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Hochwasser: Höchster Wasserstand an der Innerste seit 55 Jahren

30. September 2007 // Überregionaler Hochwassermeldedienst bleibt die ganze Woche im Einsatz


"Land unter" in Südniedersachsen – insbesondere an der Innerste, wo mit 6,75 Meter der höchste Wasserstand seit Inbetriebnahme des Pegels Heinde oberhalb von Hildesheim gemessen wurde. "Es hat seit Donnerstag so viel geregnet wie normalerweise in einem Monat, die Böden können kein Wasser mehr aufnehmen – die klassische Situation für ein Hochwasser", fasst Andreas Böhmert vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) und verantwortlich für den Überregionalen Hochwassermeldedienst, die Lage für das südliche Niedersachsen zusammen. Vom Hochwasser besonders betroffen sind die Landkreise Hildesheim und Wolfenbüttel.

Böhmert wagt die Prognose, dass das Schlimmste spätestens am Montag vorbei sein wird – die Hochwasserspitzen werden am heutigen Sonntag oder am Montag früh erreicht. Die gute Nachricht: Weitere extreme Niederschläge hat der Deutsche Wetterdienst nicht angekündigt. Dennoch bleibt der gemeinsame Überregionale Hochwassermeldedienst des NLWKN sowie der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte voraussichtlich noch bis zum nächsten Wochenende im Einsatz und verfolgt die weitere Entwicklung sehr aufmerksam. Unter www.nlwkn.niedersachsen.de können die aktuellen Hochwassernachrichten und die Werte von 49 Pegeln von niedersächsischen Flüssen wie Leine, Aller oder Hunte abgelesen werden.

Die starken Regenfälle – in drei Tagen mehr als 80 Liter pro Quadratmeter – haben zu hohen Wasserständen in allen Flussläufen geführt. Die Meldestufe M3 mit Gefahren größerer Überschwemmungen wurde fast überall im Weser-, Aller- und Leinegebiet erreicht. Die Mitarbeiter des Überregionalen Hochwassermeldedienstes sind seit Samstag ständig im Einsatz.

Vom Hochwasser der Innerste besonders betroffen sind die direkt am Fluss gelegenen Gemeinden Holle-Grasdorf (Landkreis Hildesheim) und Baddeckenstedt (Landkreis Wolfenbüttel). Die Innerste-Talsperre der Harzwasserwerke ist aufgrund der hohen Niederschläge zu über 100 Prozent gefüllt und betreibt momentan Hochwasserentlastung.

"Das ist ein Hochwasser, dass statistisch alle 60 bis 80 Jahre an der Innerste eintritt, also schon sehr außergewöhnlich", betont Böhmert. Auch die übrigen Talsperren der Harzwasserwerke im Harz (Okertalsperre, Eckertalsperre) sind fast voll. Das Hochwasserrückhaltebecken Salzderhelden des NLWKN im Landkreis Northeim hingegen ist erst zu einem Drittel gefüllt.

Ebenfalls problematisch die Situation am Oberlauf der Oker – hier ist besonders betroffen die Gemeinde Schladen (Landkreis Wolfenbüttel). Für die Weser spricht Böhmert ebenfalls von einem für die Jahreszeit außergewöhnlichen Hochwasser, allerdings ist es hier nicht so dramatisch wie an der Innerste oder an der Oker. Die Spitze des Weser-Hochwassers liegt derzeit im Raum Höxter.

Presseinfo

Artikel-Informationen

erstellt am:
30.09.2007
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010

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