarbeiten und Verbreitungskarten von Hugo Weigold zu einem Brutvogelatlas Niedersachsens in den 1920er/1930er Jahren
von Herwig Zang

Inhalt
1 Einleitung
2 Berichtsgebiet
3 Material und Methode
4 Verbreitungskarten
4.1 Graureiher
4.2 Schwarzmilan
4.3 Rotmilan
4.4 Baumfalke
4.5 Wanderfalke
4.6 Wiedehopf
4.7 Blaukehlchen
4.8 Schwarzkehlchen
4.9 Wacholderdrossel
4.10 Weidenmeise
4.11 Saatkrähe
4.12 Ortolan
5 Ergänzungen zu den originalen Weigold-Karten
5.1 Weißstorch
5.2 Kranich
5.3 Waldschnepfe
5.4 Birkhuhn, Auerhuhn
6 Zusammenfassung
7 Literatur

Zusammenfassung
Für zwölf Brutvogelarten aus Niedersachsen sind von Hugo Weigold (1886-1973) zusammengestellte Verbreitungskarten überliefert. Sie spiegeln die (Kenntnisse über die) damalige Verbreitung in den 1920er/1930er Jahren wider und wurden von Weigold Anfang der 1940er Jahre als Bestandteile eines dann leider nie erschienenen Atlas der Brutvögel Niedersachsens erstellt. Bei den Arten handelt es sich um Graureiher, Schwarzmilan, Rotmilan, Baumfalke, Wanderfalke, Wiedehopf, Blaukehlchen, Schwarzkehlchen, Wacholderdrossel, Weidenmeise, Saatkrähe und Ortolan. Die Verbreitungskarten werden hier erstmalig veröffentlicht. Sie sind für die Beurteilung des jeweiligen damaligen Vorkommens und seiner vorausgegangenen wie auch der folgenden Bestandsentwicklung in Niedersachsen von unschätzbarem Wert. In kurzen Beschreibungen werden sie räumlich wie zeitlich in die heutigen Kenntnisse eingeordnet.

Neben den zwölf vorhandenen Verbreitungskarten gibt es Schwarz-Weiß-Fotos von Verbreitungskarten dreier weiterer Vogelarten: Weißstorch, Kranich und Waldschnepfe. Die Fotografien der Verbreitungskarten sind im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover archiviert. Überdies liegt der Entwurf einer Verbreitungskarte aus den 1930er Jahren mit den Vorkommen von Birk- und Auerhuhn in Niedersachsen, Stand 1940, vor. Diese wurde wohl nicht von Hugo Weigold selbst angefertigt, aber sehr wahrscheinlich hat er ihre Erstellung zur Ergänzung seiner Bemühungen um einen Verbreitungsatlas angeregt. In dieser Arbeit werden die abgebildeten Karten kurz eingeordnet.

Dieser Rückblick lässt den Betrachter Hochachtung vor der Arbeit von Hugo Weigold empfinden, vor allem wenn man die Situation der 1920er/1930er Jahre berücksichtigt, in der H. Weigold die zahlreichen ungenannten Beobachter zu den Erfassungen motiviert und zusammengehalten hat, um diese Verbreitungskarten erstellen zu können. Gleichzeitig ist zu bedauern, dass nicht noch weitere Karten überliefert sind.


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Verbreitungskarten ausgewählter Brutvogelarten des Oldenburger Landes aus dem Jahr 1929

von Thorsten Krüger

Inhalt
1 Einleitung
2 Das Oldenburger Land
3 Material
4 Wer war Karl Sartorius?
5 Die Verbreitungskarten

5.1 Kranich (Zug des Kranichs)
5.2 Schwarzstorch
5.3 Kolkrabe
5.4 Wiedehopf
5.5 Wanderfalke
5.6 Rotmilan
5.7 Wespenbussard
5.8 Baumfalke
5.9 Fischadler
5.10 Wachtel
5.11 Graureiher
5.12 Weißstorch
6 Berücksichtigung der Mitteilungen durch Weigold
7 Dank
8 Zusammenfassung
9 Literatur

