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Moderne Ausstattung für Arbeit unerlässlich

NLWKN: Erste FerryBox an Bord eines Behördenschiffes // Presseinformation vom 7. Juni 2017


Vor fast 20 Jahren gegründet, präsentiert sich der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) heute als leistungsbereite und kompetente Behörde mit engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und vor allem einer modernen Ausstattung. Das machte Anne Rickmeyer, seit einem Jahr Direktorin des NLWKN, an drei Beispielen deutlich.

So wurde die technische Ausstattung der 1998 in den Dienst gestellten MS Burchana erheblich erweitert, um für neue Aufgaben der Forschungsstelle Küste des NLWKN gerüstet zu sein. „Wir betreiben seit 2016 ein autonomes Labor auf dem Schiff, die sogenannte FerryBox – sehr ungewöhnlich für ein Behördenschiff in Deutschland“, erläuterte die Direktorin. Es handelt sich um ein automatisiertes Messsystem zur Untersuchung der Übergangs- und Küstengewässer. Die FerryBox kann von Bord aus oder online aus der Forschungsstelle Küste des NLWKN überwacht und bedient werden.

Das autonome Durchflusssystem dient der kontinuierlichen und hochaufgelösten Messung von Gewässergüteparametern und Nährstoffen: „Es werden kontinuierlich Temperatur, Salzgehalt, Schwebstoffkonzentration, pH-Wert, gelöster Sauerstoff, Chlorophyll sowie Algenklassen und gelöste anorganische Nährstoffe zeit- und positionsgenau aufgezeichnet“, beschreibt Holger Dirks vom NLWKN die Möglichkeiten des Systems. Die FerryBox werde autonom bei allen Schiffseinsätzen betrieben und ermöglicht damit einen erheblichen Zugewinn an Messdaten aus dem Einsatzgebiet des Schiffes entlang der gesamten niedersächsischen Küste bis an die 12-Meilen-Grenze.

Im Rahmen der Kartierung der Unterwasserfläche der niedersächsischen Übergangs- und Küstengewässer wurden außerdem hochmoderne Echolot und Sonartechnik installiert, mit deren Hilfe hochaufgelöste Karten des Meeresbodens und des angrenzenden Untergrundes erstellt werden. Die hierzu erforderliche Methodenentwicklung wird u.a. im Rahmen von Forschungsvorhaben und internationalen wissenschaftlichen Kooperationen vorangebracht.

Und schließlich wird im NLWKN ein vollautomatisch gesteuertes, hochpräzises und ausfallsicheres Flugsystem zur Erfassung von Luftbildern und Höhenmodellen eingesetzt: „Damit erhalten wir Luftbilder, die mit ihrer hohen Informationsdichte eine wesentliche Datengrundlage für die Planung und Zustandsbewertung im Insel- und Küstenschutz bilden“, erläuterte Dirks, der mit dem unbemannten Luftfahrzeug „Trimble UX5“ mehrmals im Monat unterwegs ist. „Gegenüber den herkömmlichen terrestrischen Vermessungsverfahren können so sehr effizient flächenhafte, hochaufgelöste und bildgebende Geobasisdaten erzeugt werden, ohne dass wir das Vermessungsgebiet betreten müssen“. Das knapp drei Kilogramm schwere, einen Meter breite und 65 Zentimeter lange Luftfahrzeug wird von einem elektrischen 1400-Watt-Motor mit Druckpropeller angetrieben und fliegt in einer Höhe von rund 100 Metern, auch bei leichtem Wind und Regen. Auch wenn Trimble UX5 bislang an der Küste zum Einsatz kam, ist sein Einsatzgebiet nicht darauf beschränkt: „Der Einsatz kann bei Bedarf niedersachsenweit erfolgen“, betont Dirks.

Für den gewerblichen Betrieb dieses Flugsystems liegt eine Aufstiegsgenehmigung der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr vor. Voraussetzung dafür ist die Ausbildung von Personal zum „Remote Piloten“, ein Zertifikat, das beim NLWKN u.a. Holger Dirks erworben hat.


Jahresbericht 2016/2017 im Internet:

www.nlwkn.niedersachsen.de / Aktuelles / Jahresberichte

http://www.nlwkn.niedersachsen.de/aktuelles/jahresberichte/46059.html

Presseinformation Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
07.06.2017

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