Der Kiebitz kommt: Brutvogelerfassung am Fehntjer Tief beginnt

Aurich/ Lübbertsfehn – Mit der zeitigen Ankunft des Kiebitz im März starten die Mitarbeiter der Naturschutzstation Lübbertsfehn des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ihre jährliche Brutvogelkartierung in der Fehtnjer Tief Niederung. Das rund 3.400 Hektar große Gebiet in den Landkreisen Aurich und Leer umfasst die ökologisch bedeutende, weiträumige Niedermoor- Grünlandniederung entlang des Fehntjer Tiefs zwischen Geestrand und Emsmarsch.

Im Mittelpunkt der Erfassung stehen die Wiesenvogelbrutgemeinschaften des Feucht- und Nassgrünlandes. Neben dem Kiebitz sind dies vor allem weitere Limikolenarten wie Uferschnepfe, Großer Brachvogel, Bekassine und Rotschenkel. Darüber hinaus hat das an Gewässern, Röhrichten und Saumstrukturen reiche Niederungsgebiet eine besondere Bedeutung für Singvögel, Enten- und Rallenarten sowie für die Beutegreifer Rohr- und Wiesenweihe. Die Bestände dieser Arten werden ebenfalls aufgenommen.
"Die Grünlandnutzung und –pflege in der Fehntjer Tief Niederung war im vergangenen Jahr – insbesondere auf den öffentlichen Flächen – vorbildlich.", erklärte NLWKN-Mitarbeiter Uwe Mosig. Dies lasse auch in diesem Jahr wieder eine gute Besiedlung erwarten. Eine Grundvoraussetzung der Brutplatzauswahl und des Bruterfolges der Limikolenarten ist extensiv genutztes Feuchtgrünland mit einem relativ kurzen Aufwuchs im Frühjahr: "Sonst nehmen es die Vögel, mit Ausnahme des Brachvogels und der Bekassine, nicht an.", ergänzte der Fachmann. Die im Winterhalbjahr durchgeführten, meist großflächigen Vernässungsmaßnahmen verbessern die Eignung der Flächen als Bruthabitat zusätzlich.

Erstankömmling unter den Limikolenarten ist der Kiebitz, der das attraktive Niederungsgebiet in diesem Jahr schon sehr frühzeitig auf der Suche nach Brutrevieren inspiziert. Seine Revierbildung erfolgt in der Regel ab Mitte März, erste Gelege sind Ende März zu finden. Nach weiteren vier Wochen Brutzeit stellt sich der Nachwuchs ab Ende April ein.