Altarm Blanke:
Wiederanschluss nutzt Umwelt und Hochwasserschutz
Meppen – Der komplette Wiederanschluss des Altarms Blanke an die Hase bei Bückelte nimmt Gestalt an: Seit dem 23. Mai ist das Gewässer wieder beidseitig an die Hase angeschlossen, mit der es zuvor nur an einer Seite verbunden war. Durch diese Maßnahme unter der Regie der Betriebsstelle Meppen des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erhält die Hase in diesem Bereich ihr ursprüngliches Gesicht als mäandrierendes Flachlandgewässer zurück. Der 1.200 Meter lange Altarm war 1968 im Zuge des Generalplans "Wasserregulierung im Hasetal" abgetrennt worden, um den Flusslauf zu verkürzen und einen schnelleren Wasserabfluss zu gewährleisten. Die damaligen Maßnahmen entsprechen jedoch nicht mehr den heutigen wasserwirtschaftlichen Erkenntnissen und Standards im Natur- und Landschaftsschutz.
Ziel der Maßnahme ist es, die natürliche Flussdynamik der Haseaue zu reaktivieren und die Entwicklung auetypischer Biotope zu sichern. Ferner dient sie der Verbesserung der Wassergüte in diesem Bereich, da der Altarm zuvor als Stillgewässer starken Verlandungstendenzen – insbesondere durch Sedimenteinträge aus dem Bawinkler Bach – unterlag. Des Weiteren bewirkt der Anschluss ein Absinken der Wasserspiegellage im Mittelwasserbereich. "Alles in allem bringt das Projekt neben der Verbesserung des Landschaftsbildes eine spürbare ökologische Aufwertung des gesamten Gebietes", erläuterte Ralf Meyering, zuständiger Projektleiter der NLWKN-Betriebsstelle Meppen.
Negative Auswirkungen auf den Hochwasserschutz hat die Maßnahme nicht: Der Mäander wird so gestaltet, dass sein Gefälle nur geringfügig unter dem auf der 1968 geschaffenen, verkürzten Strecke liegt. Die Abflussgeschwindigkeit bleibt daher nahezu identisch. Die Vorflutfunktion für das obere Hasetal wird ferner dadurch gewährleistet, dass das ehemalige künstliche Flussbett als Entlastungsgerinne erhalten bleibt: An der Verzweigung der Hase in den Mäander entsteht auf einer Geländehöhe von 15,20 Metern über Normal Null eine Sohlschwelle, die alle über diese Marke auflaufenden Wassermengen in das Entlastungsgerinne leitet und damit sogar ein Ausufern des Altarms verhindert. Mit einer Kronenbreite von fünf Metern und einer guten Befestigung bietet die Sohlschwelle auch einen bequemen Weg auf die so genannte Halbinsel im Innenbereich des Hasebogens. Dies sichert auch die landwirtschaftliche und touristische Nutzung der Flächen durch den Eigentümer.
Die Baumaßnahme wird voraussichtlich im September beendet. Die Kosten belaufen sich auf 740.000 Euro, die je zur Hälfte aus Mitteln des Niedersächsischen Fließgewässerprogramms und des europäischen Strukturfonds stammen.
Der Durchstich zum Altarm
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Achim Stolz
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
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