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Otternhagener Moor

Das Otternhagener Moor liegt im Westen der Hannoverschen Moorgeest und ist mit einer Größe von ca. 974 ha das größte Hochmoor im Projektgebiet. Es ist ein relativ naturnahes Hochmoor, charakteristisch mit offenen Moorflächen und Moorvegetation aus Moorheiden, Wollgrasgesellschaften und Torfmoosen. Nährstoffarme Stillgewässer und zahlreiche kleinere Wasserflächen prägen das Gebiet. Das 1970 ausgewiesene Naturschutzgebiet (NSG) ist Bestandteil des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes (FFH-Gebiet) „Helstorfer, Otternhagener und Schwarzes Moor".

Großer Moorteich im südlichen Otternhagener Moor  
Großer Moorteich im südlichen Otternhagener Moor (Foto: S. Brosch)

Die Moorbildung hat vor etwa 3.000 Jahren in einer flachen, nach Nordwesten geneigten Senke zwischen Ablagerungen der Saale-Eiszeit begonnen. Auf seggenreichen Birken-Bruchwaldtorf folgte Weißtorf. Diese Weißtorfschicht ist in den Kernbereichen bis zu 4 m mächtig. An manchen Stellen ist eine Schwarztorfschicht in einer Stärke von ca. 1 m zu finden. In den Randbereichen sind die Schichten geringer und die Moorflächen außerhalb des heutigen Moores durch Entwässerung und andere Kultivierungsmaßnahmen überprägt, so dass im Nordwesten und -osten „Sandmischkulturen“ und im Westen grundnasse mittlere Podsol-Gleyböden vorliegen.

Das Otternhagener Moor wurde über ein System von Stichgräben zu größeren Randgräben hin entwässert und das Wasser im Norden der Neuen Auter, im Süden und Westen der Auter zugeführt. Im Sommer fallen die Gräben allerdings trocken, so dass ein oberirdischer Abfluss dann nicht mehr zu erkennen ist.

Weiterhin gibt es im Otternhagener Moor einige Moorteiche, die aus alten zusammengelegten Torfstichen entstanden sind. Auch hier sind in den Sommermonaten kaum offenen Wasserflächen zu finden.

Der bäuerliche Handtorfstich hat im Otternhagener Moor flächig stattgefunden, so dass das gesamte Moor mehr oder weniger davon betroffen ist und Moor- und Bruchwälder das Bild bestimmen.

Alter Handtorfstich im Moorwald  
Alter Handtorfstich im Moorwald (Foto: S. Brosch)

Die ehemaligen Torfstiche befinden sich in unterschiedlichen Entwicklungs- und Regenerationsstadien. Die offenen Wasserflächen sind umgegeben von Torfmoossäumen sowie stehendem und liegendem Totholz. Dazu kommen flächige Torfmoosschwingrasen, aus denen mit Zwergsträuchern bewachsene Bulten aufragen und ehemalige Abfuhrdämme, auf denen Heidekraut und Pfeifengras wachsen.

Kranich mit Jungvogel (Foto: D. Damschen)  
Kranich mit Jungvogel (Foto: D. Damschen)

Der Kranich brütet im Otternhagener Moor und hat dort mehrere Nahrungshabitate. Baumfalke, Schwarzstorch und Waldschnepfe konnten im Gebiet beobachtet werden und Bruten dieser Arten werden dort vermutet.

Moorgeest
Infos zum Naturschutzgebiet

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Susanne Brosch

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Betriebsstelle Hannover-Hildesheim
- Projektleitung Life+ Moorgeest -
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover
Tel: +49 (0)511 / 3034-3115
Fax: +49 (0)511 / 3034-3506

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