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„Den Gewässern mehr Raum geben“ – Hochwasserschutz durch natürlichen Rückhalt

Neues Kataster macht potenzielle künftige Retentionsflächen in Niedersachsen sichtbar


Ausuferungen in bebaute Flächen wie hier bei Seesen können durch die gezielte Nutzung von Retentionsflächen für den Wasserrückhalt verhindert oder abgemildert werden (Bild: René Kretschmer, Seesen).   Bildrechte: René Kretschmer, Seesen
Ausuferungen in bebaute Flächen wie hier bei Seesen können durch die gezielte Nutzung von Retentionsflächen für den Wasserrückhalt verhindert oder abgemildert werden (Bild: René Kretschmer, Seesen).

Verden. - Den Hochwasserschutz landesweit verbessern und Maßnahmenträger vor Ort unterstützen – mit diesen Zielen wurde im vergangenen Jahr das niedersächsische Hochwasserkompetenzzentrum (HWK) in Verden gegründet. Nicht erst seit den jüngsten Hochwasserereignissen im Juli beschäftigt man sich hier mit einem modernen Wassermanagement, das die Gewässer als Teil einer natürlichen Auenlandschaft betrachtet. Durch ein jetzt vorgestelltes Retentionskataster rücken die Hochwasserschützer jene Flächen in den Blick, die Potential für zusätzlichen Wasserrückhalt bieten. Auf diese Weise soll der Schutz von Menschen, Wirtschaft, Natur und Kulturgütern in Niedersachsen künftig noch besser gelingen.

„Mit dem Retentionskataster liefert das Land Maßnahmenträgern wie den Kommunen und Landkreisen ein wichtiges Hilfsmittel für ihre Bemühungen um eine stetige Verbesserung des Hochwasserschutzes“, betont die Direktorin des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Anne Rickmeyer. Der NLWKN ist Betreiber des Verdener Kompetenzzentrums, in dem die von der EU geförderten methodischen und ingenieurhydrologischen Arbeiten zur Ermittlung der Suchräume für potentielle Retentionsflächen umgesetzt wurden.

Beim Retentionskataster, dessen erste Ergebnisdaten jetzt in Verden veröffentlicht wurden, handelt es sich um eine Übersicht von Flächen, die ein theoretisches Potential für zusätzlichen Wasserrückhalt bieten. Konkrete Anwendungsmöglichkeiten für die Ergebnisse ergeben sich in vielen Bereichen der Wasserwirtschaft und des Umwelt- und Naturschutzes in Gewässernähe, erklärt HWK-Leiter Wilfried Seemann: „Zum Beispiel bei der Schaffung von Poldern, bei der Wiederherstellung von ehemaligen Flussauen oder auch bei der Suche nach Ausgleichsflächen für andere Projekte“.

Um dem Gefahrenpotential Rechnung zu tragen wurden bei der Erstellung zunächst die 42 sogenannten Risikogewässer in Niedersachsen betrachtet: Jene Flüsse also, an denen bereits in der Vergangenheit größere Hochwasserschäden zu verzeichnen waren oder die ein erhöhtes Schadenspotential besitzen. „Aus diesen Gründen wurden in der Vergangenheit für die Risikogewässer bereits Gefahren- und Risikokarten gemäß der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL) erstellt“, so Seemann.

Um Interessierten einen möglichst einfachen Zugang zu ermöglichen, stellt der NLWKN die aktuellen Daten des Retentionskatasters online zur Verfügung. Sie können über den niedersächsischen Umweltkartenserver eingesehen und heruntergeladen werden. Die Internetpräsenz www.nlwkn.niedersachsen.de/retention bietet darüber hinaus die Möglichkeit, sich eingehender mit dem Retentionskataster und den Grundlagen dieser Fachplanung zu beschäftigen.

Das Hochwasserkompetenzzentrum des NLWKN arbeitet mit einer Vielzahl von Akteuren des Hochwasserschutzes in Niedersachsen eng zusammen. „Wir streben an, die Zahl an Gewässern, die im Retentionskataster abgebildet werden, fortlaufend zu erhöhen und die zusätzlichen Daten dann ebenfalls über den niedersächsischen Umweltkartenserver öffentlich zur Verfügung zu stellen“, betont Seemann.


Kontakt:

Das Hochwasserkompetenzzentrum des NLWKN hat seinen Sitz in Verden und ist unter der Telefonnummer Tel.: 04231/882-333 sowie unter HWK@nlwkn.niedersachsen.de erreichbar.

NLWKN – Bst. Verden

Hochwasserkompetenzzentrum

Bürgermeister Münchmeyer Str. 6

27283 Verden


Überschwemmungsgebiet, Suchräume und Suchräume mit Nutzungsanalyse der Schunter bei Lehre (Grafik: NLWKN/LGLN). Bildrechte: Grafik: NLWKN/LGLN
Überschwemmungsgebiet, Suchräume und Suchräume mit Nutzungsanalyse der Schunter bei Lehre (Grafik: NLWKN/LGLN).
Überschwemmungsgebiet, Suchräume und Suchräume mit Nutzungsanalyse der Schunter bei Lehre (Grafik: NLWKN/LGLN). Bildrechte: Grafik: NLWKN/LGLN
Überschwemmungsgebiet, Suchräume und Suchräume mit Nutzungsanalyse der Schunter bei Lehre (Grafik: NLWKN/LGLN).
NLWKN-Logo Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
15.09.2021

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76a / Am Sportplatz 23
30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
Fax: +49 (0)4931/947 - 222

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