Neuer Fischaufstieg in der Wümme bei Ottersberg
5. November 2008 // NLWKN ließ zwei Sohlgleiten bauen – 165.000 Euro investiert
Gute Zeiten für Wanderfische in der Wümme: In den vergangenen Wochen wurde in Ottersberg ein weiterer Schritt in Richtung Durchgängigkeit in der Wümme getan. Der Fischaufstieg an der Teilung von Wümme-Nordarm und Mittelarm wurde durch den Bau von zwei Sohlgleiten wieder ermöglicht; am Mittwoch erfolgte die Bauabnahme. Bauherr ist das Land Niedersachsen; die Betriebsstelle Verden des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) übernahm die Planung und Bauleitung. Mit den Bauarbeiten war erst Anfang September begonnen worden. Das Projekt kostet rund 165.000 Euro; finanziert mit Hilfe des Landes Niedersachsen und der Europäischen Union.
Bisher erzeugten die dortigen Stauanlagen einen nur schwer zu überwindenden abrupten Sohlsprung von bis zu 70 cm. "Nun wird auf den flach geneigten Steinrampen die Fließgeschwindigkeit soweit reduziert, dass Fische diesen Sohlsprung auch gegen die Fließrichtung durchschwimmen können", erläuterten Werner Kochta und Helge Stührenberg vom NLWKN.
Die etwa 1:80 geneigten Sohlgleiten wurde in geschütteter Bauweise erstellt, das bedeutet: Ihre Oberfläche besteht aus Steinen unterschiedlicher Größe. Größere Steine (Findlinge) sind als Längs- und Querriegel gesetzt und gewährleisten die Standsicherheit der Gleite. Die Zwischenräume sind mit kleineren Steinen (Kartoffellesesteine) aufgefüllt und bilden so ein Lückensystem, in dem sich wirbellose Tierarten fortbewegen können.
Im Gegensatz zu den in den vergangenen Jahren flussabwärts in Fischerhude gebauten Sohlgleiten erfolgt hier kein zeitgleicher Brückenneubau. Die Wege und Brücken werden erst im Zuge der Flurbereinigung erneuert, wobei das Verfahren in Ottersberg noch nicht so weit fortgeschritten ist, dass die endgültigen Wegetrassen schon feststehen. Die Durchgängigkeit für die Substratwanderer in der Wümme wird deshalb auch erst in den kommenden Jahren wiederhergestellt sein, da erst dann die mit den Brückenwiderlagern verbundene Betonsohle entfernt wird.
Sohlgleite im Wümme-Nordarm, flussaufwärts. Im Hintergrund die noch zu erneuernde Brücke.
Artikel-Informationen
erstellt am:
06.11.2008
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010