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Aktuelles aus der Naturschutzstation Ems

Oktober bis Dezember 2015


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16.12.2015

Masterplan Ems – aktueller Planungsstand zum Pilotpolder Vellage vorgestellt

Im Bereich des Altarmes Vellage westlich von Papenburg soll ein sogenannter Tidepolder im Probebetrieb eingerichtet werden. Dabei wird ein Teil der einströmenden Tide zwischengespeichert, um bei ablaufendem Wasser den Ebbstrom unterstützen und damit Schwebstoffe besser austragen zu können. Mit einem umfangreichen Messprogramm wird zwei Jahre lang unter anderem die Wirksamkeit solcher Tidespeicherbecken zur Minderung der Schwebstofffracht untersucht.

Kurz vor den Feiertagen Ende Dezember präsentierten die Projektmitarbeiter der Betriebsstelle Aurich in den Räumen der Naturschutzstation in Leer den Stand der Planungen. Wie bereits bei entsprechenden Terminen zuvor waren Behörden, Grundeigentümer, Verbände und weitere Interessenvertreter geladen, mehr als dreißig Teilnehmer füllten den großen Besprechungsraum. Projektleiter Dirk Post und Ingenieurin Stephanie Klack erläuterten ausführlich die gewählten Bauweisen sowie die einzelnen Bauphasen. Derzeit befindet sich das Projekt kurz vor der Einleitung erforderlicher Genehmigungsverfahren, noch im Sommer soll mit ersten Arbeiten begonnen werden. Für das Winterhalbjahr 2016/2017 ist dann der intensivste Bauabschnitt mit weitgehender Fertigstellung des Polders geplant, im Sommer 2017 soll der Probebetrieb aufgenommen werden.

Nach der Präsentation wurden die vorgestellten Projektinhalte lebhaft diskutiert. Dabei versprachen die Verantwortlichen Prüfung und ggf. Berücksichtigung von Vorschlägen und Hinweisen aus dem Auditorium. Im Anschluss fand eine Bereisung des Projektgebietes statt. Bei strahlendem Sonnenschein erklärte Peter Pauschert von der Naturschutzstation Ems am Vellager Deich die umfangreichen Maßnahmen zum Schutz und zur Aufwertung von Flora und Fauna, die wichtige Bestandteile des Vorhabens ausmachen.


Projektleiter Dirk Post (stehend) begrüßt die Anwesenden, links hinten Projektingenieurin Stephanie Klack (Foto: Birgit Rutenberg)   Bildrechte: Birgit Rutenberg
Projektleiter Dirk Post (stehend) begrüßt die Anwesenden, links hinten Projektingenieurin Stephanie Klack (Foto: Birgit Rutenberg)
Stationsmitarbeiter Peter Pauschert (ganz links) erläutert die naturschutzfachlichen Zielsetzungen des Projektes (Foto: Birgit Rutenberg)   Bildrechte: Birgit Rutenberg
Stationsmitarbeiter Peter Pauschert (ganz links) erläutert die naturschutzfachlichen Zielsetzungen des Projektes (Foto: Birgit Rutenberg)
Teilnehmer des Info-Termins beim Blick in das Projektgebiet am Altarm Vellage (Foto: Birgit Rutenberg)   Bildrechte: Birgit Rutenberg
Teilnehmer des Info-Termins beim Blick in das Projektgebiet am Altarm Vellage (Foto: Birgit Rutenberg)

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19.11.2015

Arbeitskreis „Wasserbauliche Maßnahmen“ bereist Projektgebiete

Am 16. November 2015 erläuterten die Mitarbeiter der Naturschutzstation dem vom Lenkungskreis des Masterplan Ems eingerichteten Arbeitskreis vor Ort den Planungsstand der Projekte Tidepolder Coldemüntje, Pilotpolder Vellage und Tidepolder Stapelmoor. Der Arbeitskreis, der sich im Wesentlichen aus Vertretern der Vertragsparteien des Masterplans zusammensetzt, verschaffte sich so vor Ort einen Eindruck über die Besonderheiten der jeweiligen Gebiete und den damit verbundenen Planungserfordernissen.

Während für den Bau des Pilotpolders Vellage bereits Genehmigungsunterlagen zusammengestellt werden und für den Tidepolder Coldemüntje eine Machbarkeitsstudie noch in diesem Jahr vorgelegt werden soll, sind für den Tidepolder Stapelmoor erst Grundlagenuntersuchungen durchgeführt worden. Im Anschluss an die Bereisung erfolgte in Leer eine vertiefte Vorstellung der Projekte durch Helmut Dieckschäfer vom Geschäftsbereich Naturschutz in Oldenburg sowie durch Dirk Post vom Geschäftsbereich Gewässerbewirtschaftung in Aurich.


