Kesselschleuse Emden: Dalben schützen Schiffe und Bauwerk
Die Sanierungsarbeiten an der Kesselschleuse in Emden laufen weiter – voraussichtlich Ende Februar ist die 120.000 Euro teure Aktion endgültig abgeschlossen. Derzeit werden im Auftrag des NLWKN vor der West- und der Nordkammer neue Leitwerke gebaut. Die Leitwerke sollen bei der Einfahrt von Sportbooten und Frachtschiffen in die Kammern das Bauwerk und die Fahrzeuge schützen.
So funktionieren die zehn Meter langen Leitwerke: Vor jeder Kammer werden sechs Dalben in den Grund des Kanals getrieben, an jeder Seite der Einfahrten drei. Sie werden mit jeweils drei Querverstrebungen verbunden.
Außerdem entsteht vor der Südkammer eine neue Steganlage. Vor der Ost- und der Südkammer wurden die Leitwerke bereits im vergangenen Jahr erneuert.
Die Kesselschleuse Emden wurde 1886 bis 1887 erbaut, von 1911 bis 1913 erweitert und von 1982 bis 1989 erneuert. Sie ist Europas einziges Wasserbauwerk dieser Art mit einer Zentralkammer (Kessel) und vier in die Himmelsrichtungen ragenden Kammern. Die Drehscheibe für die Schifffahrt verbindet vier Kanäle mit unterschiedlichen Wasserständen: Im Norden den Stadtgraben, im Osten den Ems-Jade-Kanal, im Süden das Fehntjer Tief und im Westen den Binnenhafen. Der Kessel des Baudenkmals hat einen Durchmesser von 33 Metern.
Die Schleuse hat immer noch Bedeutung für die Fracht- und Sportschifffahrt, auch wenn der Frachtverkehr geringer wurde. Dafür nahmen die Schleusungen von Sportbooten stark zu. Eine wichtige Funktion hat die Schleuse auch für die Entwässerung. Ohne sie würde der Ems-Jade-Kanal über die Ufer treten.
Die Sanierungsarbeiten an der Kesselschleuse Emden sollen Ende Februar abgeschlossen sein.