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Landschaftsschutzgebiet "Ilme"

Kennzeichen: LSG NOM 023


Das Gebiet umfasst den überwiegend naturnahen Gewässerlauf der Ilme und erstreckt sich von den Quellbereichen sowie dem Oberlauf mit den Seitenbächen Wolfsbach, Lummerke und Riepenbach im östlichen Solling über die Niederungen ab Relliehausen über Dassel und Markoldendorf bis zur Mündung in die Leine östlich von Einbeck. Auch das Quellgebiet des Hanebachs auf der Ahlsburg und die Niederungen der Dieße nördlich von Lauenberg bis zu ihrer Mündung in die Ilme hinter Holtensen sind Bestandteil des LSG.

Das Schutzgebiet besteht aus überwiegend naturnahen Fließgewässerabschnitten, angrenzenden Uferstaudenfluren und Auenwald, Acker- und Grünlandflächen sowie weiteren überwiegend kleinflächig vorkommenden Biotopen wie Stillgewässern, Quell-, Sumpf- und Moorbereichen.

In den Quellbereichen des Solling dominieren, umgeben von Buchenwäldern, nährstoffarme Sümpfe und Übergangsmoore. Im Oberlauf im Solling wird die Ilme von den Seitenbächen Wolfsbach, Lummerke und Riepenbach gespeist. Bei allen Gewässern handelt es sich um naturnahe Bäche des Berg- und Hügellandes mit Schottersubstrat und flutender Wasservegetation bzw. Wassermoosen, die naturnahe Auenwälder und Waldwiesen durchfließen. Bis zur Mündung des Riepenbachs kurz vor Relliehausen ist die Ilme nahezu naturnah, danach weitet sich ihr Bachbett auf und verliert an Dynamik.

Der in der Ahlsburg entspringende naturnahe Hanebach mündet kurz vor Wellersen in die Dieße. Seine Quellbereiche sind von Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenwald sowie sonstigem Bodensauren Eichenmischwald geprägt. Im breiten Talgrund sind bachbegleitend Erlen-Eschen-Auenwälder mit hohem Altholzanteil vorzufinden, die sich nahezu über die gesamte Aue erstrecken.

In der Niederung von Ilme und Dieße wechseln sich naturnähere mit leicht begradigten und anthropogen überformten Bereichen ab, wobei teilweise die Durchgängigkeit durch Querbauwerke eingeschränkt ist. Der Gewässerverlauf der Ilme wird fast durchgängig von eng miteinander verzahnten Lebensräumen wie Bach- und Uferstaudenfluren sowie Auenwäldern aus Erlen, Eschen und Weiden begleitet, überwiegend als linienhaft ausgeprägte Galerie- oder Bachuferwälder.

Flächige Waldbestände kommen entlang des Oberlaufes der Ilme und in der Aue des Hanebachs vor. Hier sind die Bestände in Teilen auch als Erlen-Quellwald ausgeprägt.

Die Auenbereiche von Ilme und Dieße außerhalb des Sollings und der Ahlsburg sind überwiegend landwirtschaftlich genutzt, wobei Grünland überwiegt. Die artenreichsten und magersten Grünländer sowie zwei Borstgrasrasen befinden sich auf den extensiv bewirtschafteten Hängen der steil eingeschnittenen Täler von Ilme, Lummerke und Riepenbach im Solling.

Die Ilme ist ein wichtiges Element des Biotopverbundes zwischen Leinetal und Solling. Ihre naturnahe Ausprägung ist von besonderer Bedeutung für Fischarten wie Groppe, Bachneunauge und Äsche, die von der guten Habitatausstattung profitieren. Das Vorkommen der Äsche ist von landesweiter Bedeutung. Die Ufer sind Lebensraum für den Eisvogel und die angrenzenden Auen Nahrungs- und Jagdhabitat für Großvögel wie Schwarzstorch und Rotmilan.

Das Landschaftsschutzgebiet dient dem Schutz des FFH-Gebietes 128 "Ilme".

Zuständig ist der Landkreis Northeim als untere Naturschutzbehörde.

Karte des Gebietes   Bildrechte: NLWKN

Schutzgebietsverordnung

Hier steht Ihnen der Verordnungstext zum Download zur Verfügung.

Karte des Gebietes   Bildrechte: LK Northeim

Zum Drucken steht Ihnen auch die PDF-Version der Karten zur Verfügung.

Verbindlich sind für alle Schutzgebiete die im Amts- bzw. Ministerialblatt veröffentlichten Verordnungen bzw. Karten.


GIS-Daten zu den Schutzgebieten gibt es hier.

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