Vertreter von Land, Bund, der Landkreise Emsland und Leer, der Stadt Emden, der Meyerwerft, der Wasserverbände sowie der Naturschutzverbände BUND, NABU und WWF auf dem Emsdeich bei Coldemüntje; Heinrich Pegel (mit grauer Mütze) informiert   Bildrechte: NLWKN
Vertreter von Land, Bund, der Landkreise Emsland und Leer, der Stadt Emden, der Meyerwerft, der Wasserverbände sowie der Naturschutzverbände BUND, NABU und WWF auf dem Emsdeich bei Coldemüntje; Heinrich Pegel (mit grauer Mütze) informiert
Mitglieder des Masterplan-Arbeitskreises „Wasserbauliche Maßnahmen“ beim Blick in das Naturschutzgebiet bei Vellage   Bildrechte: NLWKN
Mitglieder des Masterplan-Arbeitskreises „Wasserbauliche Maßnahmen“ beim Blick in das Naturschutzgebiet bei Vellage
Stationsmitarbeiter Peter Pauschert erläutert die Besonderheiten von Flora und Fauna im Bereich des geplanten Pilotpolders Vellage.   Bildrechte: NLWKN
Stationsmitarbeiter Peter Pauschert erläutert die Besonderheiten von Flora und Fauna im Bereich des geplanten Pilotpolders Vellage.

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13.11.2015

Masterplanprojekt Coldemüntje bei Leeraner Jägerschaft vorgestellt

Auf Einladung des Obmanns für Naturschutz in der Jägerschaft Leer, Harm Groeneveld, erläuterte Heinrich Pegel von der Naturschutzstation Ems am Donnerstagabend den Planungsstand rund um den geplanten Tidepolder Coldemüntje. Im Rahmen des Masterplans Ems sollen im Bereich einer alten Emsschleife in der Gemeinde Westoverledingen ästuartypische Lebensräume mit Anbindung an die Tidedynamik der Ems entstehen. Die hierzu anzufertigende Machbarkeitsstudie befindet sich in der Schlussphase ihrer Bearbeitung und soll zum Ende des Jahres den örtlichen Interessenvertretern vorgestellt werden.

Nach seiner Präsentation diskutierte Heinrich Pegel, selbst passionierter Jäger, mit den anwesenden Revierpächtern und Vertretern des örtlichen Hegerings Ziele und Umsetzungschancen des Projektes. Angesichts der noch vorherrschenden Skepsis der Anwesenden gegenüber den Maßnahmen des Masterplans versprach Pegel, sich für eine stärkere Einbindung der Jägerschaft als in Niedersachsen anerkannter Naturschutzvereinigung einzusetzen. Dies wurde vor Ort sehr begrüßt und von den Projektverantwortlichen beim NLWKN in Oldenburg inzwischen auch zugesagt.


Lageplan der Flussschleife bei Coldemüntje vor der Flussbegradigung im Jahr 1925   Bildrechte: NLWKN
Lageplan der Flussschleife bei Coldemüntje vor der Flussbegradigung im Jahr 1925
Heute ist der alte Emsbogen bei Coldemüntje mit seinem ehemaligen Vorland verlandet und verbuscht zusehends.   Bildrechte: NLWKN
Heute ist der alte Emsbogen bei Coldemüntje mit seinem ehemaligen Vorland verlandet und verbuscht zusehends. Hier sollen tidedynamische Prozesse der Ems wieder zugelassen werden und charakteristische Lebensräume entstehen.

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03.11.2015

Ausdeichung Vreschen-Bokel – Uni Oldenburg plant weitere Milieustudie

Zusammen mit Hildburg Lüers von der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Ammerland und Meino Kroon vom Leda-Jümme-Verband stellte Stationsmitarbeiter Peter Pauschert auf einem Uni-Seminar am Montag die Planung und Umsetzung der großen Rückdeichung am Aper Tief vor. Im Jahr 2012 waren in den Schutzgebieten bei Vreschen-Bokel, Gemeinde Apen rund 40 ha wieder dem natürlichen Tidegeschehen überlassen worden. Die Kosten für die neue Deichlinie sowie gestaltende Maßnahmen in der Fläche beliefen sich auf rund 1,5 Mio. € und konnten aus Kompensationsmitteln des Bundes und des Landes finanziert werden. Unter anderem konnten am Aper Tief, das über das Leda-Jümme-System mit der Ems in Verbindung steht, mehrere Eingriffe an der Ems ausgeglichen werden.

Dr. Niedringhaus und Dr. Peppler-Lisbach vom Institut für Biologie und Umweltwissenschaften an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg beabsichtigen aktuell wieder eine sogenannte „Milieustudie Naturschutz“ im Bereich der Ausdeichung als Lehrveranstaltung durchzuführen. Dabei werden von den Studierenden des 5. Fachsemesters Umweltwissenschaften insbesondere die Vegetationsentwicklung sowie die tierökologische Besiedlung der neuen Tideflächen beleuchtet.


