NLWKN Niedersachsen klar Logo

Kiebitz-Gelege kommen immer noch unter die Räder

24.04.2007 // Vertragslandwirte helfen Lebensräume für Wiesenvogel zu sichern


Brütende Uferschnepfe
Brütende Uferschnepfe in Hüllenerfehner Meeden // Foto: Steffen Koppatz

Das Wetter in diesem Frühjahr schlägt Kapriolen und deshalb sind auch die Küken der Wiesenvögel in diesem Jahr früher dran als sonst. Zum Beispiel die Kiebitze, Uferschnepfen oder die Großen Brachvogel in den Meeden der Fehntjer Tief Niederung in den Landkreisen Aurich und Leer: "Schon jetzt – und damit eine Woche früher als in anderen Jahren – haben unserer Kartierer die ersten Kiebitzküken gesehen", sagt Uwe Mosig, Mitarbeiter in der Naturschutzstation Fehntjer Tief und des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz).

Die Kiebitzküken sind unmittelbar nach dem Schlupf als so genannte Nestflüchter unterwegs und streifen schon mit den Eltern auf der Suche nach Insekten-Nahrung durch Wiese und Weide. Sie gelangen dabei all zu häufig ins Visier von allerlei Beutegreifern, die die Zahl der Nachkommenschaft dramatisch dezimieren können. Aber auch andere Gefahren lauern schon, wenn beispielsweise die Landwirte zeitig im Frühjahr ihr Grünland pflegen und Maulwurfshügel schleppen oder auch walzen, um einen besseren Narbenschluss herzustellen. "Hier kommt so manches Gelege, vor allem das der Kiebitze, im wahrsten Sinne des Wortes unter die Räder", betont Mosig.

Anders läuft es In den Naturschutzgebieten der Fehntjer Tief Niederung – hier gilt eine "Frühjahrsruhe". In dieser Zeit wird auf Schleppen, Walzen und Düngen verzichtet, um die bodenbrütenden Vogelarten nicht zu gefährden.

Auch außerhalb der Naturschutzgebiete helfen Landwirte mit, diese Ziele tatkräftig umzusetzen. So auch in den Hüllenerfehner Meeden, wo zahlreiche Landwirte am freiwilligen Vertragsnaturschutz teilnehmen und so helfen, traditionelle Wiesenvogelbrutstätten im Hammrich zu erhalten.

Das trockene Frühjahr sorgt für verzögerten Grasaufwuchs – so ist es sogar möglich, Uferschnepfen auf ihrem Nest zu beobachten. Gewöhnlich nutzt die Uferschnepfe die Deckung von schon höher aufgewachsenen Grasbüscheln, die sie geschickt über sich selbst und das Nest streift. So gelang kürzlich Steffen Koppatz von der Naturschutzstation Fehntjer Tief der seltene Schnappschuss einer brütenden Uferschnepfe in den Hüllenerfehner Meeden, just auf den Vertragsflächen von Landwirt und Jäger Heio Janssen, der von seinem Hof aus immer einen geschulten Blick auf die Entwicklung in den Meeden hat.

Presseinfo

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.04.2007
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln