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Ökologischer Landbau nützt dem Trinkwasserschutz

Niedersachsen investiert in Beratung von Landwirten in Wasserschutzgebieten


Der ökologische Landbau ist hilfreich bei den Bemühungen um den vorbeugenden Trinkwasserschutz: Dünge- und Pflanzenschutzmitteln werden kaum eingesetzt; die Intensität der Tierhaltung sind im Ökolandbau durch Richtlinien begrenzt, die obendrein streng kontrolliert werden. "Die positiven Effekte des Ökolandbaus in Wassergewinnungsgebieten liegen auf der Hand. Die Produkte finden ihre Kunden und durch verringerten Nährstoffeintrag wird unser Trinkwasser geschützt", erläuterte Umweltminister Hans-Heinrich Sander am Montag bei einer Veranstaltung auf "Wöhlers Hof" in Fuhrberg (Region Hannover).

Bei der Veranstaltung "Trinkwasserschutz durch ökologischen Landbau" mitten im Wassergewinnungsgebiet Fuhrberger Feld wurde deutlich, dass der Weg, durch Reduktion des Nährstoffeintrags das Trinkwasser zu schützen, der richtige ist. Bestes Beispiel ist der Landwirt Andreas Schröder, der in diesem Jahr auf den Ökolandbau umgestellt hat – mit Hilfe der Arbeitsgemeinschaft H2Ö. Er bewirtschaftet 200 Hektar und produziert Getreide, Kartoffeln, Spargel und Schweinefleisch.

Das Ziel aller Bemühungen ist klar: "Wir müssen verhindern, dass der Pflanzennährstoff Stickstoff ins Grundwasser gelangt. Es geht insbesondere darum, eine hohe Nitratbelastung des Grundwassers zu vermeiden", erklärt Hans-Christian von Korn vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).

Seine Behörde beauftragte vor fünf Jahren die Arbeitsgemeinschaft H2Ö, die Landwirte in 250 Wassergewinnungsgebieten zu beraten und sie bei einer möglichen Umstellung auf den Ökolandbau zu unterstützen – zum Beispiel auch bei der Vermarktung ihrer Produkte. Die Finanzierung dieser Arbeiten erfolgte zu gleichen Teilen aus der Wasserentnahmegebühr sowie aus Mitteln der Europäischen Gemeinschaft. Nun ist das Projekt ausgelaufen und die Arbeitsgemeinschaft H2Ö zog auf "Wöhlers Hof" ein positives Fazit. 230 interessierte Landwirte mit einer Fläche von 15.000 Hektar wurden zu Umstellungsfragen beraten. 32 Betriebe mit mehr als 3.000 Hektar (davon 1.850 Hektar in Wassergewinnungsgebieten) stellten mit Hilfe von H2Ö um. Dabei handelt es sich um Betriebe mit Getreide-, Kartoffel-, Zuckerrübenanbau sowie um Schweine-, Rinder- und Ziegenhalter. Diese Betriebe im Tal der Leine, an der Nordsee oder auf den Hochflächen des Harzes bewirtschaften zwischen sieben und 380 Hektar Fläche. "Der kooperative Trinkwasserschutz ist wie der Vertragsnaturschutz eine Form der Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Umweltministerium zum Nutzen der Umwelt. Der Erfolg der Kooperationen ist groß. Es profitieren die Landwirte und die Wasserversorger gleichermaßen und damit letztendlich die Verbraucher, die gefragte Produkte und sauberes Wasser bekommen", sagte Umweltminister Sander.

Der Name H2Ö ist eine sprachliche Verbindung aus dem Formelzeichen für Wasser H2O und dem Ökolandbau. Die so bezeichnete Arbeitsgemeinschaft H2Ö setzt sich zusammen aus der Ingenieurgemeinschaft für Landwirtschaft und Umwelt (IGLU), dem Ökoring Niedersachsen, dem Bioland Landesverband Niedersachsen/Bremen sowie dem Fachbereich Ökologischer Land- und Pflanzenbau der Universität Kassel.

"Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, das meistens aus dem Grundwasser gewonnen wird. Allerdings kann die Nitratbelastung des Grundwassers auch in Wasserschutzgebieten ein Problem sein", erklärt von Korn. Seit Jahren bemüht sich das Land Niedersachsen deshalb gemeinsam mit Landwirten und der Wasserwirtschaft um eine Reduzierung des Nitratgehaltes im Grundwasser. Das Land Niedersachsen unterstützt im Rahmen des freiwilligen Gewässerschutzes in Wassergewinnungsgebieten eine Vielzahl von Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung der Trinkwasserqualität. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln der Wasserentnahmegebühr.

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