Zusammenfassung
In dieser Arbeit werden bislang unveröffentlichte Verbreitungskarten vorgestellt, die Karl Sartorius 1929 anlässlich einer Anfrage an Hugo Weigold sandte. Dieser war seit 1924 Direktor der Naturkunde-Abteilung des Provinzialmuseums in Hannover und sammelte vogelkundliche Daten aus allen Landesteilen mit dem Ziel, diese zu einem Atlas der Brutvögel zusammenzustellen. Sartorius fertigte 12 Verbreitungskarten für das Oldenburger Land an, die Vorkommen und Verbreitung von Kranich, Schwarzstorch, Kolkrabe, Wiedehopf, Wanderfalke, Rotmilan, Wespenbussard, Baumfalke, Fischadler, Wachtel, Graureiher und Weißstorch übersichtlich darstellen.

In diese Karten floss sein eigenes Wissen über die Vogelwelt im Oldenburgischen ein, aber auch das, was den wenigen ornithologischen Quellen von etwa 1890 an zu entnehmen war sowie schließlich Material, das ihm aus dem Kreis der 1922 von ihm gegründeten Ornithologischen Gesellschaft Oldenburg mitgeteilt wurde. Die Sartorius’schen Karten fanden Eingang in die von Weigold erstellten 12 niedersächsischen Verbreitungskarten, welche sich allerdings bzgl. des Artenspektrums nur bei Graureiher, Kranich, Rotmilan, Baumfalke, Wanderfalke und Wiedehopf decken – zumindest sind uns heute nur diese Karten Weigolds bekannt.

Überdies waren die Daten von Sartorius wichtig für die Erstellung einer Verbreitungskarte zum Weißstorch in Niedersachsen, die Weigold – als einzige seiner Karten – veröffentlichte. Zugleich stellten sie das Ergebnis der ersten systematischen und flächendeckenden Erfassung des Weißstorchs im Oldenburger Land dar. Sartorius‘ Karte war auch Vorlage für eine von Richard Tantzen 1930 im Journal für Ornithologie abgedruckte Verbreitungskarte. Seine handgezeichneten Karten nutzte Sartorius später aber auch noch selbst, als er z. B. 1955 umfangreiche Arbeiten zur Verbreitung von Wespenbussard und Baumfalke in Nordwestdeutschland publizierte.

Insgesamt sind die Karten von Sartorius aus dem Jahr 1929 von hohem Wert für die Avifaunistik in Niedersachsen, da längst nicht alle in ihnen enthaltenen Informationen bislang bekannt waren. Überdies gewähren sie uns einen Einblick in das mit viel Engagement von H. Weigold aufgebaute Beobachter- bzw. Informantennetz, aus dem heraus teils – wie im Falle von Sartorius‘ Karten – qualitativ hochwertige Daten geliefert wurden.


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Berichte zur Avifauna des ehemaligen Kreises Rotenburg (Hann.) aus den 1930er Jahren von Ludwig Müller-Scheessel
von Alfred Nottorf und Thorsten Krüger

Inhalt
1 Einleitung
2 Der Altkreis Rotenburg
3 Material

3.1 Bericht über die Vogelwelt der Umgebung von Scheeßel
3.2 Ausgefüllter Fragebogen der AZHH – eine kommentierte Artenliste
4 Wer war Ludwig Müller-Scheessel?
5 Ergebnisse

5.1 Bericht über die Vogelwelt der Umgebung von Scheeßel
5.2 Ausgefüllter Fragebogen der AZHH – eine kommentierte Artenliste
6 Dank
7 Zusammenfassung
8 Literatur

Zusammenfassung
Diese Arbeit befasst sich mit einem unveröffentlichten, 35 Schreibmaschinenseiten umfassenden Bericht über die Vogelwelt der Umgebung von Scheeßel (ehemalige Kirchspiele Scheeßel und Rotenburg, ehemaliger Kreis Rotenburg in der Provinz Hannover), den Ludwig Müller-Scheessel im September 1934 verfasst und um drei Nachträge (der letzte aus dem Jahre 1937) ergänzt hat.

