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Sturmflutbilanz Januar 2015: Geringe Schäden an Festland und Inseln

Vermessungen folgen/ Pressemitteilung vom 13. Januar 2015


An der Festlandsküste sind keine nennenswerten Schäden aufgetreten, lediglich der nach Sturmfluten übliche Teekanfall muss in den kommenden Tagen vom Deich abtransportiert werden. Die den Hauptdeichen vorgelagerten Sommerdeiche wurden überströmt, so dass derzeit Wasser in den Sommerpoldern steht.

Auf den Inseln wurden insbesondere die Strände und die den Schutzdünen vorgelagerten Sandfangzäune in Mitleidenschaft gezogen: „Am Hammersee auf Juist und vor dem Pirolatal auf Langeoog sind diese Sandfangzäune nahezu komplett verschwunden“, berichtet Anja Lorenz vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) in Norden. Die Schutzdünen selber wurden auf den meisten Inseln nur in sehr geringem Maße von der Sturmfluten getroffen. Die Abbrüche halten sich in Grenzen. Sie liegen zwischen fünf und sechs Metern auf Wangerooge vor dem Harlehörn und auf Spiekeroog an den Süderdünen, auf Juist sind die Abbrüche noch geringer. Lediglich auf Langeoog gab es auf einem rund 500 Meter langen Abschnitt vor dem Pirolatal Dünenabbrüche zwischen sieben und 13 Metern. „Die Schutzfunktion der Düne ist aber nach wie vor gegeben. Hier zahlen sich die Arbeiten des vergangenen Sommers zur Behebung der Schäden durch das Strumtief „Xaver“ aus dem Jahr 2013 aus“ teilt der NLWKN mit. Im Sommer vergangenen Jahres hatte der Landesbetrieb unter anderem die Schutzdünen auf Spiekeroog, Juist und Wangerooge verstärkt und die Schäden der Sturmfluten von 2013 behoben. 1,7 Millionen Euro wurden dafür investiert.

Sofortmaßnahmen sind auf keiner Insel notwendig, der NLWKN wird in den kommenden Wochen umfangreiche Vermessungsarbeiten durchführen, um die Verluste an Stränden und Dünen exakt zu erfassen und möglichen Handlungsbedarf für den kommenden Sommer zu ermitteln.

Zum Hintergrund: Zwischen Freitag und Montag früh traf eine Kette von sechs Sturmfluten hintereinander die niedersächsische Nordseeküste, von denen die Sturmflut in der Nacht zum Sonntag die höchsten Wasserstände hervorbrachte: Sowohl an der Festlandsküste als auch auf den Ostfriesischen Inseln lagen die Wasserstände zum Teil deutlich über zwei Meter über dem Mittleren Tidehochwasser. Sie blieben jedoch in allen sechs Sturmfluten unter den Höchstwerten des Sturmtiefs „Xaver“ vom Dezember 2013 (s. Tabelle).

Die Wasserstände der Flut in der Nacht zum 11. Januar 1015
(Werte über dem durchschnittlichen Hochwasser)
im Vergleich mit schweren Sturmfluten u.a. 2013 und 2006

Pegel

2015

2013

2006

1962 oder
anderes extremes Hochwasser*

Borkum

197

264

270

270

Norderney

ca. 200

260


285

Langeoog

219

270



Spiekeroog

225

271



Wangerooge West

227

279



Leyhörn

228

298



Bensersiel

222

291

291

324

Emssperrwerk

266

374

390


Knock

235

339

360


Emden

247

350



Vareler Schleuse

ca. 240

342

349

350

Fedderwardersiel

ca. 235

308


349

Wilhelmshaven

244

329

315


Cuxhaven

257

311



Bremerhaven

239

315



Huntesperrwerk

227

285



Ochtumsperrwerk

216

273



Spieka Neufeld

254

347


379

Otterndorf

272

345


396*

Stader Sand

ca. 300

386


433*

Hintergrund-Info: Klassifizierung der Sturmfluten (gilt für Pegel Norderney)

Leichte Sturmflut: Von 0,93 bis 2,01 m über dem normalen Tidehochwasser

Schwere Sturmflut Von 2,01 bis 2,75 über dem normalen Tidehochwasser.

Sehr schwere Sturmflut: Mehr als 2,75 m über dem normalen Tidehochwasser.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
13.01.2015

Ansprechpartner/in:
Achim Stolz

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