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Erste Kranichbrut im Emsland nachgewiesen

12. August 2008


Zuwachs für die Brutvögel im Landkreis Emsland: "Erstmals seit Beginn ornithologischer Aufzeichnungen konnte in diesem Jahr eine erfolgreiche Kranichbrut im Emsland verzeichnet werden", bestätigte der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander am Rande seiner Sommerreise. "Die Entwicklung des Kranichbestandes seit den 70er-Jahren belegt den Erfolg der niedersächsischen Umweltpolitik. Im Westen des Landes hat die Art insbesondere von der Umsetzung des Moorschutzprogramms profitiert", betonte Sander.

Mitarbeiter des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) entdeckten das Nest Ende April in einem geschützten Moorkomplex im nördlichen Landkreis Emsland und sorgten in der Folge für eine Beruhigung des Brutumfeldes. Seit Ende Juli gehen die Altvögel mit ihrem inzwischen flügge gewordenen Jungtier auf Nahrungssuche. "Wahrscheinlich waren Kraniche in Niedersachsen noch nie so häufig wie heute", erklärte Hermann Wreesmann von der Betriebsstelle Brake-Oldenburg des NLWKN. "Dabei haben sich nicht nur die Bestände erholt, auch das Verbreitungsgebiet wurde deutlich nach Westen ausgedehnt und umfasst wieder nahezu das gesamte Land". In den 70er-Jahren brüteten nur noch etwa zehn Paare im äußersten Nordosten Niedersachsens. Diese Anzahl wuchs bis einschließlich 2006 auf mindestens 460 Paare an, die sich auch deutlich weiter nach Westen ausbreiteten.

Als Gründe für diesen Erfolg führen Experten vielfältige Gründe an: So wurden in etlichen Gebieten Wasserstände angehoben, neue Wasserflächen und Bruchwälder geschaffen und entwickelt. In Westniedersachsen kamen seit Mitte der 80er-Jahre Maßnahmen aus dem Moorschutzprogramm hinzu: "In großem Umfang wurden Hochmoore unter Schutz gestellt, wiedervernässt und renaturiert. Die dadurch geschaffenen Übergänge von gefluteten Torfstichen und Bruchwäldern mit den typischen Inselsituationen sind nach einigen Jahren zu idealen Brutplätzen für den Kranich geworden", ergänzte Wreesmann.

Auch wenn der Kranich dank dieser Erfolge nicht mehr auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten in Niedersachsen steht, plädieren die Experten für eine Fortsetzung der Schutzmaßnahmen, da neben dem Kranich auch andere seltene Arten großräumiger Feuchtgebiete davon profitieren.

Hinweis:

Im Rahmen der Kampagne zur Biologischen Vielfalt in Niedersachsen bietet das Niedersächsische Ministerium für Umwelt und Klimaschutz insbesondere für Kinder das Memory "Wattwurm" sowie das Kartenspiel "Schwarzer Storch" zum Preis von je vier Euro an.
Bestellungen unter monika.runge@mu.niedersachsen.de oder telefonisch unter 0511/ 120 – 34 54.

Einer der emsländischen Kraniche in seinem Brutrevier Bildrechte: NLWKN

Einer der emsländischen Kraniche in seinem Brutrevier

Artikel-Informationen

erstellt am:
12.08.2008
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010

Ansprechpartner/in:
Achim Stolz

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-228
Fax: +49 (0)4931/947-222

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