In dem Bericht von Müller-Scheessel werden 204 Vogelarten behandelt, von denen er 148 im Untersuchungsraum nachweisen konnte oder von Feststellungen durch Dritte zu berichten wusste. 50 dieser nachgewiesenen Arten waren nach Müller-Scheessel reine Gastvögel, 98 waren Brutvögel im Gebiet. Alle Arten werden in ihrem Vorkommen in eigenen, mehr oder weniger langen „Artkapiteln“ beschrieben. Der Bericht wird in dieser Arbeit als inhaltlich originalgetreue Abschrift wiedergegeben.

Darüber hinaus geht es um einen von Müller-Scheessel ausgefüllten vogelkundlichen Frage- bogen. Dieser war von Hugo Weigold im Zuge dessen Vorarbeiten zu einem ersten Verbreitungsatlas der Brutvögel Niedersachsens erstellt und an verschiedene Gewährsleute im Lande versandt worden. Der Meldebogen umfasst insgesamt 273 Arten, von denen 109 gesperrt gedruckt und damit besonders hervorgehoben sind. Insbesondere zu letzteren Arten erhoffte sich Weigold Informationen über die im jeweiligen Berichtsgebiet festgestellte Verbreitung.

Der Meldebogen wurde von Ludwig Müller-Scheessel sehr wahrscheinlich im Jahr 1938 äußerst gewissenhaft ausgefüllt und an den Absender zurückgeschickt. Müller-Scheessel stellte dabei sein Wissen über Vorkommen und Verbreitung von Vogelarten im Altkreis Rotenburg zusammen. Dabei machte er zu 155 Arten eine Angabe, die den Status (Brut- oder Gastvogel), die Stetigkeit (regelmäßig oder unregelmäßig) oder auch die Häufigkeit (häufig oder selten) der betreffenden Art kennzeichnete. Die meisten Angaben waren qualitativer Natur, doch fügte er auch immer wieder konkrete Anzahlen, manchmal versehen mit einer Jahreszahl, ein.

55 der 155 Arten waren seinen Eintragungen zufolge reine Gastvögel im Gebiet. 100 Arten (65 %) bezeichnete er als aktuelle Brutvögel im Gebiet bzw. ihnen lässt sich anhand seiner Beschreibungen dieser Status zuordnen. 118 der zusammen 273 Arten auf dem Meldebogen waren entsprechend noch nicht nachgewiesen worden. Der ausgefüllte Meldebogen wird in dieser Arbeit als inhaltlich originalgetreue Abschrift in Tabellenform präsentiert.

Bei 17 Arten verwies Müller-Scheessel anstelle einer Angabe oder z. T. auch zusätzlich zu einer solchen auf einen „Bericht“. Diese Berichte fügte er dem ausgefüllten Meldebogen bei, allerdings standen diese zusätzlichen Angaben nur für acht Arten zur Verfügung. Alle vorhandenen Berichte werden hier als Abschrift wiedergegeben.

Insgesamt liegt mit den hier erstmals veröffentlichten Unterlagen Müller-Scheessels eine Betrachtung der Avifauna des früheren Kreises Rotenburg vor, mit der es möglich ist, Vergleiche zwischen der damaligen und heutigen Zusammensetzung der Vogelwelt in diesem Gebiet zu ziehen. Auch wird deutlich, welchen Einfluss die Umwandlung der Landschaft und die veränderte Bodennutzung auf die Vogelwelt genommen haben.


