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Für den Auenwald an der Aller rollen die Bagger an

NLWKN: Bei Müden entsteht bis November eine Großbaustelle // Presseinformation vom 1.September 2017


Auentypische Strukturen sollen jetzt auf den 20 Hektar großen landeseigenen Flächen an der Aller bei Müden im Landkreis Gifhorn entstehen: Im Auftrag des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) beginnt eine Baufirma am Montag mit den Erdbauarbeiten. Die Umgestaltung wird bis Ende November dauern; die Experten von Wasserwirtschaft und Naturschutz des NLWKN arbeiten hier Hand in Hand. Für die Umsetzung des Projektes stehen Finanzmittel der EU und des Landes nach der Förderrichtlinie Fließgewässerentwicklung in Höhe von rund 700.000 € zur Verfügung.

Die rechtsseitige Verwallung entlang eines rund 1,5 Kilometer langen Abschnitts der Aller wird bis zum nördlichen Talgraben zurückverlegt: „So geben wir dem Fluss mehr Raum, im Hochwasserfall wird diese Retentionsfläche überflutet und das Hochwasser richtet keinen Schaden an“, erläutert Norbert Horny vom NLWKN in Braunschweig. Die Funktion des Talgrabens als Vorfluter oberhalb liegender land- und forstwirtschaftlich genutzter Flächen wird dabei aufrechterhalten. Gleichzeitig wird ein neuer Nebenarm der Aller angelegt. Die Flächen zwischen dem neuen Nebenarm der Aller und dem bestehenden Gewässerlauf werden der natürlichen Sukzession überlassen und sollen sich je nach Feuchtigkeitsverhältnissen zu einem auentypischen Wald entwickeln.

Zwischen dem Talgraben und dem entstehenden Nebenarm der Aller sollen Teilbereiche mit den Auentümpeln durch eine Beweidung mit Rindern offengehalten und grünlandartig genutzt werden. „Die an der Verwallung entlang des Talrandgrabens geplanten Erhöhungen („Fluchthügel“) sollen auch für die Anlage eines Aussichtspunktes zur Naturbeobachtung (sanfter Tourismus) genutzt werden“, kündigte Horny an. „Wir schaffen ideale Lebensbedingungen für Fischotter, Biber, Teichfledermaus, Kammmolch, Grüne Keiljungfer und viele Kleinfischarten“, betont Horny.

Im Zusammenhang mit dem Abtransport von überschüssigem Boden kann es im Bereich der Transportwege zeitweilig zu Beeinträchtigungen durch Baufahrzeuge kommen. Insbesondere die Benutzer des Allerradweges zwischen Müden und Bokelberge werden während der Bauarbeiten um erhöhte Vorsicht gebeten.

Presseinformation Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.09.2017

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