NLWKN Niedersachsen klar Logo

Dem Fluss mehr Raum geben

Presseinformation vom 20. März 2014 // Workshop Gewässerkunde in Oldenburg: Bilanz Überschwemmungsgebiete


„Mehr als nur Tröpfchen zählen – die Gewässerkunde im NLWKN“ – mit diesem Slogan auf einem Rollbanner empfing der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die mehr als 100 Gäste insbesondere aus den Kommunen und den Verbänden zum ersten Workshop Gewässerkunde in Oldenburg. „Wir wollen unsere Dienstleistung bekannt machen“, sagte schlicht Ute Schlautmann, Leiterin der Betriebsstelle des NLWKN in Oldenburg.

Die Dienstleistung des Landesbetriebs – das ist zum Beispiel die Berechnung der Überschwemmungsgebiete: „Der NLWKN ermittelt mit fundierten ingenieurwissenschaftlichen Methoden, wie sich ein schweres Hochwasserereignis in der Flussaue auswirkt“, sagte Schlautmann. Überschwemmungsgebiete seien ein wichtiger und unentbehrlicher Baustein im vorbeugenden Hochwasserschutz – der NLWKN arbeite deshalb mit Hochdruck daran, diese Gebiete möglichst rasch vorläufig zu sichern. Die Fachfrau machte deutlich, dass Überschwemmungsgebiete nicht vom NLWKN geplant werden: „Sie bestehen ganz real, wir bringen die Umrisse nur auf‘s Papier“.

Dietmar Dallmann aus dem Umweltministerium hatte dazu die Zahlen parat: In Niedersachsen müssen Überschwemmungsgebiete an Flüssen auf einer Länge von mehr als 7000 Kilometern überprüft und berechnet werden. „Seit 2007 sind rund 4700 Kilometer abgearbeitet, das heißt, sie sind vorläufig gesichert oder schon festgesetzt“, bilanzierte Dallmann. Von den 4700 gesicherten Kilometer sind bereits knapp 2000 Kilometer durch die Unteren Wasserbehörden festgesetzt worden. Umfangreiche Messungen und Berechnungen sind Grundlage der Ermittlung von Überschwemmungsgebieten in Niedersachsen, die der NLWKN landesweit vorläufig sichert. Sie gelten damit bis zur endgültigen Verordnung als festgesetzt.

Stephan Bellin vom NLWKN in Hildesheim machte in seinem Vortrag deutlich, dass in erster Linie Kommunen und Verbände für den Hochwasserschutz zuständig seien, dabei sei der vorsorgende Schutz heute wichtiger denn je. „Wir müssen ein Bewusstsein für Hochwassergefahren wecken“. Auch er plädierte dafür, den Flüssen den notwendigen Raum zur Ausbreitung zu geben und schlug damit den Bogen zu den Überschwemmungsgebieten: „Dann richtet ein Hochwasser keinen Schaden an“. Die Hochwasservorhersagezentrale des NLWKN in Hildesheim leiste gute Arbeit, aber: „Extreme Ereignisse lassen sich nur schwer berechnen“. Deshalb müssten die Bürgerinnen und Bürger verstärkt Verantwortung übernehmen und sich beispielsweise frühzeitig über entsprechende Entwicklungen informieren. Auch hier bietet der NLWKN eine interessante Dienstleistung: „Die Daten der Wasserstände von 56 Binnenpegeln werden alle 15 Minuten am Pegel gemessen und im Internet dargestellt und können mit Hilfe einer App auch mobil abgerufen werden; bei Erreichen einer Warnstufe oder eines individuellen Wasserstandes werden die User auch aktiv per E-Mail benachrichtigt. Mehr als 3000 Personen nutzen inzwischen die App“, sagte Schlautmann.

Piktogramm @

Artikel-Informationen

erstellt am:
20.03.2014

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln