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Naturschutzgebiet "Glindbusch"

Kennzeichen: NSG LÜ 084


Der Glindbusch ist ein Bruchwaldgebiet nordwestlich von Rotenburg (Wümme).

Das Gebiet ist ein historisch alter Waldstandort, der schon in der Kurhannoverschen Landesaufnahme aus dem 18. Jahrhundert mit der Bezeichnung "Im Glinde" dargestellt ist. Der alte Eichenwald wurde früher als Nieder- und Mittelwald genutzt. Noch heute sind Spuren einer historischen Waldbeweidung (Hutewald) erkennbar. Eng verzahnt ist dieser alte Eichenwald mit einem großflächigen noch intakten Erlen-Eschen-Auwald mit seltenen und gefährdeten Pflanzenarten wie z. B. Einbeere, Sumpfdotterblume, Wechselblättriges Milzkraut und Alpen-Hexenkraut. Neben den besonderen Pflanzenarten lebt hier u. a. der streng geschützte Schwarzstorch. Dieser störungsempfindliche Vogel benötigt größere störungsarme Wälder mit eingeschlossenen Feuchtwiesen, naturnahen Bächen, Sümpfen, Waldteichen, Altwässern, usw. und ist somit stärker an Wasser und Feuchtigkeit gebunden als der Weißstorch.

Eine weitere Besonderheit im Naturschutzgebiet "Glindbusch" ist eine seltene, eher unscheinbare Pflanze – der Kriechende Sellerie. Der Kriechende Sellerie hat in Niedersachsen nur drei weitere Vorkommen und gehört weltweit zu den stark gefährdeten Pflanzenarten. Außer im Naturschutzgebiet "Glindbusch" im Landkreis Rotenburg (Wümme) kommt er noch in den Landkreisen Vechta, Lüchow-Dannenberg und Diepholz vor.

Durch die Unterschutzstellung soll das ca. 235 ha große Gebiet als Lebensstätte schutzbedürftiger Tier- und Pflanzenarten erhalten, gepflegt und entwickelt und diese besondere Landschaft geschützt werden. So darf das Naturschutzgebiet beispielsweise zum Schutz des Schwarzstorches außerhalb der Wege nicht betreten werden. Ziel der Verordnung ist u. a. der Erhalt des historischen Waldstandortes, der alten Hutebäume, der naturnahen, strukturreichen Laubwaldbestände sowie ihre Förderung und die Erhaltung und Entwicklung des Glindbaches einschließlich seines Quellbereichs als naturnaher Bach sowie der extensiv genutzten, artenreichen Grünlandflächen.

Drei angrenzende Flächen werden durch das Landschaftschutzgebiet "Glindbachniederung, Hesedorfer Wiesen und Keenmoorwiesen" gesichert.

Das NSG dient dem Schutz des FFH-Gebietes 039 "Wiestetal, Glindbusch, Borchelsmoor“.

Zuständig ist der Landkreis Rotenburg (Wümme) als untere Naturschutzbehörde.

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Glindbusch   Bildrechte: LK Rotenburg
Glindbusch - Artenreiches Feuchtgrünland (Foto: R. Schraa)
Glindbusch   Bildrechte: LK Rotenburg
Glindbusch - Erlenbruchwald (Foto: R. Schraa)
Glindbusch   Bildrechte: LK Rotenburg
Glindbusch - Eichen-Hainbuchenwald mit Glindbach (Foto: R. Schraa)
Glindbusch   Bildrechte: LK Rotenburg
Glindbusch - Erlen-Eschen-Auwald (Foto J. Käding)
Übersichtskarte des Schutzgebietes   Bildrechte: NLWKN

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Verbindlich sind für alle Schutzgebiete die im Amts- bzw. Ministerialblatt veröffentlichten Verordnungen bzw. Karten.

NSG-Schild  

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Artikel-Informationen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover

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