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Aufwertung von Binnendünen am Sager Meer

NLWKN verbessert mit LIFE-Projekt Erhaltungszustand von Lebensraumtypen


 
Trockene Sandheide mit Sandmagerrasen im Naturschutzgebiet Sager Meere, Kleiner Sand und Heumoor.

Großenkneten Im Rahmen des Integrierten LIFE-Projekts „Atlantische Sandlandschaften“ optimiert der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im Landkreis Oldenburg den Erhaltungszustand von Lebensraumtypen. Das Naturschutzgebiet „Sager Meere, Kleiner Sand und Heumoor" weist eine große Vielfalt an seltenen Lebensräumen und Arten auf. Schutzbedürftig sind vor allem die Heiden und Sandmagerrasen im Kleinen Sand bei Bissel. Um deren durch Humusakkumulation beeinträchtigten Erhaltungszustand zu verbessern, wird nun im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten LIFE-Projektes das Mosaik der beiden Lebensraumtypen auf einer Fläche von rund acht Hektar erstmals instandgesetzt. Der Landkreis Oldenburg und der NLWKN wollen so diese Fläche aufwerten.

Das Naturschutzgebiet „Sager Meere, Kleiner Sand und Heumoor“ erstreckt sich über eine Fläche von rund 200 Hektar nordwestlich von Großenkneten. Das Gebiet weist neben den Sager Meeren als nährstoffarmen Geestseen sowie renaturierungsfähigen Hochmoorflächen im Heumoor ein Mosaik der Lebensraumtypen „Sandheiden mit Besenheide und Ginster auf Binnendünen“ und „offene Grasflächen mit Silbergras und Straußgras auf Binnendünen“ im Kleinen Sand bei Bissel auf. Durch Humusakkumulation ist der Erhaltungszustand dieser Flächen jedoch beeinträchtigt. Daher werden ab Oktober in einem Heidebereich auf etwa 2,3 Hektar Gehölze entnommen und der humose Oberboden „geschoppert“, das heißt die Vegetationsschicht wird bis auf den mineralischen Grund abgetragen. Das Material wird anschließend aus dem Gelände entfernt. Wenige Gehölzrückstände verbleiben auf den Flächen, um Reptilien wie der Zauneidechse und verschiedenen Amphibienarten als Quartiere zu dienen. Die etwa acht Hektar große Fläche wird nach dieser Erstinstandsetzung in ein Schafbeweidungskonzept übernommen.

Das Integrierte LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“

Die Maßnahmen im Kleinen Sand am Sager Meer bei Bissel sind Teil des von der Europäischen Union geförderten Projekts „Atlantische Sandlandschaften“ zum Erhalt der biologischen Vielfalt, das gemeinsam von den Ländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachen umgesetzt wird. Charakteristische Biotope der atlantischen biogeographischen Region, wie zum Beispiel Heide- und Dünenlandschaften, artenreiche Borstgrasrasen und nährstoffarme Stillgewässer, sollen dabei nachhaltig aufgewertet werden. Auch die Bestände der für diese Lebensräume typischen Arten, wie Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Schlingnatter und Zauneidechse, sollen gestärkt werden.

Für die zehnjährige Laufzeit des Projektes steht beiden Ländern insgesamt ein Budget von 16,875 Millionen Euro zur Verfügung. 60 Prozent der Mittel werden von der Europäischen Union gestellt, jeweils 20 Prozent von den beiden Bundesländern. Die Gesamtverantwortung für das Vorhaben liegt in Nordrhein-Westfalen beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MULNV). Die operative Umsetzung der konkreten Einzelmaßnahmen in Niedersachsen liegt beim Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU).

Presseinformation Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
12.10.2018

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

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