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EU-Vogelschutzgebiet V04 Krummhörn

DE2508-401


Zuständige Naturschutzbehörde(n):
Landkreise Aurich und Leer, Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, NLWKN, Stadt Emden
Fläche: 5.771 ha
Standarddatenbogen /
Vollständige Gebietsdaten:
- letzte an EU-Kommission übermittelte Fassung
- aktualisierte Fassung - bisher nicht an EU-Kommission übermittelt
- Legende zu Standarddatenbogen / vollständigen Gebietsdaten
Link zur Karte:
Kartenausschnitt Umweltkarte Niedersachsen
Überschneidung mit
FFH-Gebiet:
002 Unterems und Außenems
--> Sicherung, Erhaltungsziele, Management (Dokumente nicht vollständig barrierefrei)  

Das EU-Vogelschutzgebiet „Krummhörn“ grenzt im Bereich der Emsmündung zwischen Emden und Greetsiel binnendeichs an den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, welcher als EU-Vogelschutzgebiet V01 ausgewiesen ist. Das Gebiet besteht aus offenem, entwässertem Marschland, das küstennah durch Ackerflächen und binnenwärts in der älteren Brack- und Knickmarsch durch Grünlandnutzung geprägt ist. Nur wenige verstreute Gehöfte befinden sich innerhalb des Gebiets. Die ebene Kulturlandschaft wird von röhrichtbestandenen Gräben und kleinen Fließgewässern, den sogenannten Tiefs, durchzogen. Größere Röhrichtbestände finden sich auf ehemaligen Spülflächen entlang des Knockster Tiefes sowie im Bereich der ehemaligen Kleientnahmestellen (Pütten) bei Hauen im Norden des Gebietes. Diese wurden für den Deichbau auf der künstlichen, jedoch für die Vogelwelt wertvollen Landzunge Leyhörn angelegt. Im Süden sind Salzwiesen und Röhrichte in einem Teil des Knockster Watts im Deichvorland miteinbezogen. Es besteht eine enge ökologische Beziehung zu benachbarten Vogelschutzgebieten im Küstenbereich sowie dem Wattenmeer.

Die Krummhörn hat eine große Bedeutung als Rast- und Überwinterungsgebiet für nordische Gänse, Enten und Limikolen. Hervorzuheben sind die hohen Bestände an Weißwangen-, Bläss- und Graugänsen, die von den Schlafplätzen in der Leybucht und im Dollart aus das Gebiet als Nahrungsraum nutzen. Darüber hinaus hat das Gebiet zur Zugzeit eine besondere Bedeutung als Hochwasserrastplatz und Nahrungshabitat für den Löffler sowie für die Limikolen wie Alpenstrandläufer, Brachvogel oder Goldregenpfeifer, wenn die nahe gelegenen nahrungsreichen Wattflächen während der Flut überspült sind.

Als Brutvogellebensraum ist das Gebiet in erster Linie für Wiesenvögel wie den Kiebitz, den Rotschenkel oder die Uferschnepfe von Bedeutung, die die Grünlandareale der Krummhörner Meere, bei Greetsiel und der Leybucht besiedeln. Als weitere charakteristische Brutvögel der Röhrichte haben Blaukehlchen und Schilfrohrsänger hier ein Schwerpunktvorkommen in Niedersachsen. Ein weiterer wertbestimmender Brutvogel ist die Rohrweihe, der häufigste Greifvogel im Vogelschutzgebiet Krummhörn. Neu im Gebiet ist seit einigen Jahren der Seeadler, der hier nun sein westlichstes Brutgebiet in Niedersachsen hat.

Das EU-Vogelschutzgebiet überschneidet sich im geringen Umfang mit dem FFH-Gebiet 002 „Unterems und Außenems“ und dient somit nicht nur dem Schutz der Vogelwelt, sondern auch Lebensraumtypen und Arten gemäß der FFH-Richtlinie.

Das Gebiet ist zugleich Projektgebiet des integrierten LIFE-Projektes „GrassBirdHabitats“ und bis 2025 Teil des LIFE+ Natur Projektes „Wiesenvögel.


SSchilfrohrsänger - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: T. Krüger
Schilfrohrsänger - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Graugans - besonders geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: H. Verdaat
Graugans - besonders geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Alpenstrandläufer - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt   Bildrechte: T. Krüger
Alpenstrandläufer - streng geschützte Art sowie im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie geführt
Feuchtgrünland im Teilgebiet Twixlumer Hammrich   Bildrechte: BIOS
Feuchtgrünland im Teilgebiet Twixlumer Hammrich
Feuchtgrünland westlich des Freepsumer Tiefs   Bildrechte: BIOS
Feuchtgrünland westlich des Freepsumer Tiefs
Beweidung mit Heckrindern im Teilgebiet Uhlsmeer   Bildrechte: BIOS
Beweidung mit Heckrindern im Teilgebiet Uhlsmeer
Landröhrichte im Teilgebiet Uhlsmeer   Bildrechte: BIOS
Landröhrichte im Teilgebiet Uhlsmeer
weitläufig offenes Grünland südlich des Larrelter Tiefs (Barkhausen)   Bildrechte: BIOS
weitläufig offenes Grünland südlich des Larrelter Tiefs (Barkhausen)
V04  
 

Sicherung des Gebietes

Das Gebiet ist durch folgende Schutzgebiete gesichert:

Erhaltungsziele des Gebietes

Die Erhaltungsziele des Gebietes sind derzeit in Erarbeitung.


Management des Gebietes

Allgemeine Hinweise zum Management im Gebiet vorkommender Vogelarten

(Die Hinweise sind tw. aktualisierungsbedürftig, der Stand ist jeweils angegeben.)

 

Gebietsspezifische Maßnahmenblätter, Maßnahmen-/Managementpläne
(Maßnahmen-/Managementpläne Landkreise Aurich und Leer, Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer sowie Stadt Emden werden noch erstellt.)

(Steht eine Einbindung der betroffenen Flächeneigentümer zu den konzipierten Maßnahmen noch an, ist die konzipierte Maßnahme als vorläufig zu betrachten und entsprechend gekennzeichnet.)

Natura 2000 Bildrechte: Europäische Union

Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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