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EU-Vogelschutzgebiet V37 Niedersächsische Mittelelbe

DE2832-401


Das EU-Vogelschutzgebiet „Niedersächsische Mittelelbe“ umfasst einen großen Teil des Biosphärenreservates „Niedersächsische Elbtalaue“ an der nordöstlichen Landesgrenze Niedersachsens. Die großräumige Stromtallandschaft setzt sich aus einem strukturreichen Mosaik unterschiedlichster Lebensräume zusammen.

War die Landschaft entlang der Elbe ursprünglich durch ausgedehnte Auenwälder gekennzeichnet, so sind es heute weite Wiesen und Weiden, durchsetzt mit Weidengebüschen oder alten Einzelbäumen, die das Bild der Flussniederung prägen. Das offene Auengrünland ist Nahrungshabitat für den Weißstorch, der in der Elbtalaue sein größtes Vorkommen in Niedersachsen hat. Das Grünland in Form der sehr spät genutzten Vorlandflächen hat insbesondere für den Wachtelkönig eine herausragende Bedeutung. Bodenbrütende Wiesenvögel wie Braunkehlchen, Schafstelze, Feldlerche und Bekassine finden hier bevorzugte Habitate vor.

Doch auch meist kleinflächige Weidenauenwälder, feuchte Eichen-Hainbuchenwälder und artenreiche Hartholzauenwälder, wie beispielsweise das Elbholz nördlich von Gartow, finden sich vereinzelt am Flusslauf. Insbesondere die lichten Alteichenbestände weisen hohe Totholzanteile auf und sind wichtige Brutgebiete für Mittelspecht und Pirol.

Überdies finden sich in der gesamten Aue zahlreiche Stillgewässer: Altwasser, Altarme, durch Deichbrüche entstandene Bracks und Flutmulden zeugen von der Gestaltungskraft der Elbe. Das Grünland ist binnendeichs von einem dichten Netz von Entwässerungsgräben durchzogen. Das bei Hochwasser durch das sandige Substrat unter den Deichen hindurchsickernde Qualmwasser schafft binnendeichs flach überstaute, meist kurzfristig wieder trockenfallende Gewässer.

Die Stillgewässer sind u. a. Brutplatz von Haubentaucher, Zwergtaucher, Graugans und Gründelenten. Der Flussuferläufer nutzt neben den Stillgewässern auch die Elbufer zur Brut. In den umliegenden Röhrichten brüten Rohrweihe, Wasserralle, Beutelmeise, Rohrschwirl, Drossel- und Schilfrohrsänger, an geeigneten Stellen auch der Kranich. Die Schwimmblattzone einiger Seen bildet das zweitgrößte der wenigen verbliebenen Brutgebiet der Trauerseeschwalbe in Niedersachsen.

Unter subkontinentalem Einfluss finden auch Arten trockenwarmer Lebensräume wie beispielsweise Neuntöter, Sperbergrasmücke, Ortolan und Heidelerche in der Elbtalaue geeignete Brutgebiete.

Im in der letzten Kaltzeit von den Schmelzwassern geformten Elbeurstromtal wurden in der damals weitgehend vegetationsfreien Niederung Binnendünen aufgeweht, deren trockene Sandböden besondere Lebensräume darstellen. Das Dünenfeld südöstlich von Neuhaus ist bis auf wenige offene Sandflächen mit Kiefern aufgeforstet und bildet das ausgedehnte Waldgebiet Carrenziener Forst. Störungsempfindliche Großvögel wie Schwarzstorch, Seeadler, Rot- und Schwarzmilan finden hier geeignete Brutplätze und nutzen die großräumig unzerschnittene, störungsarme und abwechslungsreiche Landschaft zur Nahrungssuche.

Darüber hinaus ist die Niederung ist ein herausragendes Rast- und Überwinterungsgebiet für Wat- und Wasservögel wie Goldregenpfeifer und Blässhuhn. Insbesondere für Gänse und Schwäne ist das Gebiet von internationaler Bedeutung.

Das Gebiet ist nicht nur für den Schutz der Vogelwelt von Bedeutung, sondern auch für Lebensraumtypen und Arten gemäß der FFH-Richtlinie. Eine Beschreibung hierzu findet sich auf der oben verlinkten Webseite zum FFH-Gebiet 074 „Elbeniederung zwischen Schnackenburg und Geesthacht“. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite des Biosphärenreservats Niedersächsische Elbtalaue.


Weißstorch - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: T. Krüger
Weißstorch - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Pirol - besonders geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: M. Varesvuo / blickwinkel.de
Pirol - besonders geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Trauerseeschwalbe - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: G.-M. Heinze
Trauerseeschwalbe - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
V37   Bildrechte: J. Wübbenhorst
V37   Bildrechte: J. Wübbenhorst
V37   Bildrechte: J. Wübbenhorst
V37   Bildrechte: J. Wübbenhorst
V37   Bildrechte: J. Wübbenhorst
V37   Bildrechte: J. Wübbenhorst & V. Dierschke
V37  
 

Sicherung des Gebietes

Das Gebiet ist durch folgendes Schutzgebiet gesichert:

Erhaltungsziele des Gebietes

Die Erhaltungsziele des Gebietes sind derzeit in Erarbeitung.

Management des Gebietes

Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Vogelarten

(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben.)

Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne

Die Maßnahmenplanung des Gebietes ist derzeit in Erarbeitung.

Natura 2000 Bildrechte: Europäische Union

Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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