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erstellt am:
11.07.2012
Sie sind etwas ganz besonderes und selten geworden in Niedersachsen: Die historischen Mittelwälder. Hier werden zwei Bewirtschaftungsformen miteinander kombiniert: Der Niederwald und der Hochwald. Die Mittelwälder im Salzgitterschen Höhenzug bei Dörnten im Landkreis Goslar waren jetzt das Ziel einer gemeinsamen Fachexkursion zweier Behörden: Der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) und die Landesforstverwaltung waren aus gutem Grund gemeinsam unterwegs.
Vor 17 Jahren hatte die Landesnaturschutzverwaltung auf ca. 24 Hektar Waldfläche der Forstgenossenschaften Weddingen und Immenrode die historische und in früherer Zeit weit verbreitete Waldnutzungsform der Mittelwald-Bewirtschaftung wieder aufgenommen. Alle forstlichen Arbeiten werden seither vom Niedersächsischen Forstamt Liebenburg im Auftrag und in enger Abstimmung mit dem Naturschutz durchgeführt.
Forstliche Arbeiten – das bedeutet: Sichtung aller Bäume und Entscheidung, welche Einzelbäume alt werden sollen, welche heranwachsen sollen und welche gefällt werden sollen. So entsteht ein lichter, sonnendurchfluteter Wald, der sich allmählich wieder schließt. Angrenzend wird auch vom Forstamt Liebenburg seit Ende der 1990er Jahre im Salzgitterschen Höhenzug historisch genutzter Mittelwald wiederhergestellt und gepflegt.
„Das Ziel ist in beiden Bereichen ein lichter Wald mit Eichen und Hainbuchen als Lebensraum für eine charakteristische Pflanzen-, Insekten- und Vogelwelt, die Wärme und Licht benötigen“, sagte Dr. Eckhard Garve vom NLWKN. In den Mittelwäldern leben seltene gewordene Tier- und Pflanzenarten wie das Wunder-Veilchen, die Türkenbund-Lilie und der Mittelspecht. „Forstwirtschaft und Naturschutz schließen sich nicht aus, sondern verfolgen auch gleiche Ziele, dafür ist die Mittelwaldbewirtschaftung in diesem FFH-Gebiet ein gutes Beispiel“, betonte Berthold Paterak vom NLWKN.
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11.07.2012