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Dem Salz im Grundwasser auf der Spur

NLWKN lässt neue Grundwassermessstellen bei Norden bohren


Mit schwerem Bohrgerät gingen die Arbeiten in den vergangenen Wochen in Norden-Lintelermarsch voran.   Bildrechte: NLWKN
Mit schwerem Bohrgerät gingen die Arbeiten in den vergangenen Wochen in Norden-Lintelermarsch voran.

Aurich/Norden. Bis zu 87 Meter tief in die Erde reichen seit dieser Woche zwei neue Grundwassermessstellen bei Norden im Landkreis Aurich. Mit den jetzt eingerichteten Messstellen schafft der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) Ersatz für eine abgängige Messstelle aus den 1970er Jahren. Filter in insgesamt zwei unterschiedlichen Grundwasserleitern liefern künftig wertvolle Daten zu Wasserständen und zur Grundwasserchemie in der Region.

Die Bohrung und der Ausbau der zwei neuen Messstellen in der Lintelermarsch erfolgte unter Regie der Betriebsstelle Aurich des NLWKN. Eine in mehreren hundert Metern Entfernung zum neuen Bohrpunkt gelegene alte Messstelle von 1977 war über 40 Jahre in Betrieb und ist nicht mehr funktionstüchtig. „Mit Unterstützung der Stadt Norden als Flächeneigentümerin ist es uns gemeinsam gelungen, einen geeigneten Bohrpunkt zu realisieren. Auf diese Weise kann die langjährige Zeitreihe der hier erhobenen Daten möglichst vergleichbar fortgeführt werden“, so Andreas Roskam vom NLWKN.

Die Messstellen mit Filtern in den Ausbautiefen 23 bis 26 Meter und 84 bis 87 Meter unter Gelände werden nun Bestandteil des Grundwassermessnetzes des Gewässerkundlichen Landesdienstes (GLD). „Der gewählte küstennahe Standort in kurzer Distanz zur Nordsee schließt eine Lücke im Messnetz und dient unter anderem der langfristigen Überwachung der Grundwasserversalzung durch Meerwasser“, berichtet Roskam. Unter dem Aspekt des prognostizierten Meeresspiegelanstiegs und ergänzt durch geplante geophysikalische Messungen des Untergrundes möchte der Gewässerkundliche Landesdienst Veränderungen in der Grundwasserqualität und -menge zukünftig noch intensiver beobachten und so eine gute Datenbasis schaffen.

Während der Bohrarbeiten waren Dr. Stefan Schlömer und Sebastian Jordan von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) aus Hannover vor Ort. In einem aktuellen Forschungsprojekt sollen natürliche Methan-Emissionen und -Senken untersucht werden. Erforscht wird dabei die Rolle eines potentiellen mikrobiellen "Methanfilters" in Bodensäule und Grundwasser. „Aufgrund früherer Untersuchungen in einem gemeinsamen Projekt ist bekannt, dass in Marschgebieten natürliches biogenes Methan im Grundwasser auftreten kann“, berichtet Dr. Schlömer: „Daher bot sich in der Lintelermarsch die ideale Gelegenheit, frisches Probenmaterial von Boden, tieferen Sedimenten und Bodengasen für das Projekt zu gewinnen“.

In seiner Funktion als Gewässerkundlicher Landesdienst betreibt der NLWKN insgesamt 278 einzelne Grundwassermessstellen in Ostfriesland. Die Fachleute erheben hier Daten zu den Wasserständen und zur Grundwasserchemie. Neben diesen Grundlagendaten sind aber auch die geologischen Informationen der tiefen Bohrungen für die landesweite Erkundung von Bedeutung.


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Artikel-Informationen

erstellt am:
25.11.2021

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
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30453 Hannover / 26506 Norden
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