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Schwarze Flecken im Wattenmeer

Schwarze Flecken in der Nordsee
Schwarze Flecken in der Nordsee

Während der 1980er Jahre erregten so genannte "Schwarze Flecken" erste Aufmerksamkeit. Sie entstehen, wenn das Wattensediment bis an die Oberfläche sauerstofffrei wird und die dadurch eingeleiteten chemischen Prozesse das ursprünglich sauerstoffhaltige helle Sediment schwarz färben.

Normalerweise findet man diese Verhältnisse erst einige Millimeter bis Zentimeter unter der Sedimentoberfläche. Hier ist die Nachlieferung von Sauerstoff aus der Luft oder durch pflanzliche Aktivität (Photosynthese) geringer als der Verbrauch durch den bakteriellen Abbau organischen Materials. Erhöhter Eintrag von organischem Material verstärkt die bakterielle Aktivität und damit die Sauerstoffzehrung. Da zunehmender Nährstoffeintrag solch einen verstärkten Anfall organischen Materials bewirkt, werden "Schwarze Flecken" als Eutrophierungssignal gewertet.

1991 wurden die ersten dieser Quadratzentimeter bis Quadratmeter großen Flächen im Norderneyer Watt vermessen, der Anteil an der Gesamtwattfläche war mit weniger als 0,03% sehr gering. Im Frühjahr 1996 waren 7,9% der ostfriesischen Watten sauerstofffrei. Die schwarz gefärbten Areale erreichten Fußballfeldgröße und der dem Sediment entweichende, giftige Schwefelwasserstoff war noch in 200 Meter Höhe im Flugzeug zu riechen. In den Flächen starb der Tierbestand ab. Entgegen allen Erwartungen waren die Flächen jedoch mit einsetzendem windigen Sommerwetter innerhalb weniger Monate wieder besiedelt.

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Marc Herlyn

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