Fische gehen auf Wanderschaft: Fischtreppe im Wehr Goldenstedt funktioniert seit Oktober
Die Wehranlage Goldenstedt war bisher bei Fischen ziemlich unbeliebt: Wegen des großen Unterschiedes bei den Wasserständen bei der Wehranlage gab es einfach kein Durchkommen. Das wird jetzt anders: Der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) hat dort in nur sechs Wochen eine Fischtreppe eingebaut. Das 180.000 Euro teure Projekt wurde am Montag offiziell seiner Bestimmung übergeben. Finanziert wurde die Fischtreppe zum großen Teil durch das Land Niedersachsen und die Europäische Union. Weitere Geldgeber waren der Landkreis Diepholz, die Stiftung Naturschutz und der Fischereiverein Colnrade: "So konnte das Projekt rascher umgesetzt werden als zunächst geplant", freuten sich Jörg Prante und Niels Tyedmers vom NLWKN in Sulingen.
Die Anlage in der Nähe von Goldenstedt, einer Gemeinde im Städtedreieck Oldenburg – Bremen – Osnabrück war bisher für Fische und andere Wasserlebewesen nicht passierbar, was häufig zum Verschwinden wandernder Fischarten wie Lachs und Forelle aus den Flüssen führt. Um dies zu ändern, entstand unter der Regie der Betriebsstelle Sulingen des NLWKN im Wehr Goldenstedt ein so genannter Raugerinne-Beckenfischpass: Wie eine flach geneigte Rampe reihen sich mehrere nahezu kreisförmige Becken im Wasser aneinander, wobei der Höhenunterschied zwischen ihnen jeweils rund 20 Zentimeter beträgt.
Die Fließgeschwindigkeiten im Fischpass tun ein Übriges – so können die aufsteigenden Fische und Kleinlebewesen spielend den Höhenunterschied von 80 Zentimetern an der Wehranlage überwinden. Die wasserwirtschaftliche Funktion der Wehranlage bleibt durch den Umbau unberührt.
Langfristig soll die gesamte Hunte von ihrer Quelle nördlich des Wiehengebirges bis zur Mündung bei Elsfleth für Fische und andere Wasserlebewesen wieder durchgängig werden. "Doch dafür brauchen wir noch ein bisschen Zeit, da allein zwischen Diepholz und Wildeshausen 15 Stauanlagen umgewandelt werden müssen", sagte Jörg Prante, Leiter des Geschäftsbereiches "Planen und Bauen" beim NLWKN in Sulingen.
Artikel-Informationen
erstellt am:
12.12.2005
zuletzt aktualisiert am:
26.04.2010