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Erster Rammschlag für Schleusenneubau am Nordgeorgsfehnkanal

Baustart in der Gemeinde Uplengen // Niedersachsen investiert 5,7 Millionen Euro in wasserwirtschaftliches Großprojekt // Hochwasserschutz, Wasserrückhalt und Tourismus profitieren


Lösten gemeinsam in Uplengen den ersten Rammschlag aus (v.l.n.r.): Axel Daubenspeck, Jörn Drosten (beide NLWKN), Polier Jann Warfsmann, Klaus Kieseling (NLWKN), Heinz Trauernicht (Gemeinde Uplengen), Anne Rickmeyer und Sven Lübbers (Stadt Wiesmoor).   Bildrechte: Lippe/NLWKN
Lösten gemeinsam in Uplengen den ersten Rammschlag aus (v.l.n.r.): Axel Daubenspeck, Jörn Drosten (beide NLWKN), Polier Jann Warfsmann, Klaus Kieseling (NLWKN), Heinz Trauernicht (Gemeinde Uplengen), Anne Rickmeyer und Sven Lübbers (Stadt Wiesmoor).

Uplengen/Wiesmoor/Aurich. Seit über 100 Jahren ermöglichen insgesamt acht Schleusen die Überwindung der Höhenunterschiede am Nordgeorgsfehnkanal. Eine von ihnen – Schleuse V in Neudorf in der Gemeinde Uplengen – ist inzwischen selbst in die Jahre gekommen. In den kommenden Monaten wird der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) das wichtige wasserwirtschaftliche Bauwerk deshalb durch einen modernen Neubau ersetzen. Am Donnerstag (23.05.) fiel mit dem ersten Rammschlag der Startschuss für das Großprojekt.

Bereits in den zurückliegenden Wochen hatte sich das Baugeschehen auf dem Kanalabschnitt zwischen Uplengen und Wiesmoor durch vorbereitende Arbeiten zur Einrichtung und Sicherung der Baustelle angekündigt. Den Knopf, der den ersten Rammschlag für den zur Einfassung der Baugrube erforderlichen Spundwandkasten auslöste, drückte NLWKN-Direktorin Anne Rickmeyer gemeinsam mit Uplengens Bürgermeister Heinz Trauernicht und Wiesmoors Bürgermeister Sven Lübbers sowie weiteren Vertretern des NLWKN am Donnerstag. Der Landesbetrieb ist für die Unterhaltung des rund 32 Kilometer langen Kanals zuständig.

Dass dieser nicht nur für die Sportschifffahrt heute von großer Bedeutung ist, unterstrich während des Ortstermins in Neudorf Anne Rickmeyer: „Neben seinem touristischen Wert als wichtiger Wasserweg, der das Leda-Jümme-Gebiet mit dem Ems-Jade-Kanal verbindet, spielt der Nordgeorgsfehnkanal vor allem eine herausragende Rolle bei der Hochwasserabführung für tausende Haushalte in der Region“, so die NLWKN-Direktorin. Diese Aufgabe hatte der Kanal zuletzt im Rahmen des landesweiten Winterhochwassers zu bewältigen. Zugleich gewährleistet die Schleuse gemeinsam mit ihrem kleinen Schöpfwerk auch in Trockenzeiten die Kontrolle des Wasserstands in der Kanalhaltung. Sie verhindert damit eine unkontrollierte weitere Entwässerung der umliegenden moorigen Gebiete. „Wir werden weiter konsequent und mit Augenmaß in die wasserwirtschaftliche Infrastruktur investieren, damit der Betrieb des Nordgeorgsfehnkanals und anderer landeseigener Wasserwege auch künftig sichergestellt ist“, so Rickmeyer.

Ein wichtiger Schritt ist dabei der jetzt mit dem ersten Rammschlag begonnene Schleusenneubau: Die im Rahmen des 1916 abgeschlossenen Kanalbaus errichte alte Schleuse wird in den kommenden knapp zwei Jahren zurückgebaut und an gleicher Stelle nach aktuellem Stand der Technik wiederhergestellt. Die künftige Schleusenkammer ist wie ihre Vorgängerin 6,80 Meter breit und 29 Meter lang. Mithilfe der Schleuse wird in Neudorf ein Höhensprung im Gewässer von 7,50 Meter auf neun Meter über NHN bewältigt.

Mit dem wasserwirtschaftlichen Projekt verbindet der Landesbetrieb auch die Umsetzung eines gemeinsamen Anliegens mit der Gemeinde Uplengen: Um auch künftig eine Querung des Gewässers für Fußgänger zu ermöglichen, wird dabei in finanzieller Kooperation mit der Gemeinde der vorhandene Drehbrückensteg ersetzt und funktional in den Schleusenbetrieb integriert.

Ohne Auswirkungen auf die Verkehrswege in der Region ist das Bauvorhaben indes nicht: Abseits der mit dem Bau verbundenen notwendigen Schließung der Schleuse für die Sportschifffahrt müssen sich Anlieger und Pendler an der Wiesmoorer Straße (L 12) auf eine halbseitige Sperrung mit Ampelschaltung einstellen. Für Fußgänger und Radfahrer ist zudem die Nutzung des Weges direkt am Kanal ab der Harmsbrücke während der Bauzeit nicht möglich. Gründe sind die engen Verhältnisse im Baufeld und die notwendige Einrichtung einer Baustraße. Eine Umleitung ist eingerichtet und verläuft östlich um das Neudorfer Moor. Auf diese Weise sei eine Verbindung zwischen Uplengen und Wiesmoor jederzeit gewährleistet, so die Planer des NLWKN, die um Verständnis für die Einschränkungen werben.

Bauherr des Schleusenneubaus ist das Land Niedersachsen, vertreten durch die für den Betrieb und die Unterhaltung des Nordgeorgsfehnkanals zuständige Betriebsstelle Aurich des NLWKN. Den Auftrag für den Neubau erhielt die Firma Ludwig Freytag aus Oldenburg. Insgesamt investiert Niedersachsen in Uplengen in den kommenden zwei Jahren 5,7 Millionen Euro in die wasserwirtschaftliche Infrastruktur.


Mit dem Einrammen der Stahlelemente für den Spundwandkasten starten in Neudorf die Arbeiten für die neue Schleusenanlage (Bilder: Lippe/NLWKN).   Bildrechte: Lippe/NLWKN
Mit dem Einrammen der Stahlelemente für den Spundwandkasten starten in Neudorf die Arbeiten für die neue Schleusenanlage (Bilder: Lippe/NLWKN).
NLWKN-Direktorin Anne Rickmeyer im Dialog auf der Baustelle.   Bildrechte: Lippe/NLWKN
NLWKN-Direktorin Anne Rickmeyer im Dialog auf der Baustelle.
NLWKN-Logo Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
23.05.2024

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