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Hugo Weigolds Exemplar des Buches von M. Brinkmann (1933) „Die Vogelwelt Nordwestdeutschlands“
von Herwig Zang und Wilhelm Nothdurft

Inhalt
1 Einleitung
2 Ergebnisse
3 Nachsatz
4 Literatur



Julius Groß‘ Exemplar des Buches von M. Brinkmann (1933) „Die Vogelwelt Nordwestdeutschlands“
von Herwig Zang und Joachim Seitz

Inhalt
1 Einleitung
2 Ergebnisse
2.1 Der Wanderfalke im Raum Hannover 1932-1947
2.2 Phänologische Daten zu Erstankunft/Gesangsbeginn 1933-1947 im Raum Hannover
2.3 Ergänzungen, Korrekturen, Anmerkungen zu BRINKMANN (1933)
2.4 Eigene Beobachtungen (soweit nicht in Kapitel 3 aufgeführt)
3 Berücksichtigung der Daten in den Verbreitungskarten von H. Weigold
4 Zusammenfassung

5 Literatur

Zusammenfassung
Aus den 1930er und 1940er Jahren stehen Daten zur Vogelwelt Niedersachsens nur in sehr geringem Maße zur Verfügung. Darum sind Unterlagen aus dieser Zeit von besonderem Wert. Dazu zählt auch das Exemplar von BRINKMANNs „Die Vogelwelt Nordwestdeutschlands“, erschienen 1933, aus dem Besitz von Julius Groß, der 1947-1968 Präparator am Landesmuseum in Hannover war und der darin seine Kenntnisse und Beobachtungen aus dem Raum Hannover zusammengetragen hat.

Im Mittelpunkt seiner Bemühungen stand der Wanderfalke, für den er 1932-1947 Daten an sechs Brutplätzen dokumentiert hat. Außerdem lassen sich phänologische Daten 1933-1947 zu Erstankunft bzw. Gesangsbeginn entnehmen sowie eine Fülle an nicht veröffentlichten Einzeldaten. Diese werden, soweit sie bedeutungsvoll scheinen, aufgeführt und zum Teil mit den Verbreitungskarten von H. WEIGOLD, dem er zugearbeitet hat, oder mit Angaben in dem Buch von M. BRINKMANN (1933) verglichen.


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Nachträge zum Speziellen Teil der Avifauna „Die Vögel Niedersachsens und des Landes Bremen“
von Thorsten Krüger & Herwig Zang

Inhalt
1 Einleitung
2 Bearbeitungsgebiet
3 Material und Methode
4 Ergebnisse
4.1 Nachweise von Arten der Kategorien A und B
Saatgans Anser fabalis
Pfeifschwan Cygnus columbianus
Ringelgans Branta bernicla
Kanadapfeifente Anas americana
Carolinakrickente Anas carolinensis
Blauflügelente Anas discors
Gänsesäger Mergus merganser
Bindentaucher Podilymbus podiceps
Madeirawellenläufer Oceanodroma castro
Balearensturmtaucher Puffinus mauretanicus
Zwergscharbe Phalacrocorax pygmeus
Seidenreiher Egretta garzetta
Schmuckreiher Egretta thula
Eleonorenfalke Falco eleonorae
Wüstenregenpfeifer Charadrius leschenaultii
Uferschnepfe Limosa limosa
Kleiner Gelbschenkel Tringa flavipes
Großer Knutt Calidris tenuirostris
Langzehen-Strandläufer Calidris subminuta
Spitzschwanz-Strandläufer Calidris acuminata
Dünnschnabelmöwe Larus genei
Aztekenmöwe Larus atricilla
Fischmöwe Larus ichthyaetus
Ringschnabelmöwe Larus delawarensis
Steppenmöwe Larus cachinnans
Tundramöwe Larus heuglini
Kanadamöwe Larus smithsonianus
Polarmöwe Larus glaucoides
Zügelseeschwalbe Onychoprion anaethetus
Rosenseeschwalbe Sterna dougallii
Orientturteltaube Streptopelia orientalis
Zwergohreule Otus scops
Fahlsegler Apus pallidus
Pazifiksegler Apus pacificus
Isabellwürger Lanius isabellinus
Bartlaubsänger Phylloscopus schwarzi
Dunkellaubsänger Phylloscopus fuscatus
Tienschan-Laubsänger Phylloscopus humei
Middendorff-Laubsänger Phylloscopus plumbeitarsus
Brillengrasmücke Sylvia conspicillata
Heckensänger Cercotrichas galactotes
Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros
Isabellsteinschmätzer Oenanthe isabellina
Waldpieper Anthus hodgsoni
Zitronenstelze Motacilla citreola
Kiefernkreuzschnabel Loxia pytyopsittacus
4.2 Nachweise von Arten der Kategorie C
Schwarzkopf-Ruderente Oxyura jamaicensis
Halsbandsittich Psittacula krameri
4.3 Nachweise von Arten der Kategorie D
Kleine Bergente Aythya affinis
Kuhreiher Bubulcus ibis
Saharasteinschmätzer Oenanthe leucopyga
4.4 Nachweise von Arten der Kategorie E
Rothalsgans Branta ruficollis
Zwergkanadagans Branta hutchinsii
Zwergschneegans Anser rossii
Marmelente Marmaronetta angustirostris
Sichelente Anas falcata
Kappensäger Lophodytes cucullatus
Chileflamingo Phoenicopterus chilensis
Zwergflamingo Phoenicopterus minor
Rötelpelikan Pelecanus rufescens
Bartgeier Gypaetus barbatus
Jungfernkranich Grus virgo
5 Dank
6 Zusammenfassung
7 Literatur
Anhang
(Einzelnachweise bei mehr als zehn Nachweisen je Art)
Schwarzkopf-Ruderente
Halsbandsittich
Kuhreiher
Zwergkanadagans
Zwergschneegans
Kappensäger
Chileflamingo
Zwergflamingo

