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Aufwertung von Dünenlebensräumen am Sager Meer

LIFE-Projekt setzt im Landkreis Oldenburg Lebensraumtypen instand


  Bildrechte: Foto: NLWKN
Heideblüte im Gebiet Kleiner Sand. Für die Honigbiene stellt die Besenheide die letzte Massentracht des Jahres dar. Für die Heide-Sandbiene ist es die einzige Tracht, denn sie ernährt sich ausschließlich von Pollen und Nektar des Heidekrauts. Foto:

Großenkneten Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und der Landkreis Oldenburg möchten die wertvollen Dünenlebensräume im Naturschutzgebiet „Sager Meer, Kleiner Sand und Heumoor“ aufwerten. Das Naturschutzgebiet weist eine große Vielfalt an seltenen Lebensräumen und Arten auf. Schutzbedürftig sind hier insbesondere die nährstoffarmen Heiden und Sandmagerrasen im Kleinen Sand bei Bissel. Diese sind jedoch in ihrem Erhaltungszustand durch die Anreicherung von immer mehr Humus und Oberboden beeinträchtigt. Daher werden nun im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Integrierten LIFE-Projektes „Atlantische Sandland­schaften“ ab Mitte Oktober 2019 Maßnahmen zur Erstinstandsetzung auf einer Fläche von rund acht Hektar durchgeführt.

Das Naturschutzgebiet „Sager Meer, Kleiner Sand und Heumoor“ liegt etwa 2,5 Kilometer nordwestlich der Bauerschaft Bissel in der Gemeinde Großenkneten in der Region der Oldenburgisch-Ostfriesischen Geest. Es ist rund 200 Hektar groß und Teil des FFH-Gebietes „Sager Meer, Ahlhorner Fischteiche und Lethe“. Neben den Sager Meeren als nährstoffarmen Geestseen sowie Hochmoorflächen im Heumoor weist das Naturschutzgebiet im südlichen Bereich mit dem „Kleinen Sand“ ein Mosaik der Lebensraumtypen „Sandheiden mit Besenheide und Ginster auf Binnendünen“ und „offene Grasflächen mit Silbergras und Straußgras auf Binnendünen“ auf. Durch immer mehr Humus im Gebiet als Folge von Laubfall und einer Anreicherung von Pflanzenreste wird der Erhaltungszustand dieser eigentlich nährstoffarmen Lebensräume jedoch zunehmend entwertet.

Im Rahmen des Integrierten LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“ soll daher eine Aufwertung der flachwelligen Dünenlebensräume erfolgen.

Hierzu werden im Zentrum der Heidefläche sowie am Wegesrand mehrere Birken entnommen. Auf Teilflächen wird der humose Oberboden abgetragen. Einige Baumstümpfe bleiben in dem Gebiet als Quartiere für Reptilien wie die Zauneidechse sowie für verschiedene Amphibienarten. Die übrigen Gehölzrückstände sowie das entnommene Bodenmaterial werden fachgerecht entsorgt. Nach dieser Erstinstandsetzung wird die Fläche in die Beweidung übernommen.

Das Integrierte LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“

Die Maßnahmen an den Binnendünen am Sager Meer sind Teil des von der Europäischen Union geförderten Projekts „Atlantische Sandlandschaften“ zum Erhalt der biologischen Vielfalt, das gemeinsam von den Ländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachen umgesetzt wird. Charakteristische Biotope der atlantischen biogeographischen Region, wie zum Beispiel Heide- und Dünenlandschaften, artenreiche Borstgrasrasen und nährstoffarme Stillgewässer, sollen dabei nachhaltig aufgewertet werden. Auch die Bestände der für diese Lebensräume typischen Arten, wie Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Schlingnatter und Zauneidechse, sollen gestärkt werden.

Für die zehnjährige Laufzeit des Projektes steht beiden Ländern insgesamt ein Budget von 16,875 Millionen Euro zur Verfügung. 60 Prozent der Mittel werden von der Europäischen Union gestellt, jeweils 20 Prozent von den beiden Bundesländern. Die Gesamtverantwortung für das Vorhaben liegt in Nordrhein-Westfalen beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MULNV). Die operative Umsetzung der konkreten Einzelmaßnahmen in Niedersachsen liegt beim Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU).

Weitere Informationen sind im Internet unter www.sandlandschaften.de und unter www.nlwkn.de verfügbar.

Für Rückfragen zum Gesamtprojekt steht Ihnen das IP-LIFE-Team des NLWKN gerne zur Verfügung (Tel.: 0511 / 3034-3352, E-Mail: Thomas.Kutter@nlwkn-h.niedersachsen.de). Für weitere Informationen bzgl. der Maßnahme am Sager Meer wenden Sie sich bitte an die örtliche Bauüberwachung (Otto Barna, NLWKN-Betriebsstelle Brake-Oldenburg, Tel: 0441-799-2229, otto.barna@nlwkn-ol.niedersachsen.de).

Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
02.10.2019
zuletzt aktualisiert am:
04.10.2019

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76a / Am Sportplatz 23
30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
Fax: +49 (0)4931/947 - 222

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