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Häufig gestellte Fragen – FAQ

Welchen Umfang haben die Maßnahmen in den Mooren?

Insgesamt sollen in den vier Mooren 37 km Entwässerungsgräben verschlossen werden. Es werden vier Staubauwerke errichtet, auf 3,5 km werden Entwässerungssysteme umgebaut bzw. ausgebaut, auf ca. 120 ha wird Gehölz entnommen, auf ca. 60 km werden Moordämme aus anstehendem Torf gebaut und 28 Überlaufe eingebaut.


Welchen Umfang haben die Maßnahmen in den einzelnen Mooren?

Im Schwarzen Moor sind die Baumaßnahmen bereits abgeschlossen. Es wurden zwei Staubauwerke errichtet und 3,8 km Entwässerungsgräben verschlossen und unwirksam gemacht.
Im Otternhagener Moor werden derzeit (Stand 20.01.2022) für die Anlage der Moordämme aus anstehendem Torf die vorbereitenden Gehölzentnahmen für die Herstellung der Arbeitstrassen durchgeführt. Derzeit sind zwei Auftragnehmer damit beschäftigt, ca. 35 ha Gehölze für die spätere Herstellung des Damminnen- und Dammaußenrings zu entnehmen. Ca. 18 ha sind bis 20.01.2021 bereits freigestellt. Weitere 10 ha werden noch zu einem späteren Zeitpunkt ausgeschrieben, sodass insgesamt ca. 45 ha im Otterhagener Moor von Gehölzen freigestellt werden. Es werden 13 km Entwässerungsgräben verschlossen, 23 km Verwallungen aufgebaut und acht Überläufe eingebaut. Auf einem Kilometer findet ein Umbau des Entwässerungssystems statt, damit eine Entwässerung der angrenzenden Privatgrundstücke sichergestellt ist. In den Randbereichen werden Wegestrukturen verbessert.
Für das Bissendorfer Moor wird derzeit die Detailplanung erarbeitet. Der genaue Umfang der Maßnahmen steht somit noch nicht im Detail fest. Die Maßnahmenumsetzung soll ab ca. August 2022 beginnen.
Im Helstorfer Moor läuft derzeit noch das Planfeststellungsverfahren für die Genehmigung der wasserbaurechtlichen Maßnahmen.


Von der Baumentnahme auf den Arbeitstrassen sind anscheinend vornehmlich Birken und Kiefern betroffen. Sind auch andere Baumarten betroffen? Wenn ja, welche?

Ganz überwiegend handelt sich um Kiefern und Birken. Andere Arten (Faulbäume, Pappeln, Eichen) sind nur in sehr seltenen Fällen anzutreffen.


Bleiben bestimmte Bäume/Gewächse stehen?

Eine Baumentnahme findet nur auf den Arbeitstrassen statt. In Einzelfällen können aus naturschutzfachlicher Sicht wertvolle Bäume stehen gelassen werden bzw. die Trassenführung wird leicht modifiziert. Dies ist im Wesentlichen bei Habitatbäumen, welche Lebensräume bspw. für Fledermäuse und andere Tierarten sind, der Fall.


Welchen zeitlichen Umfang haben die Maßnahmen?

Die Arbeiten finden immer nur in den Spätsommer-, Herbst- und Wintermonaten statt. Diese „Baufenster“ nehmen Rücksicht auf die wertvolle Flora und Fauna in den Naturschutzgebieten und sind daher auf die Monate August bis Ende Februar beschränkt. Die gesamte Maßnahmenumsetzung für alle Moore soll bis 2026 abgeschlossen sein.


Was passiert anschließend genau auf den freigestellten Flächen und wann sind weitere Schritte vorgesehen?

Im Anschluss an die Gehölzentnahmen werden die Flächen in Teilen durch Mulchen oder Fräsen der Baumstubben weiter für den Dammbau vorbereitet. Aus anstehendem Torf werden Verwallungen und Grabenverschlüsse hergestellt, wodurch der Niederschlag in den Mooren zurückgehalten wird. Im Schwarzen Moor wurden keine Verwallungen gebaut, lediglich ein Staubauwerk hat einen wallähnlichen Aufbau.


Was kostet das Gesamtprojekt und woher stammen die Mittel?

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 14,7 Millionen Euro. 58 % der Kosten trägt die EU, 35 % das Land Niedersachsen und 7 % die Projektpartnerin Region Hannover (Stand 31.12.2021).


Wie wird das gerodete Holz genutzt? Geschieht dies ggf. im Rahmen des Projekts?

Otternhagener Moor: An gut zugänglichen äußeren Bereichen des Otterhagener Moores wird das Holz durch den beauftragten Unternehmer in Selbstwerbung geerntet. Das Holz geht in die Wertschöpfungskette (bspw. Industrieholz, Palettenholz, Automatenholz, Hackschnitzel...). Ein Teil der hergestellten Hackschnitzel wird auch für die Verbesserung des Zustandes von einzelnen Wegen in den Mooren und an deren Rand genutzt. Zu einem geringen Teil können Gehölze/Hackschnitzel auch für die Herstellung von Grabenverschlüssen im Moorinneren genutzt werden. Weiteres Stamm- und Kronenholz/Geäst, welches insb. in unzugänglicheren Teilen im Gebiet verbleiben wird, dient wiederum durch die natürliche Zersetzung vornehmlich als Lebensraum für Insekten, Pilze und Flechten, aber auch für Vögel, Reptilien und Säugetiere.
Im Schwarzen Moor fand nur eine einzelstammweise Gehölzentnahme statt. Die Gehölze wurden im Gebiet belassen.


Durch die Maßnahmenumsetzung werden teilweise auch die umliegenden Wege in der Begeh- und der Befahrbarkeit (für Fahrräder) beeinträchtigt. Wann werden diese wiederhergestellt?

Grundsätzlich werden nach dem kompletten Abschluss der Maßnahmen alle beeinträchtigten Wege wiederhergerichtet. Aber auch schon nach der jeweiligen jährlichen Bauphase (ab März) wird so bald wie möglich, je nach Baufortschritt und mit trockeneren Wetterbedingungen (insb. in den Sommermonaten) eine grobe Einebnung der Wege durchgeführt.
Generell handelt es sich bei den Wegen um naturnahe Wege, die im Winter und Frühjahr immer eine schlechtere Begeh- und Befahrbarkeit aufweisen. Temporäre Beeinträchtigungen sind daher grundsätzlich leider nicht zu vermeiden und stark von den jeweiligen Wetterbedingungen abhängig. Der NLWKN bittet hierfür während der Maßnahmenumsetzung um Verständnis.

Moorgeest

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Susanne Brosch

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Betriebsstelle Hannover-Hildesheim
- Projektleitung Life+ Moorgeest -
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover
Tel: +49 (0)511 / 3034-3115
Fax: +49 (0)511 / 3034-3506

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