Hellwege: Sohlgleite ersetzt Schleuse fünf in der Wümme
Baufortschritt profitiert von derzeitiger Witterung/ Presseinformation vom 30. November 2012
Hellwege/ Verden – Im Auftrag des Unterhaltungsverbandes Mittlere Wümme leitet der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) derzeit die Umgestaltung eines weiteren Querbauwerkes in der Wümme: Die im Volksmund „Schleuse fünf“ genannte Stauanlage in Hellwege wird durch eine Sohlgleite ersetzt. „Ziel der im Oktober begonnenen Maßnahme ist die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit dieses Flussabschnittes, damit hier Fische und andere Wasserlebewesen künftig wieder ungehindert auf- und abwandern können“, berichtet Bauleiter Werner Kochta vom NLWKN in Verden. Die günstige Witterung beschleunige dabei den Baufortschritt, so dass vermutlich bis Weihnachten die wichtigsten Arbeiten erledigt seien. Die Flutung der neuen Gleite ist für den kommenden Freitag vorgesehen, die Wümme wird dann in Hellwege einem neuen Verlauf folgen. „Dank der zur Verfügung stehenden Randstreifenfläche konnte die Sohlgleite hier seitlich des bestehenden Flusslaufes gewissermaßen im Trockenen hergestellt werden, was einen Umfluter für die Bauzeit unnötig machte“, ergänzte Kochta. Der neue Lauf zweigt 300 Meter östlich der alten Brücke von der jetzigen Wümme ab und schließt nach einem rund 350 Meter langen nördlichen Bogen in Höhe der alten Stauanlage wieder an den Flusslauf an. Im Zentrum dieses Bogens befindet sich die rund 140 Meter lange Sohlgleite, die in bewährter Weise aus Feld- und Lesesteinen sowie Kies hergerichtet wurde, um strömungsliebenden Arten wie Meerforelle und Neunauge zusätzliche Laichplätze zu bieten. Der frühere Wümmelauf bleibt zudem als Altarm erhalten, der Kleinfischen einen Rückzugsraum eröffnet. Die Halbinsel zwischen dem alten und dem neuen Flusslauf wird durch Uferabflachungen und Öffnung der Verwallungen ebenfalls umgestaltet und in Zukunft häufiger überflutet werden, um die Entwicklung einer Auenlandschaft zu ermöglichen.
Im Zuge der Bauarbeiten wurde das aus den 20er-Jahren stammende alte Stauwehr inklusive der baufälligen Brücke bereits vor einigen Wochen abgerissen. Eine neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer plant die Gemeinde für 2014.
Die Kosten der Renaturierungsmaßnahme beziffert der NLWKN auf circa 400.000 Euro. Da die Wümme gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie als bedeutsamer Fischwanderweg gilt, stellt das Niedersächsische Umweltministerium hier Zuschüsse aus dem Landeshaushalt und dem EU-Förderprogramm ELER bereit, die 90 Prozent des Mittelbedarfs decken. Die restlichen zehn Prozent trägt der Landkreis Rotenburg (Wümme).
Artikel-Informationen
erstellt am:
30.11.2012
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Achim Stolz
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
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