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Naturnaher Küstenschutz auf Norderney: 70.000 Kubikmeter Sand sollen Schutzdünen am Ostheller stärken

Luftbild der Einbaustelle   Bildrechte: NLWKN
Die Fläche nördlich des Parkplatzes Ostheller, auf der in den kommenden Wochen sowie 2021 70.000 Kubikmeter Sand eingebaut werden, ist als Schutzdüne gemäß Niedersächsischem Deichgesetz gewidmet.

Norden/Norderney Dünen spielen neben Deichen und massiven Befestigungen eine wichtige Rolle für den Inselschutz. Ihre Funktion als naturnahes Küstenschutzelement können sie aber nur erfüllen, wenn sie ausreichend breit und hoch sind – regelmäßig machen Sandverluste durch Sturmfluten menschliche Eingriffe notwendig, um die Inseln als Lebensraum zu erhalten. Auf Norderney beginnt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in den kommenden Tagen mit einer Verstärkung der Schutzdünen nördlich des Parkplatzes am Ostheller. 2020 und 2021 sollen hier insgesamt 70.000 Kubikmeter Sand eingebaut werden.

Mit Hilfe von computerbasierten Simulationsmodellen beurteilen die Fachleute des NLWKN regelmäßig, ob die Dünen noch breit und damit wehrhaft genug sind. Auf einer Länge von insgesamt 900 Metern wurden auf Norderney im Bereich des Osthellers dabei Fehlmengen ausgemacht. Um die Sicherheit für diesen Schutzdünenabschnitt langfristig zu gewährleisten, soll die hier vorhandene Schutzdünenkette in zwei Bauabschnitten mit Sand verstärkt werden.

Der Einbau des Materials mittels Dumpern und Planierraupen erfolgt ab Anfang Oktober und wird 2021 fortgesetzt. „Die vorhandenen Wege und der Strand werden in den Sommermonaten sehr stark touristisch genutzt. Deshalb finden die Transporte im Winterhalbjahr statt“, erklärt Prof. Frank Thorenz, Leiter der Betriebsstelle Norden-Norderney. Einzelne Wege zum Strand müssen als Transportwege genutzt werden. Eine Erreichbarkeit des Strandes wird vom NLWKN über Alternativrouten gewährleistet. Fußgänger und Reiter werden allerdings um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme gebeten.

Die verstärkten Dünen erhalten eine Mindestbreite von 20 m auf einer Höhe von NHN + 6,5 m. Sie werden landschaftsgerecht mit höher aufragenden Kuppen und unterschiedlichen Böschungsneigungen gestaltet. Besonders wertvolle Bereiche werden möglichst ausgespart oder die Vegetation an geeignete Standorte umgepflanzt. Der benötigte Sand wird unmittelbar nördlich der Maßnahme am Strand im Bereich der Wasserlinie flächig entnommen. „So können die Transportentfernungen und damit auch Störungen der Natur minimiert werden“, betont Thorenz. Dieser Strandabschnitt wird auf natürliche Weise gut mit Sand versorgt, sodass sich die Entnahmebereiche schnell wieder regenerieren. Nach Abschluss des Sandeinbaues werden die Sandflächen umgehend durch Abdecken mit einer dünnen Lage Heu und anschließendes Pflanzen von Strandhafer gegen Ausblasen durch Windeinwirkung stabilisiert. Sie werden dann der natürlichen Entwicklung überlassen.

Das auf Norderney genutzte Prinzip wird international erfolgreich angewendet und als „Bauen mit der Natur - Building with nature“ bezeichnet. „Mit den Maßnahmen wird wirksam verhindert, dass die Düne bei Sturmfluten auch im Fall von Dünenabbrüchen durchbrechen kann“, so Thorenz. Das Vorhaben auf Norderney wird mit Mitteln der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes finanziert.

Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
02.10.2020

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76a / Am Sportplatz 23
30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
Fax: +49 (0)4931/947 - 222

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