Wasserstand zu niedrig – Einbruch im Regulierungsbauwerk
Presseinformation vom 14. Juli 2011 // Tatort: Brokhagenstau in der Gemeinde Essen / NLWKN hat Anzeige erstattet
Die Polizei in Essen (Oldb.) hat jetzt einen ungewöhnlichen Einbruch aufzuklären: In den vergangenen Tagen haben unbekannte Täter die Eingangstür des Regulierungsbauwerkes Brokhagenstau in der Gemeinde Essen (Landkreis Cloppenburg) aufgebrochen und sich dann an der Steuerungsautomatik zu schaffen gemacht. Anzeige erstattet hat der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz), der das Bauwerk betreibt. Die Mitarbeiter in der Betriebsstelle Cloppenburg können sich durchaus einen Reim auf die Hintergründe machen. Ralf Jaspers vom NLWKN: „Der oder die Täter haben offensichtlich versucht, die niedrigen Wasserstände in der Überfallhase oberhalb des Bauwerks anzustauen, um so einen höheren Grundwasserstand in den angrenzenden Ackerflächen zu erreichen“. Er wies aber darauf hin, dass dieses illegale Vorgehen nicht zu dem gewünschten Ergebnis führt. Schon im September 2003 hatte der NLWKN die Anlieger über die Funktion des Regulierungsbauwerkes Brokhagenstau aufgeklärt und damit auf den in der Region bekannt gewordenen Unmut wegen des Grundwasserstandes reagiert. „Der NLWKN Cloppenburg wird gerne erneut eine Info-Veranstaltung anbieten“, heißt es in einer Presseinformation des NLWKN.
Aufgabe der 1964 gebauten Anlage ist es, die Fließgeschwindigkeit in der Überfallhase oberhalb des Bauwerks mit Hilfe einer beweglichen Wehrklappe und zweier Steuerpegel so zu regulieren, dass die Fließgeschwindigkeit nicht zu hoch und nicht zu niedrig ist und es somit nicht zu Erosionen im und am Gewässerbett kommt. Denn genau dieser Sand würde sich sonst im weiteren Verlauf des Essener Kanals ablagern und den Querschnitt einengen und damit den Wassertransport behindern. „Dies bedeutet im Hochwasserfall eine ernste Gefahr für die Anlieger“, erläuterte Jaspers. Diese Auflandungen müssten regelmäßig unter hohem Aufwand beseitigt werden.
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erstellt am:
14.07.2011