Zusammenfassung
Der Spezielle Teil der Avifauna „Die Vögel Niedersachsens und des Landes Bremen“ wurde im Jahr 2009 mit Herausgabe der Lieferung über die Rabenvögel bis Ammern abgeschlossen. Ihr waren zehn Lieferungen vorausgegangen, deren Veröffentlichung heute 38 (Seetaucher bis Flamingos) bis wenigstens 11 Jahre (Drosseln, Grasmücken, Fliegenschnäpper) zurückliegt. In dieser Arbeit werden die seither jeweils in den entsprechenden Artengruppen neu für das Berichtsgebiet hinzugekommenen und bislang nicht in der Avifauna beschriebenen Arten vorgestellt und ihre Vorkommen kurz beschrieben und eingeordnet (Stand: 31.12.2015).

Hierunter befinden sich u. a. Carolinakrickente, Bindentaucher, Madeirawellenläufer, Schmuckreiher, Eleonorenfalke, Langzehen-Strandläufer, Spitzschwanz-Strandläufer, Kanadamöwe, „Kumlienmöwe“, Pazifiksegler, Middendorff-Laubsänger und „Östlicher Hausrotschwanz“, die gleichzeitig Erstnachweise für Deutschland markierten sowie einige Neozoen und Gefangenschaftsflüchtlinge. Von letzteren wird eine Auswahl präsentiert.



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Liste der Vögel Niedersachsens und des Landes Bremen (Stand 31.12.2015)
von Herwig Zang, Thorsten Krüger & Henning Kunze

Aufbau der Liste
Die Liste der Vögel Niedersachsens und des Landes Bremen gibt einen Überblick über die Vogelarten und ihre Unterarten, soweit sie im Berichtsgebiet (einschließlich der politisch zu Hamburg gehörenden Inseln Neuwerk, Scharhörn, Nigehörn) als Brut- und Gastvögel bekannt geworden sind. Taxonomisch und systematisch basiert sie auf der „Artenliste der Vögel Deutschlands“ (BARTHEL & HELBIG 2005), die auch dem „Kompendium der Vögel Mitteleuropas“ (BAUER et al. 2005) zu Grunde liegt.

