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EU-Vogelschutzgebiet V57 Engdener Wüste

DE3509-401


Das EU-Vogelschutzgebiet „Engdener Wüste“ liegt östlich von Nordhorn am Ems-Vechte-Kanal und umfasst eine weitgehend gehölzfreie Heidelandschaft, die in weiten Bereichen für militärische Schießübungen genutzt wird. Das Gebiet wird dem Naturraum Nordhorn-Bentheimer Sandniederung zugeordnet.

Prägend für das Gebiet sind die ausgedehnten Zwergstrauchheiden, in denen insbesondere die Besenheide große Bestände bildet. Die militärische Nutzung sowie auch Pflegemaßnahmen verjüngen die Heideflächen regelmäßig durch die Schaffung neuer Strukturen und verhindern so ein Vordringen von Gehölzen. Nur in einigen Randbereichen gibt es fließende Übergänge zu lichten Pionierwäldern.

Der Nordosten des Vogelschutzgebietes umfasst mit seinen Nadelholzbeständen einen Ausschnitt des angrenzenden größeren Forstgebietes. In die teils aufgelichteten Bestände aus Kiefer, Lärche und Fichte sind Kleingewässer und Offenbodenstellen auf freigestellten Binnendünen eingestreut. Südlich der Heidefläche schließen sich Acker- und Grünlandflächen an.

Der Wechsel aus Zwergsträuchern, offenen Sandflächen und trocken-warmen Waldrandbereichen stellt insbesondere für die wertbestimmenden Brutvogelarten einen günstigen Lebensraum dar: Die Heidelerche besitzt in der Ems-Hunte Geest aus landesweiter Sicht bedeutende Brutvorkommen in diesem Gebiet. Insbesondere die auch als Ziegenmelker bekannte Nachtschwalbe weist landesweit bedeutende Brutvorkommen in der Engdener Wüste auf.

Die Nachtschwalbe ruht tagsüber überwiegend in den lichten Gehölzen, gut getarnt am Boden oder auf Ästen. Zur nächtlichen Jagd sucht sie dagegen die offenen Sandheideflächen auf. Die wärmeren bodennahen Luftschichten der Offenareale werden von nachtaktiven Insekten (z. B. Schmetterlinge, Käfer) bevorzugt und bieten der Nachtschwalbe daher ideale Jagdbedingungen. Die Reviere der Heidelerche konzentrieren sich vor allem auf die strukturreichen Mosaike aus Wald- und Heidekomplexen.

Da das Vogelschutzgebiet aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit gesperrt ist, ist zudem die besondere Störungsarmut bedeutsam. Auch andere, zum Teil gefährdete Arten der Sandheiden finden hier geeignete Lebensräume.

Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz der Vogelwelt von Bedeutung, sondern auch für Lebensraumtypen und Arten gemäß der FFH-Richtlinie. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum FFH-Gebiet 057 „Heseper Moor, Engdener Wüste“.

Nachtschwalbe - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: D. Occhiato / blickwinkel
Nachtschwalbe - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Heidelerche - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: G.-M. Heinze
Heidelerche - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Besenheide (Calluna vulgaris) in Engdener Wüste/Heseper Moor (Nordhorn Range)   Bildrechte: NLWKN
Besenheide (Calluna vulgaris) in Engdener Wüste/Heseper Moor (Nordhorn Range)
V57  
  

Sicherung des Gebietes

Das Gebiet ist durch folgendes Schutzgebiet gesichert:

Erhaltungsziele des Gebietes

Die Erhaltungsziele des Gebietes sind derzeit in Erarbeitung.

Management des Gebietes

Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Vogelarten

(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben.)

 

Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne
(Maßnahmen-/Managementplan des Bundes wird noch erstellt.)

Natura 2000 Bildrechte: Europäische Union

Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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