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EU-Vogelschutzgebiet V65 Butjadingen

DE2416-431


Das EU-Vogelschutzgebiet „Butjadingen“ liegt binnendeichs im Nordosten der Halbinsel Butjadingen in der Wesermarsch. Im Osten des Gebiets liegt der Mündungstrichter der Weser, seewärtig grenzt das Gebiet an den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer an, welcher als EU-Vogelschutzgebiet V01 ausgewiesen ist. Das ebene Marschenland wird von weitläufigem Grünland geprägt, das überwiegend intensiv bewirtschaftet und von einem dichten Netz aus Grüppen, Gräben, Sielen und Kanälen durchzogen wird.

Der Wasserstand im Grabensystem wird mit einem hohen Aufwand ganzjährig über Sielpumpen gesteuert. Im regenreichen Winter wird entwässert. In den trockenen Sommermonaten wird der Wasserstand in den Gräben über regelmäßige Zuwässerungs-Kampagnen gehalten, denn für die in der Region vorherrschende Milchviehhaltung dienen die Gräben als natürliche Weidebegrenzung und Viehtränke. Entlang der Gewässer können schmale Röhrichtsäume entwickelt sein. Gehölze wie Baumbestände und Gebüsche kommen vor allem entlang von Wegen, Straßen und an den eingestreuten Einzelgehöften vor.

Es besteht eine enge ökologische Wechselbeziehung zwischen dem Vogelschutzgebiet und dem angrenzenden Wattenmeer. So ist das Gebiet als Nahrungsraum und Hochwasserrastplatz für Gastvogelarten wie Watvögel und Möwen von hoher Bedeutung, wenn die nahe gelegenen, nahrungsreichen Wattflächen während des Tide-Hochwassers überspült sind. Für Gänse sind die Grünländer im Gebiet am Tage Rastplatz und Nahrungshabitat. Für die Nacht suchen sie Schlafplätze im Wattenmeer auf.

Wertbestimmende Rastvögel sind Blässgans, Graugans, Weißwangengans, Goldregenpfeifer, Kiebitz und Sturmmöwe. Die Bestände der Weißwangengans erreichen in den Wintermonaten regelmäßig internationale Bedeutung. Sie stärken sich im Vogelschutzgebiet mit proteinreichen Gräsern für den Zug in die Brutgebiete, die häufig in der nordischen Tundraregion liegen.

Weiterhin sind die Grünlandkomplexe als Brutlebensraum für Wiesenlimikolen bedeutend. Individuenreich sind dabei die Brutvorkommen von Kiebitz, Uferschnepfe und Rotschenkel. Besonders diese Arten profitieren von einer extensiven Grünlandbewirtschaftung, die in dem Gebiet bisher nur zu geringen Flächenanteilen, vor allem im Ostteil des Gebietes, praktiziert wird.

Zur Unterstützung der Umsetzung der Wiesenvogelschutzziele ist das Gebiet seit 2011 Projektgebiet des LIFE+ Natur-Projektes „Wiesenvögel, das bis 2025 abgeschlossen wird, und des aktuell laufenden integrierten LIFE-Projektes „GrassBirdHabitats“.


Blässgans - besonders geschützt sowie im Rahmen der EU-Vogelschutzrichtlinie wichtige Zugvogelart   Bildrechte: G.-M. Heinze
Blässgans - besonders geschützt sowie im Rahmen der EU-Vogelschutzrichtlinie wichtige Zugvogelart
Weißwangengans – besonders geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: T. Krüger
Weißwangengans – besonders geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Uferschnepfe - streng geschützt sowie im Rahmen der EU-Vogelschutzrichtlinie wichtige Zugvogelart   Bildrechte: T. Krüger
Uferschnepfe - streng geschützt sowie im Rahmen der EU-Vogelschutzrichtlinie wichtige Zugvogelart
V65 Günstige Habitatbedingungen für Wiesenvögel durch sehr nasse Bereiche   Bildrechte: S. Haack
Günstige Habitatbedingungen für Wiesenvögel durch hohe Wasserstände im März in der LIFE-Fläche Abbehausen
V65 Abwechslungsreiche Vegetationshöhen schaffen eine Vielzahl an Mikrohabitaten   Bildrechte: BIO-CONSULT
Abwechslungsreiche Vegetationshöhen schaffen eine Vielzahl an Mikrohabitaten.
V65   Bildrechte: BIO-CONSULT
Wasserführende Blänke im Grünland als potenzieller Schlafplatz für Vögel
V65   Bildrechte: BIO-CONSULT
Gräben dienen u.a. als Begrenzungen der Weiden.
V65 Verlust des Offenlandcharakters durch Schilfbewuchs an den Gräben   Bildrechte: S. Haack
Verlust des Offenlandcharakters und Verringerung der Habitateignung für Wiesenvögel durch Schilfbewuchs an Gräben
V65 Verringerung der Habitateignung für Wiesenvögel durch intensive Grünlandbewirtschaftung   Bildrechte: BIO-CONSULT
Verringerung der Habitateignung für Wiesenvögel durch intensive Grünlandbewirtschaftung
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Sicherung des Gebietes

Das Gebiet ist durch folgendes Schutzgebiet gesichert:

Erhaltungsziele des Gebietes

Die Erhaltungsziele des Gebietes sind derzeit in Erarbeitung.

Management des Gebietes

Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Vogelarten

(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben.)

Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne

Die Maßnahmenplanung des Gebietes ist derzeit in Erarbeitung.

Natura 2000 Bildrechte: Europäische Union

Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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