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Moderner Leitstand für einen zuverlässigen Küstenschutz

Erneuerung der Steuerungstechnik am Huntesperrwerk // Klappbrücke ab Mitte Mai gesperrt


Das 120 Meter breite Huntesperrwerk aus der Luft: Vier mächtige, konvex gebogene Sperrtore können bei Sturmflut geschlossen werden und schützen so das Hinterland vor Überflutung (Bild: NLWKN).   Bildrechte: NLWKN
Das 120 Meter breite Huntesperrwerk aus der Luft: Vier mächtige, konvex gebogene Sperrtore können bei Sturmflut geschlossen werden und schützen so das Hinterland vor Überflutung (Bild: NLWKN).

Elsfleth. Mit seinen vier mächtigen Sperrtoren schützt das Huntesperrwerk die Städte Elsfleth und Oldenburg sowie Teile der Gemeinden Wardenburg und Zwischenahn zuverlässig vor Sturmfluten. Doch an der 1979 eingerichteten Steuerungstechnik nagt der Zahn der Zeit. Um auch künftig einen optimalen Sturmflutschutz für die Region gewährleisten zu können, investiert der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in den kommenden Monaten knapp eine Million Euro in die Erneuerung der Elektrotechnik der Großanlage. Die Arbeiten haben auch Auswirkungen auf den über das Sperrwerk verlaufenden Weserradweg.

Bisher bestimmen Knöpfe und Lämpchen das Bild am Leitstand des wichtigen Küstenschutzbauwerks. In den drei Pfeilern der 120 Meter breiten Anlage verbirgt sich in knapp 16 Schaltschränken jede Menge Technik – Technik, für die es immer weniger Ersatzteile gibt. „Die Verfügbarkeit von wichtigen Ersatzteilen wird sich künftig nicht verbessern. Bei Störungen in der Hydraulik und Elektrotechnik wäre dann der Sturmflutschutz für Oldenburg, Elsfleth und das Umland gefährdet. Deshalb leiten wir mit den jetzt anstehenden Arbeiten rechtzeitig die umfassende Modernisierung der Steuerungstechnik ein“, erklärt Reiner Geveke, Aufgabenbereichsleiter in der NLWKN-Betriebsstelle Brake-Oldenburg. Der Landesbetrieb ist für den Betrieb des Sperrwerks an der Huntemündung zuständig.

Radfahrer und Fußgänger müssen ausweichen

Mit den Vorplanungen für die Runderneuerung der Steuerungstechnik hat man in Brake bereits 2022 begonnen, denn das Vorhaben ist aufwändig. Zugleich steht für die Arbeiten nur ein schmales Zeitfenster zur Verfügung, wie Reiner Geveke weiß: „Die letzte Sturmflutsaison ist gerade erst abgelaufen. Bis zum Herbst, ab dem wieder mit aktiverem Sturmflutgeschehen gerechnet werden muss, bleiben uns nur wenige Monate. Eine Überschneidung mit der sommerlichen Ferienzeit ist deshalb leider unumgänglich“, sagt der Küstenschützer – und blickt dabei vor allem auf den Weserradweg, der über die beiden jeweils 32 Meter langen Rollklappbrücken führt. Sie müssen bereits Mitte Mai gesperrt werden, um den steten Strom an LKW und Zulieferfahrzeugen aufnehmen zu können. Zwischen 13. Mai und 26. Juli müssen Radfahrer und Fußgänger dann einen Umweg in Kauf nehmen, wenn sie dem beliebten Radweg an der Weser folgen wollen.

Brückenhydraulik wird erneuert

In insgesamt fünf Arbeitsschritten soll in Elsfleth der Wechsel zu einer modernen Leittechnik erfolgen. „Das Huntesperrwerk wird künftig vor allem über einen PC-Arbeitsplatz im Leitstand gesteuert“, so Reiner Geveke. Mit ersten vorbereitenden Arbeiten hierzu wurde bereits Anfang April begonnen: Eine derzeit in Einrichtung befindliche provisorische Steuerung soll dafür sorgen, dass auch während der Bauzeit der Betrieb des Sperrwerks jederzeit gewährleistet ist.

Ab Mitte Mai ist dann die Demontage der Altanlage sowie die Montage der neuen Technik zunächst im westlichen Sperrwerkspfeiler vorgesehen. Zwischen Juni und September folgt der Umbau der Technik im östlichen sowie im mittleren Pfeiler der mächtigen Anlage. Hier steht auch der Umbau des Leitstands selbst auf dem Programm. Auch die jeweils knapp 400 Kilogramm schweren Hydraulikaggregate der beiden Klappbrücken werden im Rahmen der Arbeiten ersetzt. Die Durchführung in zwei separaten Arbeitsschritten ermöglicht es, dass für die Schifffahrt dennoch immer eine befahrbare Schifffahrtsöffnung zur Verfügung steht.

Im fünften und letzten Abschnitt des Projekts sind ab Mitte September schließlich die Inbetriebnahme, der Test der neuen Anlage sowie letzte Restarbeiten vorgesehen. Ausgeführt werden die Arbeiten von einem in Bremerhaven ansässigen Fachbetrieb.


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Artikel-Informationen

erstellt am:
26.04.2024

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