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Mit vereinten Kräften zurück zum natürlichen Zustand der Hase

Gewässerrenaturierung bei Herzlake führt Ziele von Natur- und Hochwasserschutz zusammen


In Herzlake werden im Rahmen der Arbeiten in den kommenden Monaten neue Laichgewässer geschaffen. Die Auenentwicklungsmaßnahme des NLKWN stellt dabei wichtige Verbindungen wieder her (Foto: NLKWN).   Bildrechte: NLWKN
In Herzlake werden im Rahmen der Arbeiten in den kommenden Monaten neue Laichgewässer geschaffen. Die Auenentwicklungsmaßnahme des NLKWN stellt dabei wichtige Verbindungen wieder her (Foto: NLKWN).
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Herzlake/Cloppenburg/Meppen Verwallungen und Begradigungen sollten Flächen entlang der Hase einst schützen und nutzbar machen. Doch durch den massiven menschlichen Eingriff gingen auch wichtige Retentionsflächen und Lebensräume verloren. Bei Herzlake möchte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im Rahmen eines im Mai startenden Renaturierungsprojekts den Natur- und Hochwasserschutz am Fluss wieder zusammenführen.

Ihr in weiten Strecken wenig natürliches heutiges Erscheinungsbild verdankt die Hase Überzeugungen und Entscheidungen aus dem vergangenen Jahrhundert: Wie viele Flüsse in Niedersachsen, so wurden auch die Hase und ihre Zuflüsse in der Vergangenheit überwiegend nach technischen Gesichtspunkten ausgebaut. Hierbei wurden die angrenzenden Flächen durch die Anlage von Wällen und durch Begradigungen geschützt und nutzbar gemacht. „Durch solche Eingriffe nahm man dem Fluss aber auch seine typischen Auenstrukturen, die als wertvoller Lebensraum dienen und im Hochwasserfall im Sinne von Retentionsflächen Wasser weitgehend schadlos aufnehmen können“, erklärt Josef Schwanken vom NLWKN in Meppen.

Der Landesbetrieb ist für die Unterhaltung des Gewässers zuständig und verfolgt hierzu heute andere Ansätze. Dabei hat der NLWKN auch Vorgaben der Europäischen Union im Blick, denn der Erhalt und die Wiederherstellung von Flussauen ist eine wichtige Voraussetzung für den geforderten guten ökologischen Zustand der Gewässer. Die entsprechenden Strukturen sind zudem für die Reproduktion vieler Fischarten von großer Bedeutung.

Die nun an der Mündung des Hahnenmoorkanals bei Herzlake Anfang Mai startenden Arbeiten sollen vor allem die Strukturvielfalt verbessern und zeitgleich Aufwuchs- und Lebensraumhabitate für Fische und andere gewässergebundene Lebewesen wie etwa Eisvögel und Uferschwalben schaffen. Hierzu entstehen in den kommenden Monaten auf der knapp 4.500 Quadratmeter großen landeseigenen Fläche Tief- und Flachwasserzonen mit unterschiedlichen Böschungsneigungen. Auch Totholz soll auf der neu gestalteten und an den Gewässerlauf der Hase angebundenen Fläche eingebaut werden. Die neu geschaffenen Rohbodenbereiche werden später ihrer natürlichen Entwicklung überlassen und können auf diese Weise der Artenvielfalt dienen.

Auch der Hochwasserschutz soll profitieren

„Natur- und Hochwasserschutz gehen bei dem Projekt in Herzlake Hand in Hand“, betont Ingenieur Thomas Lamping vom NLWKN in Cloppenburg, der die Baumaßnahmen leiten wird. Denn Auen seien nicht nur Lebensraum für eine vielfältige Flora und Fauna. „Sie sorgen auch für einen natürlichen Wasserrückhalt, der zudem bei entsprechend hohen Wasserständen zur Grundwasseranreicherung und zur Milderung von Hochwasserextremen beiträgt. Wir leisten hier also gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur ökologischen und wasserwirtschaftlichen Entwicklung der Gewässerlandschaft“, so Lamping. Das Land Niedersachsen setzt das Vorhaben als Flächeneigentümer und Träger mit der Expertise der beiden NLWKN-Betriebsstellen Cloppenburg und Meppen um. Die Maßnahme wäre allerdings nicht möglich ohne die Unterstützung des Eigentümers der angrenzenden Flächen, betont der NLWKN. „Der Flächeneigentümer hat der Nutzung seiner Flächen für die Baustellenzufahrt und als Lagerfläche zugestimmt“, bedankt sich Schwanken.


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Artikel-Informationen

erstellt am:
26.04.2024
zuletzt aktualisiert am:
29.04.2024

Ansprechpartner/in:
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Göttinger Chaussee 76a / Am Sportplatz 23
30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
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