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Elbehochwasser: Sandsackreserve wird herangeführt, Sicherungsmaßnahmen auch an Nebenflüssen

Lüneburg/ Dannenberg – Der Kampf gegen das Elbehochwasser in Niedersachsen läuft auf vollen Touren: Nachdem die Welle das Bundesland schneller als zunächst erwartet erreicht hat und beide betroffenen Landkreise am Freitag Katastrophenalarm ausgerufen haben, wurden am selben Tag unter anderem rund 1,2 Millionen Sandsäcke aus der Landesreserve herangeführt. 560.000 wurden nach Neu-Tramm im Landkreis Lüchow-Dannenberg, die übrigen nach Alt Garge im Landkreis Lüneburg geliefert, um bei Bedarf schnell an gefährdete Stellen transportiert werden zu können. Im Laufe des Samstages wurden auch die übrigen Bestände der Landessandsackreserve freigegeben.

Unterdessen geht die Beobachtung der Wasserstände und der Deiche weiter: Basierend auf den Prognosen des Wasser- und Schifffahrtsamtes Magdeburg erwartet die Betriebsstelle Lüneburg des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) für Hitzacker einen Höchststand von 7, 75 Meter am Sonntag und für Neu Darchau einen Spitzenwert von 7,60 am Montag. "Der Hochwasserscheitel wird sich über einen längeren Zeitraum auf hohem Niveau halten, bevor er nach Ostern wieder leicht zurückgeht.", erläuterte Wolfgang Piepenburg vom NLWKN. "Wir gehen davon aus, dass die Elbedeiche dem damit verbundenen Wasserdruck standhalten werden", ergänzte Andreas Montz, Leiter der Betriebsstelle Lüneburg des NLWKN. "Schwierigkeiten könnte es im Rückstaubereich der Nebenflüsse geben.". An der Jeetzel – die selber viel Wasser führt - sind bereits erste Sicherungsmaßnahmen angelaufen. Im Bereich Dannenberg wird das Material per Hubschrauber herangeführt, da die Bodenverhältnisse den Einsatz schweren Gerätes nicht zulassen und zudem Deichverteidigungswege fehlen. Um die Mobilität in diesem unwegsamen Terrain zu verbessern, entsandten die NLWKN-Betriebsstellen Stade und Norden insgesamt drei geländegängige Kettenfahrzeuge, weitere Geräte dieser Art stehen auf Abruf bereit.

Im Bereich des Amtes Neuhaus sind bis Samstag Mittag keine Auffälligkeiten an den Deichen der Elbe und ihrer Nebenflüsse gemeldet worden. Lediglich an drei alten Deichstrecken bei Neu Garge, Stiepelse und Neu Bleckede, die noch nicht auf niedersächsischem Standard sind, wurden binnendeichs vorsorglich Sandsackauflastungen zur Sicherung des Deichfußes errichtet.

Elbabwärts im Raum Artlenburg ist die Lage für die Ortschaften bislang ebenfalls unkritisch. "In den Ortslagen verfügen die Deiche noch über ein Freibord von etwa 1,20 Metern", erklärte der technische Fachberater des NLWKN vor Ort. Lediglich im Bereich der Schäferei Heisterbusch – einem außendeichs gelegenen und durch einen Ringwall gesicherten Gehöft – musste dieser Ringwall durch Aufschichtung von Sandsäcken künstlich erhöht werden. Probleme bereiten an einigen Stellen Schaulustige und deren Fahrzeuge, die zum einen Hilfskräfte behindern und eine weitere Belastung für die Deiche darstellen.

Interessierten Bürgerinnen und Bürgern bietet der NLWKN auf seiner Internetseite einen Link zu den Hochwasservorhersagen des Wasser- und Schifffahrtsamtes Magdeburg, die einmal täglich auf den neuesten Stand gebracht werden: www.nlwkn.de.

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Achim Stolz

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