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Wildtierpflegestationen: flächendeckendes Netz angestrebt

17. August 2007


Für die Aufnahme verletzt oder hilflos aufgefundener Wildtiere stehen in Niedersachsen mittlerweile 22 staatlich anerkannte Wildtierpflegestationen bereit. Als bislang letzte Anlaufstelle erhielt die Wildtierpflegestation Göttingen im März diese Anerkennung durch den dafür zuständigen Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten.- und Naturschutz (NLWKN). "Unser Ziel ist es, durch Anreizförderung langfristig ein flächendeckendes Netz derartiger Auffangstationen zu schaffen", erklärte Dr. Wolfgang Kaufmann von der Betriebsstelle Hannover-Hildesheim des NLWKN. Für die staatliche Anerkennung – und die zumeist damit verbundene öffentliche Förderung ihrer Sachaufwendungen – müssen die ehrenamtlichen Betreiber etliche Anforderungen erfüllen: Neben geeigneten Haltungseinrichtungen müssen die Betreiber Kenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit verletzten Wildtieren nachweisen können. Darüber hinaus ist die durchgehende Besetzung der Station auch im Urlaubs- oder Krankheitsfall zu gewährleisten. "Ferner prüfen wir den Bedarf einer Wildtierpflegestation im Hinblick auf die betroffene Region und auf das aufzunehmende Tierartenspektrum, da nicht jede dieser Einrichtungen den selben Schwerpunkt hat", ergänzte Kaufmann. So gebe es Einrichtungen, die sich auf Vögel spezialisiert hätten, während andere überwiegend Säugetiere oder Reptilien aufnehmen würden. "Generelles Ziel ist es, die verletzten Tiere gesund zu pflegen und danach wieder in die Freiheit zu entlassen. Nur wenn die Auswilderung nicht mehr möglich ist, werden die Tiere in Zuchtprojekte vermittelt, an Zoologische Gärten abgegeben oder dienen in der Betreuungsstation der Öffentlichkeitsarbeit".

Neben verletzten einheimischen Wildtieren nehmen die Stationen in Leiferde und Sachsenhagen darüber hinaus auch beschlagnahmte Tiere auf. "Dabei handelt es sich meistens um Exemplare die unter internationalem Artenschutz stehen und die illegal eingeführt und gehalten wurden", berichtet der NLWKN-Experte. Manchmal würden die Tiere auch an der Zollkontrolle ahnungslosen Touristen abgenommen, die sich in Unkenntnis der Lage im Ausland ein exotisches lebendes Souvenir gekauft hätten. Kaufmann rät daher, sich unbedingt vor Reiseantritt über die Bestimmungen zu informieren.

Insgesamt haben die 22 niedersächsischen Wildtierpflegestationen im vergangenen Jahr 5.800 Tiere aufgenommen und gepflegt.

Eine Karte mit den Standorten sowie eine Liste mit den Betreibern, Adressen und Schwerpunkten der niedersächsischen Wildtierpflegestationen finden Interessierte hier.

Wespenbussard in Leiferde   Bildrechte: Wildtierpflegestation Leiferde

Wespenbussard in Leiferde

Artikel-Informationen

erstellt am:
17.08.2007
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010

Ansprechpartner/in:
Achim Stolz

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-228
Fax: +49 (0)4931/947-222

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