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EU-Vogelschutzgebiet V74 Oppenweher Moor

DE3416-302


Das EU-Vogelschutzgebiet „Oppenweher Moor“ liegt südöstlich von Diepholz an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen und umfasst den niedersächsischen Teil eines durch Entwässerung und Torfabbau überprägten Hochmoores. Der nordrhein-westfälische Teil ist als eigenes EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen.

Der Naturraum Diepholzer Moorniederung, eine überwiegend flache und grundwassernahe Talsandniederung, ist durch teils große, heute oft degradierte Hoch- und Niedermoore geprägt, sodass das Oppenweher Moor auch durch die räumliche Nähe zu weiteren Hochmooren, zum Beispiel im Vogelschutzgebiet V40 „Diepholzer Moorniederung“, von Bedeutung für einige Vogelarten der Feuchtgebiete und der Offenlandschaft ist.

In der westlichen Gebietshälfte dominieren sekundäre Moorwälder mit Moor-Birken und Waldkiefern. Im Zentrum schließen sich an die aufgelichteten Gehölzbestände ausgedehnte Flächen im Pfeifengras-Moorstadium an, die stellenweise von stärker wiedervernässten ehemaligen Torfstichen mit Wollgras-Torfmoosrasen und teilweise offenen Wasserflächen unterbrochen werden. An der südöstlichen Grenze des Vogelschutzgebietes finden sich vereinzelt von Schafen beweidete Feuchtwiesen mit angelegten Kleingewässern.

Die wertbestimmende Brutvogelart ist die auch als Ziegenmelker bekannte Nachtschwalbe. Überwiegend siedelt sie in den lichten Waldbereichen, sucht jedoch für die nächtliche Jagd nach Fluginsekten die offenen Bereiche des Moores auf. Tagsüber ruht die Nachtschwalbe gut getarnt am Boden oder auf Ästen. Ein besonderes Naturschauspiel bieten tausende Kraniche zur Zeit des Frühjahrs- und Herbstzuges, die bei hohen Wasserständen das offene Hochmoor als Rast- und Schlafplatz aufsuchen. Die Rastbestände des Kranichs sind dann regelmäßig von internationaler Bedeutung.

Die waldfreien Bereiche stellen zudem Brut- und Nahrungsräume für zahlreiche hochmoortypische Vogelarten wie Bekassine, Brachvogel und Neuntöter dar, deren Vorkommen aufgrund geringer Bestandsgrößen jedoch nicht wertbestimmend sind.

Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz der Vogelwelt von Bedeutung, sondern auch für Lebensraumtypen und Arten gemäß der FFH-Richtlinie. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum FFH-Gebiet 066 „Oppenweher Moor“.


Nachtschwalbe - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: D. Occhiato / blickwinkel
Nachtschwalbe - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Kranich - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: G.-M. Heinze
Kranich - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
V74   Bildrechte: agnl
Zwergstrauch-Birken-Moorwald
V74   Bildrechte: agnl
Vernässter Handtorfstich mit Wollgrasbestand
V74   Bildrechte: agnl
Torfstichgewässer
V74   Bildrechte: agnl
Von Schafen beweidetes Pfeifengras-Moorstadium
V74 / FFH 66  

Sicherung des Gebietes

Das Gebiet ist durch folgendes Schutzgebiet gesichert:

Erhaltungsziele des Gebietes

Die Erhaltungsziele des Gebietes sind derzeit in Erarbeitung.

Management des Gebietes

Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Vogelarten

(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben. Einige Hinweise werden zurzeit überarbeitet.)

 

Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne

(Steht eine Einbindung der betroffenen Flächeneigentümer zu den konzipierten Maßnahmen noch an, ist die konzipierte Maßnahme als vorläufig zu betrachten und entsprechend gekennzeichnet.)
Natura 2000 Bildrechte: Europäische Union

Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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