Sie enthält neben dem deutschen und wissenschaftlichen Namen für die Arten und Unterarten auch Informationen über die jeweilige Einstufung als Wildvogel, etabliertes Neozoon, Gefangenschaftsflüchtling oder Vogelart mit unklarem Status bzgl. ihrer Herkunft bei in Niedersachsen und Bremen beobachteten Individuen. Ferner ist angegeben, wo sich das jeweils zugehörige Artkapitel in der Avifauna-Reihe „Die Vögel Niedersachsens und des Landes Bremen“ findet (Heft, Seitenzahl) und – bei selteneren Arten – in welchen Berichten der „Seltenheitenkommissionen“ Nachweise aus neuerer Zeit aufgeführt sind.

Bilanz
Seit etwa 1800 wurden in Niedersachsen und Bremen bis zum 31.12.2015 insgesamt 439 wild lebende Vogelarten nachgewiesen (Kategorien A-C). Hiervon wurden 11 Arten lediglich vor 1950 als Wildvögel nachgewiesen (Kategorie B). Bei Feststellungen dieser Arten ab 1950 hat es sich dagegen möglicherweise (oder ziemlich sicher) um eingebürgerte Neozoen oder Gefangenschaftsflüchtlinge gehandelt (Kategorien BC, BD und BE); sie sind nicht Bestandteil der aktuellen Avifauna. Insofern werden 428 seit dem 1. Januar 1950 festgestellte Arten zur aktuellen Avifauna gezählt (Kategorien A und C; Tab. 1).

Tab. 1: Bilanz der Liste der Vögel Niedersachsens und des Landes Bremen (Stand 31.12.2015)

Kategorie

Anzahl Artenliste

Anzahl aktuelle Avifauna

A - Wildvögel
(ab 01.01.1950)

421

421

B - Wildvögel
(nur bis 31.12.1949)

11*

-

C - eingebürgerte Neozoon
(ursprünglich nicht heimisch)

7

7


Summe

439

428

* davon ab 1950: 1 Art eingebürgert (BC); 2 Arten möglicher Gefangenschaftsflüchtling (BD);
1 Art wahrscheinlicher/ sicherer Gefangenschaftsflüchtlinge bzw. freigelassene Art (BE)


Zur rezenten autochthonen Brutvogelfauna des Bearbeitungsgebiets gehören 198 Arten, sie schreiten in Niedersachsen und Bremen alljährlich zu Brut. 14 weitere, ehemals regelmäßig in Niedersachsen und Bremen brütende Arten sind inzwischen ausgestorben. Ihr Aussterben wurde dabei in vier Fällen bereits im 19. Jahrhundert dokumentiert und das Erlöschen der Bestände bei den übrigen zehn Arten fällt in das 20. Jahrhundert. 24 Arten haben in Niedersachsen und Bremen bislang als Vermehrungsgäste gebrütet, waren also maximal drei Jahre in Folge reproduktiv (Details: KRÜGER & NIPKOW 2015). Die Vermehrungsgäste zählen jedoch nicht zur Brutvogelfauna des Bearbeitungsgebiets.

318 Arten wurden seit dem 1. Januar 1950 als Gastvögel im Berichtsgebiet nachgewiesen, die meisten von ihnen alljährlich, 22 Arten unregelmäßig und 41 nur ausnahmsweise.

Der Anhang enthält eine kleine Auswahl von in Niedersachsen und Bremen als wahrscheinliche oder sichere Gefangenschaftsflüchtlinge nachgewiesenen Arten, die in der Avifauna-Reihe behandelt wurden (Kategorie E, 36 Arten). Einige von ihnen sind in einzelnen anderen europäischen Ländern als Wildvögel aufgetreten oder eingestuft worden, einzelne brüten in Deutschland lokal in Freiheit, gehören jedoch noch nicht zu den etablierten Neozoen.


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B1.2   Bildrechte: NLWKN
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Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Veröffentlichungen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover
Tel: +49 (0)511 / 3034-3305
Fax: +49 (0)511 / 3034-3501

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