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Ein Jahr lang der Weide auf der Spur

NABU-Botaniker erheben mit Unterstützung des NLWKN Pflanzen-Daten entlang der Hase


"leer"   Bildrechte: NABU
Auf Feld und Flur unterwegs: Ein Jahr lang kartierten (v.l.) Hedwig Schmidt, Jutta Over, David Janßen, Jana Lapsien, Angelika Schlupper und Andreas Rakers Weidenarten an der Hase zwischen Meppen und Herzlake.

450 Arten zählt die Gattung der Weiden – 14 von ihnen sind im Emsland heimisch. Mit großem Aufwand und ehrenamtlichen Engagement hat eine Arbeitsgruppe des Naturschutzbundes NABU Emsland/Grafschaft Bentheim jetzt entlang der Hase umfangreiche Daten zu dem auch für den Wasserbau nützlichen Laubgehölz und weiteren Pflanzenarten gesammelt. Unterstützt wurden die Botaniker vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN).

In mühevoller Feldarbeit wurden dabei über einen Zeitraum von fast einem Jahr vor allem die Standorte der Uferweiden genau dokumentiert. „Bevor es aber überhaupt an den Fluss ging, war zunächst eine Einarbeitung in die Bestimmung der jeweiligen Arten erforderlich“, erinnert sich Jana Lapsien, die derzeit ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) in der NLWKN-Betriebsstelle Meppen absolviert und das Projekt intensiv begleitet hat. Erst mit Hilfe eines zuvor von den Botanikern erarbeiteten Bestimmungsschlüssels konnten die Arten später zweifelsfrei zugeordnet werden. Abseits von nicht immer optimalen Wetterbedingungen hatte die Arbeitsgruppe dabei vor allem mit Widrigkeiten wie Zeckenbefall, Eselsangriffen oder Störungen durch Schafe zu kämpfen. „Nicht zuletzt opferten die Teilnehmer in vielen Stunden Feldarbeit aber auch ihren Feierabend“, betont Frau Lapsien. Der Landesbetrieb kümmert sich um die Hase auf dem Gebiet des Landkreises Emsland und ist dabei bestrebt, den Bestand an Weiden in dieser Region zu fördern.

Ob 30 Meter hohe Bäume oder drei Zentimeter große Zwergsträucher: insgesamt 1.300 Datensätze wurden von der Arbeitsgruppe im Rahmen ihrer zwölfmonatigen Arbeit angelegt. Ergänzt werden die Daten von einer umfangreichen fotografischen Dokumentation. „Weiden sind nicht nur im handwerklichen Bereich und in der Heilkunde sowie zu medizinischen Zwecken gefragt. Sie sind auch schnellwüchsig und bilden dabei kräftige und stark verzweigte Wurzeln aus“, so Josef Schwanken, der in der Betriebsstelle Meppen für die Unterhaltung der Hase zuständig ist. Sie festigen dabei das Erdreich - eine Eigenschaft, die auch die Wasserbauer des NLWKN gerne nutzen, um die Ufer- und Böschungen entlang der Hase auf natürliche Weise zu sichern.

Im Ergebnis zeigte sich, dass die Korb-, Bruch-, Hohen- und Grauweiden mit insgesamt 90 Prozent den größten Anteil an Weidebäumen und –sträuchern an der Hase ausmachen. Seltener fanden die Botaniker Arten wie die Mandel-, Purpur- und Seidenblatt-Weide vor. Neben den Weidenvorkommen wurden im Rahmen der Kartierarbeiten aber auch viele weitere botanische Besonderheiten der Region erfasst. Bestände invasiver, also nicht heimischer Pflanzenarten, wie die des Indischen Springkrauts, der Goldrute oder des japanischen Knöterichs, wurden ebenfalls dokumentiert. Außerdem verzeichneten die NABU-Botaniker landschaftsprägende Bäume, Biberspuren und besonders geschützte Pflanzenarten. Ziel der Kartierung ist es, eine bessere Grundlage für die Erhaltung des Baumbestandes und für weitere Naturschutzmaßnahmen entlang der Hase zu schaffen.

Die gewonnenen Daten wurden von Jana Lapsien aufwendig aufbereitet und im Internet mit Hilfe einer Kartenanwendung visualisiert. Unter https://bit.ly/2xQFuw4 können Interessierte die Hase ab sofort virtuell bereisen und sich selbst ein Bild von dem vielfältigen Bestand an Weiden und den botanischen Besonderheiten entlang des Flusses machen.

Presse Bildrechte: MF

Artikel-Informationen

erstellt am:
07.06.2018

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30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
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