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EG-Wasserrahmenrichtlinie - Pilotprojekte Große Aue

Zweites Pilotprojekt: "Grundwasserschutz für große Räume - Modellgebiet Große Aue"


Titelbild des Projektberichtes Bildrechte: Bezirksregierung Hannover

Im Bodenbereich der ländlichen Landschaften finden große Stoffumsätze unter anderem durch die Landwirtschaft statt (z.B. aus mineralischer und organischer Düngung, Pflanzenschutzmitteln, etc.). Sie gilt spätestens seit Ende der 70er Jahre als wesentlicher Mitverursacher diffuser Stoffeinträge in das Grundwasser. Auch wenn für einzelne Stoffe wie beispielsweise Stickstoff die Überschüsse mittlerweile sinken, so sind die Belastungen über den Weg "Boden – Sickerwasser" in das Grundwasser aktuell immer noch zu hoch. Flächenhafte und seit Jahrzehnten wirksame Belastungen bilden sich schon heute in vielen Grundwasserkörpern (GW-Körper) ab. Daher formuliert die EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) vergleichsweise strenge Umweltziele für Grundwasser, um für die Zukunft eine Reduzierung diffuser Stoffeinträge zu erreichen.

Daraus resultiert, dass die Umweltzielerreichung für diffuse Stoffe und damit der überwiegende Erfolg oder Misserfolg der EG-WRRL für den Bereich Grundwasser ganz wesentlich von der Erstellung, Umsetzung und Wirksamkeit "Landwirtschaftlicher Maßnahmenprogramme" abhängen wird. Der Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft wird demnach eine ganz zentrale Rolle beizumessen sein.

Die inzwischen aufgelöste Bezirksregierung Hannover hatte das zum Anlass genommen, in der Zeit von Ende 2001 bis Anfang 2003 ein weiteres länderübergreifendes Pilotprojekt gemeinsam mit der Bezirksregierung Detmold mit den Schwerpunkten Grundwasserschutz und Landwirtschaft durchzuführen. Ziel des Projektes war es, noch während der Bestandsaufnahme bis 2004 und rechtzeitig vor den bis 2009 zu erstellenden Maßnahmenprogrammen gesellschaftlich akzeptable Lösungsansätze (Szenarien) zu entwickeln und eine gemeinsame Vorgehensweise von Landwirtschaft und Wasserwirtschaft an einem Modellgebiet zu testen.

Die Entwicklungsarbeiten wurden beispielhaft für einen "hoch belasteten" Auswahl-GW-Körper (Gesamtgröße 704 qkm) im Teileinzugsgebiet der "Großen Aue" (Flusseinzugsgebiet Weser) durchgeführt. Der mit Vertretern der im Modellgebiet Betroffenen aus Landwirtschaft und Wasserwirtschaft paritätisch besetzte projektbegleitende Arbeitskreis hat für ausreichende Praktikabilität und Akzeptanz der Projektergebnisse gesorgt.

Aus dem Blickwinkel der landwirtschaftlichen Maßnahmenplanung werden Empfehlungen zur Bestandsaufnahme gegeben sowie Verfahren zur Risikobewertung und Umweltzielerreichung von Grundwasserkörpern entwickelt. Im Bericht werden denkbare Maßnahmen aus den Bereichen Ordnungsrecht, marktwirtschaftliche Instrumente, Vertragsgewässerschutz sowie Beratung und Bildung vorgestellt und hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit und der möglichen Zielerreichung diskutiert.

Die Ergebnisse sind im Abschlussbericht veröffentlicht, der Ihnen nebenstehend kapitelweise oder komplett bzw. auch als Kurzfassung in deutscher oder englischer Sprache als Download zur Verfügung steht.

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