Erster Spatenstich für Laufverlängerung der Hunte bei Dehland
Maßnahme im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie wirkt Tiefenerosion entgegen/ Presseinformation vom 17. März 2014
Sandhatten/ Dehland – Gemeinsam mit dem ersten Kreisrat des Landkreises Oldenburg, Carsten Harings und Folker von Hagen von der Umweltstiftung Weser-Ems hat Onno Langhorst als Verbandsvorsteher der Hunte-Wasseracht am Montag den ersten Spatenstich zur Laufverlängerung der Hunte zwischen Dehland und Sandhatten ausgeführt. In seiner zuvor gehaltenen Ansprache, der unter anderem auch Hattens Bürgermeisterin Elke Szepanski und ihr Kollege Thorsten Schmidtke aus Großenkneten beiwohnten, lobte Langhorst das hohe Maß an Gemeinsamkeit und den konstruktiven Umgang der Beteiligten in der Planungsphase und begründete das Vorhaben: „Die EG-Wasserrahmenrichtlinie wirkt darauf hin, dass die ökologische Situation an Bächen und Flüssen sich verbessert. Erfreulicher Nebeneffekt hier am Huntelauf zwischen Wildeshausen und Oldenburg ist, dass wir mit Hilfe dieser Maßnahme die Fließgeschwindigkeit verringern können und so einer Tiefenerosion entgegenwirken“. Ursache der höheren Fließgeschwindigkeit und der Tiefenerosion war in der Vergangenheit die Verkürzung des Huntelaufs in diesem Bereich um rund 30 Prozent. „Seit 1950 ist das Flussbett der Hunte so um bis zu zwei Meter gesunken – mit allen negativen Folgen auch für den Grundwasserstand“.
Im Rahmen der Maßnahme wird der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) im Auftrag der Hunte-Wasseracht in den kommenden Monaten nahe des früheren Staus Dehland zwei neue Flusschleifen anlegen, die den Huntelauf bei Sandhatten wieder um 680 Meter verlängern. Um das Wasser abzubremsen und in sein neues Bett zu zwingen, entstehen kurz vor und nach der Stauanlage Dehland zwei Absperrdämme, die Reste des Stauwehrs werden entfernt. „Mit diesem Kernstück der Maßnahme erreichen wir eine Verringerung des Gefälles und der Fließgeschwindigkeit im Flussbett, zudem wird die Hunte an dieser Stelle - durch den Abbruch des alten Wehres – wieder für Fische und andere Wasserlebewesen passierbar“, berichtete Hans-Dieter Buschan als Geschäftsführer der Hunte-Wasseracht. Flankierend erhalten die Laufverlängerungen Stein- und Kiesbänke und werden mit Totholzelementen ausgestattet, um die früher typische Vielfalt der ökologischen Struktur an der Hunte wieder herzustellen. Für die notwendige Anhebung der Wasserstände in den neuen Flussläufen sorgt eine unterhalb entstehende Sohlengleite nahe der Dehlandbrücke. „Um trotz der Wasserstandsanhebung den gewohnten Hochwasserschutz gewährleisten zu können, errichten wir auf beiden Seiten der neuen Flussschleifen entsprechende Hochwasserverwallungen“, ergänzte Buschan.
Durchgeführt wird das Projekt, in dessen Verlauf rund 60.000 Kubikmeter Boden bewegt werden, ausschließlich auf öffentlichem Grund und Boden, private Flächen werden nicht benötigt.
Die Gesamtkosten des Vorhabens, das auch den Anforderungen der EG-Wasserrahmenrichtlinie entspricht, beziffert die Hunte-Wasseracht auf rund 800.000 Euro, die zu 90 Prozent vom Land Niedersachsen und der Europäischen Union aus der Förderrichtlinie Fließgewässerentwicklung stammen. 60.000 Euro trägt der Landkreis Oldenburg, weitere 35.000 Euro stellt die Umweltstiftung Weser-Ems bereit, aus deren Mitteln unter anderem eine filmische Dokumentation des Vorhabens für Schulen und andere öffentliche Einrichtungen finanziert werden soll.
Artikel-Informationen
erstellt am:
17.03.2014
Ansprechpartner/in:
Achim Stolz
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
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