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Übergreifendes Hochwasserschutzkonzept für Obere Ilmenau fertig

Hochwasserpartnerschaft im Landkreis Uelzen Vorreiter in Niedersachsen/ Pressemitteilung vom 27. Juni 2019


Uelzen/ Lüneburg – Geführt von Ulrich Ostermann, Geschäftsführer des Gewässer- und Landschaftspflegeverbandes Mittlere und Obere Ilmenau präsentierten Vertreter der Hochwasserpartnerschaft Obere Ilmenau, der UAN (Kommunale Umwelt-AktioN) und des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) das erste gemeindeübergreifende Hochwasserschutzkonzept in Niedersachsen. Ziel der Kooperation, in der neben dem Gewässer- und Landschaftspflegeverband auch die Hansestadt Uelzen, die Samtgemeinden Aue, Bevensen-Ebstorf, Rosche und Suderburg sowie die Gemeinde Bienenbüttel zusammengeschlossen sind, ist eine Verbesserung des Schutzes vor Hochwasser und Starkregenereignissen für alle Beteiligten. Die Ausarbeitung des Konzeptes erfolgte durch die Ingenieurbüros HGN und aquaplaner, die fachliche Beratung leistete die NLWKN-Betriebsstelle Lüneburg.

Neu an diesem Konzept ist, dass es sich nicht an Gemeinde- oder Verwaltungsgrenzen orientiert, sondern die naturräumlichen Gegebenheiten des Einzugsgebietes der Ilmenau im Landkreis Uelzen als Ganzes in den Blick nimmt. Ulrich Ostermann erläuterte: „Das Konzept trägt dem Gedanken der überregionalen Hochwasservorsorge Rechnung und soll kooperative und integrative Wege gehen: Neben der lokalen Hochwasserproblematik steht auch die interkommunale integrative Zusammenarbeit im Fokus. Eine wichtige Rolle soll dabei auch die Planung und Verortung von Maßnahmen allein nach fachlichen Gesichtspunkten sein, um unabhängig von den Gemeindegrenzen zu optimalen Lösungen zu kommen“.

Dementsprechend sieht das Konzept zunächst eine Bestandsaufnahme und Defizitanalyse des vorhandenen Hochwasserschutzes vor, zu der u.a. auch die Identifizierung besonders gefährdeter Bereiche gehört. „Nicht erst den ausufernden Flüssen gilt das Interesse, sondern bereits dem Entstehungsort des Hochwassergeschehens, dem allerorten abfließenden Wasser, das in der Fläche zurückzuhalten ist“ fügte Ostermann hinzu.

Auf dieser Grundlage werden anschließend Alarm- und Einsatzpläne der Kommunen und konkrete Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser und Starkregenereignissen entwickelt.

„Für weitere Planungen wurden innerhalb des Projektes Lagepläne erstellt, die die Ausdehnung und Intensität der Überflutungen entlang der Ilmenau zeigen und diese in Bezug setzen zu den in Echtzeit abrufbaren Pegeln des NLWKN. Somit stehen mit dem Konzept der Hochwasserpartnerschaft Ilmenau ortsspezifische Vorwarnzeiten zur Verfügung“, erklärte Andreas Persy, Projektingenieur vom NLWKN in Lüneburg. Im Idealfall können beispielsweise technische Maßnahmen wie Hochwasserschutzmauern in Siedlungsgebieten mit der Verbesserung des natürlichen Wasserrückhaltes durch Anlage oder Erweiterung von Auenflächen im Außenbereich kombiniert werden. „So tragen Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes auch dazu bei, die naturschutzfachlichen Ziele der europäischen FFH- und Wasserrahmenrichtlinie zu verwirklichen. Derartige Synergieeffekte zu erkennen und zu nutzen, ist ebenfalls eine Zielsetzung des Konzeptes“, ergänzte Persy.

Flankiert wird die Arbeit der Hochwasserpartnerschaft durch eine verstärkte Information der Bevölkerung. So liegen in den Partnergemeinden Faltblätter mit Vorsorgetipps und Verhaltensregeln im Hochwasser- und Starkregenfall aus, mit denen den Bürgerinnen und Bürgern auch die Wichtigkeit des Themas nahegebracht werden soll. Online sind die Informationen und das gesamte Hochwasserschutzkonzept demnächst unter
www.wasser-uelzen.de abrufbar.

Finanziert wurde das Vorhaben zu 80 Prozent aus Mitteln der Europäischen Union (ELER) und des Landes Niedersachsen. Der erforderliche Eigenanteil wurde innerhalb der Partnerschaft aufgeteilt. Insgesamt beliefen sich die Kosten auf rund 135.000 Euro.

Weitere Informationen zu den Hochwasserpartnerschaften finden Sie hier.

Presseinformation Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
27.06.2019

Ansprechpartner/in:
Achim Stolz

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