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Niedrigwasser löst Sondermessprogramm für die Elbe aus

Vor allem anhaltende Trockenheit ist ungewöhnlich – bisherige Werte unkritisch


Gütemessstation Schnackenburg   Bildrechte: NLWKN Lüneburg
An der Messstation Schnackenburg werden in den kommenden Wochen vermehrt Proben entnommen, um die Gewässergüte in der gegenwärtigen Niedrigwassersituation zu überwachen. Die Bearbeitung der Proben erfolgt unter anderem beim NLWKN in Lüneburg.

Lüneburg – Anhaltend warmes und sonniges Wetter und kein nennenswertes Tiefdruckgebiet in Sicht: Die seit Wochen stabile sommerliche Wetterlage ist inzwischen auch an den Pegeln in Niedersachsens Gewässern deutlich ablesbar. An der Elbe, wo für den gesamten niedersächsischen Streckenabschnitt von Schnackenburg bis Geesthacht ein Rückgang der Wasserstände zu beobachten ist, wurde zu Wochenbeginn das „Elbemessprogramm Extreme“ ausgerufen. Es soll mit ergänzenden Untersuchungen an ausgewählten Messstandorten zusätzliche Informationen und wissenschaftliche Erkenntnisse über außerordentliche Wassersituationen liefern.

Zuvor hatten der Bund, die betroffenen Länder sowie die Flussgebietsgemeinschaft Elbe den entsprechenden Beschluss gefasst, die Überwachung des Stroms wegen des außergewöhnlichen Niedrigwassers zu erweitern. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), der unter anderem an der Messstation Schnackenburg ganzjährig regelmäßige Routinekontrollen durchführt, geht davon aus, dass der Wasserspiegel im niedersächsischen Elbeabschnitt in den nächsten Tagen auf Grund fehlender Niederschläge weiter niedrig bleiben wird. „Extrem ist dabei vor allem die langanhaltende Trockenheit so früh und so lange und in Folge daher auch die bereits jetzt eingetretene Niedrigwassersituation. Eigentlich erwarten wir Niedrigwasser eher später im Jahr, etwa im August oder September“, betont Dr. Anne-Kathrin Siemers vom Lüneburger Labor des Landesbetriebs. Am 16. Juli betrug der Wasserstand am Pegel Schnackenburg im Landkreis Lüchow-Dannenberg nur 1,36 Meter. Zwischenzeitlich war der Wasserspiegel hier in der vergangenen Woche unter die 1-Meter-Marke gefallen.

Die niedrigen Wasserstände haben dabei nicht nur Auswirkungen auf die Schifffahrt. Ein Niedrigwasser beeinflusst auch die Gewässergüte, die im Zentrum des nun ausgerufenen Sondermessprogramms steht: „Die Gewässergüte in extremen Hoch- und Niedrigwassersituationen wird dabei im Kontext der auslösenden Umstände – etwa Starkregen, Schneeschmelze oder Dürre - betrachtet. Dabei erfolgt eine Typisierung der Extremereignisse nach hydrometeorologischer und regionaler Entstehung“, erläutert Dr. Anne-Kathrin Siemers. Das Messprogramm Extremereignisse dient auf diese Weise dem ereignisbezogenen Gewässermonitoring und kann Erkenntnisse für die gewässerkundliche Forschung liefern. Auch die Frequenz der Probenahme durch den Landesbetrieb und weitere Projektpartner wird in dieser Phase erhöht: Statt einer monatlichen erfolgt eine zweiwöchentliche Probenahme mit erweitertem Messumfang an bestimmten Stationen, die später ereignisbezogen ausgewertet wird.

Kritisch kann langanhaltende Trockenheit und ein entsprechend niedriger Wasserstand grundsätzlich auch für Fische und andere Lebewesen werden. Die aktuellen Untersuchungsergebnisse geben allerdings derzeit keinen Anlass zur Sorge, heißt es beim NLWKN. „Die jüngsten Messungen der Sauerstoffgehalte und pH-Werte haben Ergebnisse geliefert, die für Fische unkritisch und typisch für die Jahreszeit sind. Bei den augenblicklichen Wassertemperaturen um etwa 22 Grad sind in den kommenden Tagen auch bei weiter sinkenden Wasserständen keine kritischen Sauerstoffverhältnisse im tidefreien Bereich der Elbe zu erwarten“ ergänzt Dr. Siemers. Die Ergebnisse des Sondermessprogramms werden auf der Internetseite der Flussgebietsgemeinschaft Elbe veröffentlicht. Die Adresse: www.fgg-elbe.de

Presseinformation Bildrechte: NLWKN

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erstellt am:
19.07.2018

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