November 2012 – der alte Deich am Aper Tief bei Vreschen-Bokel ist geöffnet, die Tide kann ungehindert einschwingen; im Vordergrund steht noch der Bagger   Bildrechte: NLWKN
November 2012 – der alte Deich am Aper Tief bei Vreschen-Bokel ist geöffnet, die Tide kann ungehindert einschwingen; im Vordergrund steht noch der Bagger
Die Ausdeichung Vreschen-Bokel zwei Jahre nach dem Deichrückbau   Bildrechte: NLWKN
Die Ausdeichung Vreschen-Bokel zwei Jahre nach dem Deichrückbau
Vogelparadies Vreschen-Bokel. Wer entdeckt im Bild den jagenden Seeadler?   Bildrechte: NLWKN
Vogelparadies Vreschen-Bokel. Wer entdeckt im Bild den jagenden Seeadler?

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29.10.2015

Masterplan Ems – Planungsstand zum Tidepolder Coldemüntje vorgestellt

Zusammen mit Auricher KollegInnen präsentierten am Mittwoch Vertreter des Oldenburger NLWKN in den Räumen der Naturschutzstation Ems den Stand der Planungen für die Maßnahme Coldemüntje. Im Rahmen des Masterplan Ems sollen im Bereich einer alten Emsschleife in der Gemeinde Westoverledingen auentypische Lebensräume mit Anbindung an die Tidedynamik der Ems entstehen. Den anwesenden „stakeholdern“, so die neudeutsche Bezeichnung für Grundeigentümer, beteiligte Behörden und weitere Interessenvertreter, wurden erste Ergebnisse der hierzu beauftragten Machbarkeitsstudie vorgestellt.

Sylvia Scholze und Helmut Dieckschäfer als Projektverantwortliche des NLWKN in Brake-Oldenburg hatten eingeladen und führten durch die Veranstaltung. Stationsmitarbeiter Heinrich Pegel stellte die naturschutzfachlichen Bestandsaufnahmen des ca. 36 ha großen Gebietes vor und lieferte Prognosen zur künftigen Entwicklung. Edda Klose von der Betriebsstelle in Aurich erläuterte daran anschließend mögliche Poldergeometrien, erforderliche Ingenieurbauwerke und weitere Rahmenbedingungen aus wasserbaulicher Sicht.

Im Anschluss an die Vorträge entspann sich eine rege, in einzelnen Punkten durchaus kontroverse Diskussion. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere die Problematik der Schwebstoff-Sedimentation und Fragen zum Transport und zum Verbleib der Materialentnahmen echte Herausforderungen an die Planer darstellen.


Projektleiter Helmut Dieckschäfer (im Bildhintergrund) in der Diskussion um den geplanten Tidepolder Coldemüntje   Bildrechte: NLWKN
Projektleiter Helmut Dieckschäfer (im Bildhintergrund) in der Diskussion um den geplanten Tidepolder Coldemüntje
Edda Klose und Heinrich Pegel (links am Tisch) erläutern erste Erkenntnisse der Machbarkeitsstudie   Bildrechte: NLWKN
Edda Klose und Heinrich Pegel (links am Tisch) erläutern erste Erkenntnisse der Machbarkeitsstudie

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12.10.2015

Rückdeichung bei Barßel fertiggestellt

Vor wenigen Tagen war es soweit: der alte Deich am Godensholter Tief bei Barßel wurde geöffnet und die erste Tide konnte in den neuen, ca. 1 ha großen Überflutungsbereich einschwingen. Insgesamt neun Wochen sind seit dem ersten „Spatenstich“ Anfang August vergangen. Lisa Theermann, Bauleiterin des NLWKN in Leer, freut sich über die gute und fristgerechte Arbeit der Baufirma: „Etwa 9.800 m³ Sand und 3.000 m³ Klei wurden im neuen Deich verbaut. Dabei blieben die Kosten von insgesamt 285.000 Euro im kalkulierten Rahmen“.

Die ausgedeichte Fläche wird sich zu einem naturbelassenen Feuchtbiotop mit „Kinderstuben“ für die heimische Fischfauna entwickeln. In den vergangenen Jahren konnte der Leda-Jümme-Verband als Unterhaltungsträger des bedeutendsten Seitengewässers-Systems der Unterems bereits an mehreren Stellen Deiche zurückverlegen und neue, ökologisch sehr wertvolle Überschwemmungsbereiche schaffen, so an der Soeste in Barßel und am Aper Tief in Vreschen-Bokel.


In einem weiten Bogen umschließt der neue Deich die alte und neue Überschwemmungsfläche am Godensholter Tief. Für die Mutterbodenandeckung wurde Material aus dem alten Deich verwendet.   Bildrechte: NLWKN
In einem weiten Bogen umschließt der neue Deich die alte und neue Überschwemmungsfläche am Godensholter Tief. Für die Mutterbodenandeckung wurde Material aus dem alten Deich verwendet.
Rückdeichungsfläche nach den ersten Überflutungen im Herbst   Bildrechte: NLWKN
Rückdeichungsfläche nach den ersten Überflutungen im Herbst
Der Schlitz im alten, teilweise abgetragenen Deich bildet einen breiten Einlaufbereich, in den die Tide frei einschwingen kann.   Bildrechte: NLWKN
Der Schlitz im alten, teilweise abgetragenen Deich bildet einen breiten Einlaufbereich, in den die Tide frei einschwingen kann.
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