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FFH-Gebiet 094 Steinhuder Meer (mit Randbereichen)

EU-Nr.: DE-3420-331


Das FFH-Gebiet „Steinhuder Meer (mit Randbereichen)“ umfasst mit dem gleichnamigen Gewässer im Naturraum Hannoversche Moorgeest den größten, natürlich entstandenen Binnensee Niedersachsens. Einbezogen sind außerdem die Verlandungszonen des flachen Stillgewässers, die Meerbruchswiesen im Westen sowie Bereiche des Toten Moores im Osten des Gebietes und ein Abschnitt des Steinhuder Meerbachs mit einigen Zuflüssen.

Das Steinhuder Meer entspricht dem Lebensraumtyp der naturnahen und nährstoffreichen Stillgewässer. Die geringe Gewässertiefe und die teils breiten Verlandungsgürtel machen es zu einem wertvollen Habitat für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Dabei gehören zahlreiche Gräben, meist ausgebaute Bachläufe und der eigens für die Errichtung der Insel Wilhelmstein angelegte Hagenburger Kanal am Westufer zu dem wertvollen Gewässersystem des FFH-Gebiets, von welchem unter anderem die beiden streng geschützten Fischarten Schlammpeitzger und Steinbeißer profitieren.

Am West- und Ostufer entwickelten sich im Zuge der Verlandung des Flachsees zunächst Niedermoore, die insbesondere am Ostufer im Toten Moor sowie im kleineren Hagenburger Moor im Südwesten zu Hochmooren aufwuchsen. Durch Entwässerung und Torfabbau beeinträchtigt prägen insbesondere Moorwälder und degradierte, aber renaturierungsfähige Hochmoorflächen das Erscheinungsbild der Hochmoore. Zerstreut finden sich kleine dystrophe, das heißt nährstoffarme, durch Huminsäuren bräunlich gefärbte Stillgewässer. Ehemalige Torfstiche haben sich teilweise zu Übergangs- und Schwingrasenmooren und nassen Torfmoor-Schlenken, sehr kleinflächig auch zu lebenden Hochmooren entwickelt. Übergangsmoore finden sich als natürliches Sukzessionsstadium außerdem in den Verlandungszonen des Steinhuder Meers.

Die Meerbruchswiesen, die auf Niedermoorböden am Westufer des Steinhuder Meers liegen, sind im Gegensatz zu den Hochmooren insbesondere von meist nährstoffreichem Feucht- und Nassgrünland geprägt. Nur kleinflächig entsprechen die Wiesen dem Lebensraumtyp der mageren Flachland-Mähwiesen. Die teils extensiv, teils intensiv bewirtschafteten Grünlandflächen sind von einer Vielzahl von Gräben und kleineren Stillgewässern durchsetzt. Kleine Weidengebüsche, Röhrichte und feuchte Hochstaudenfluren strukturieren die weite Wiesenlandschaft.

In dem gewässerreichen Gebiet rund um das Steinhuder Meer finden sich viele, an Feuchtbiotope gebundene Arten wie der Fischotter, verschiedene Amphibienarten, zum Beispiel Laub- und Moorfrosch sowie Knoblauchkröte, und Libellen wie die Helm-Azurjungfer.

Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz von Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie wichtig, sondern auch für die Vogelwelt gemäß der EU-Vogelschutzrichtlinie von Bedeutung. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum EU-Vogelschutzgebiet V42 „Steinhuder Meer“.

Nordost-Ufer des Steinhuder Meers mit LRT 3150 - Natürliche und naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer mit Laichkraut- oder Froschbissgesellschaften   Bildrechte: O. v. Drachenfels
Nordost-Ufer des Steinhuder Meers mit LRT 3150 - Natürliche und naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer mit Laichkraut- oder Froschbissgesellschaften
LRT 7120 - Renaturierungsfähiges, degradiertes Hochmoor   Bildrechte: H. van't Hull
LRT 7120 - Renaturierungsfähiges, degradiertes Hochmoor
LRT 91D0 - Moorwald mit Sumpf-Calla (Calla palustris)   Bildrechte: O. v. Drachenfels
LRT 91D0 - Moorwald mit Sumpf-Calla (Calla palustris)
LRT 7140 - Übergangs- und Schwingrasenmoor um LRT 3160 - Dystrophe Stillgewässer   Bildrechte: O. Katenhusen
LRT 7140 - Übergangs- und Schwingrasenmoor um LRT 3160 - Dystrophe Stillgewässer
LRT 6510 - Magere Flachland-Mähwiese mit Wiesen-Margerite und Scharfem Hahnenfuß   Bildrechte: Planungsgruppe Landespflege u. ÖSSM
LRT 6510 - Magere Flachland-Mähwiese mit Wiesen-Margerite und Scharfem Hahnenfuß
Flutrasen mit Flatter-Binse (Juncus effusus) im Vogelbiotop der Meerbruchswiesen.   Bildrechte: O. v. Drachenfels
Flutrasen mit Flatter-Binse (Juncus effusus) im Vogelbiotop der Meerbruchswiesen
Naturnaher Abschnitt des Steinhuder Meerbachs im Meerbruch kurz nach dem Ausfluss aus dem Steinhuder Meer.   Bildrechte: O. v. Drachenfels
Naturnaher Abschnitt des Steinhuder Meerbachs im Meerbruch kurz nach dem Ausfluss aus dem Steinhuder Meer
FFH 094  

Erhaltungsziele des Gebietes

(Erhaltungsziele Region Hannover werden noch erstellt.)

Management des Gebietes

Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Lebensraumtypen und Arten

(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)

 

Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne
(Maßnahmen-/Managementplan Region Hannover wird noch erstellt.)

(Steht eine Einbindung der betroffenen Flächeneigentümer zu den konzipierten Maßnahmen noch an, ist die konzipierte Maßnahme als vorläufig zu betrachten und entsprechend gekennzeichnet.)
Natura 2000 Bildrechte: Europäische Union

Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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