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Beiträge zum Schutz von Hornissen und anderen Hautflüglern

Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen


Heft 5/94, 64 S., 1,- €

Beiträge

Die Hornisse – Erfahrungen und Erfolge beim Schutz unserer größten sozialen Faltenwespe
von Hans-Heinrich von Hagen, Robert Ripberger und Manfred Waldschmidt

Inhalt nach oben
1 Einleitung
2 Angaben zur Biologie und Ökologie der Hornissen

2.1 Lebenszyklus des Hornissenstaates
2.2 Vorkommen
2.3 Zu den angeblichen Schadwirkungen von Hornissen
2.4 Zur angeblichen Gefährlichkeit gegenüber Mensch und Tier
3 Argumente für den Schutz der Hornissen
4 Allgemeine Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen

4.1 Aufklärung der Bevölkerung
4.2 Erhaltung der Lebensräume
5 Besondere Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen vor Ort
5.1 Absicherungsmaßnahmen
5.2 Umquartierung und Umsiedlung von Hornissenvölkern
6 Ein Nistkasten für Hornissen
6.1 Prinzip des Nistkastens und Hinweise für die Handhabung
6.2 Bauanleitung
7 Schlussbemerkung
8 Literatur
9 Anhang

9.1 Die wichtigsten Schutzbestimmungen des Bundesnaturschutzgesetzes
9.2 Kurzinformationen über die übrigen in Deutschland vorkommenden sozialen Faltenwespenarten

Zur Verbreitung von Hornissen (Vespa crabro L.) und Mittleren Wespen (Dolichovespula media) in Niedersachsen
von Reinhard Altmüller

Inhalt
1 Einleitung
2 Datenbasis
3 Verzeichnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Danksagung
4 Nachweiskarten
4.1 Hornissen
4.2 Mittlere Wespe
5 Unterschiedliche Hornissen-Besiedlungsdichte in den Naturräumlichen Regionen
6 Bestandsschwankungen
7 Angaben zum Nistplatz
8 Diskussion und Zusammenfassung
9 Literatur

8 Diskussion und Zusammenfassung nach oben
Die vorliegende Auswertung der Funde zu Hornisse und Mittlerer Wespe zeigen, dass wir noch in beinahe allen Landesteilen Niedersachsens mit Hornissen und evtl. auch mit der Mittleren Wespe rechnen können. Eine wesentliche Rolle für die jahrweise unterschiedliche Dichte der Bestände spielt das Klima, sowohl das Großklima als auch das Regionalklima vor Ort.

Gute Bedingungen finden die Hornissen im halboffenen dörflichen Siedlungsbereich. Besonders günstig erscheinen die durch alte Dorfeichen geprägten Dörfer in weiten Teilen des Norddeutschen Tieflandes mit ihrem lichten Bestandsklima oder auch Obstgärten. Gebäude bieten anscheinend mit dem Dachstuhl oder in Zwischendecken/-wänden in besonderer Weise die für die maximale Volksentwicklung benötigten ausreichend großen Hohlräume.

Das festgestellte Überwiegen der Hornissen-Nistplätze in menschlichen Siedlungen ist sicherlich nicht nur methodenbedingt. Nistplätze in der freien Landschaft in hohlen Bäumen sind immer noch sehr rar. Der ursprünglich wichtigste natürliche Neststandort ,,Baumhöhle" wird hier dokumentiert in der großen Anzahl besetzter Nistkästen, wobei alte, hohle Bäume z. T. wesentlich größere Hohlräume zur Verfügung stellen, als es ein Meisenkasten oder sogar nur ein Fledermauskasten kann.

Zum Schutz der Hornissen müssen – neben lndividuenschutz und Aufklärung der Bevölkerung – vor allem alte Bäume erhalten werden: Als Einzelbaum, in Alleen, Parks oder in Wäldern. Dies dient zugleich dem Schutz der gesamten an Alt- und Totholz angepassten Lebensgemeinschaft: Alte Bäume und stehendes Totholz mit Höhlen haben über Jahrtausende Mitteleuropa geprägt und sind erst heute absolute ,,Mangelware". Aufgrund des langsamen Baumwachstums sind sie nur langfristig zu ersetzen.

Hornissenschutz in der Praxis der unteren Naturschutzbehörden - Ergebnisse einer Umfrage bei den niedersächsischen Landkreisen und kreisfreien Städten
von Doris Schupp

Inhalt
1 Idee der Umfrage, Beteiligung
2 Auswertung der Antworten

2.1 Häufigkeit der Hornissenberatungsfälle
2.2 An wen wendet sich die Bevölkerung?
2.3 Die Art der Beratung
2.4 Erfolg der Beratung
2.5 Wer führt persönliche Beratungen durch?
2.6 Wer führt Umsiedlungen durch?
2.7 Aufwandsentschädigungen
2.8 Versicherungsschutz
3 Fazit
4 Ausblick

4 Ausblick nach oben
Anders als bei vielen anderen Naturschutzfragen sind von den gelb-schwarzen Insekten die unterschiedlichsten Menschen direkt betroffen. Zunächst ärgerlich oder angstvoll, wenden sich die Menschen von sich aus an die Naturschutzbehörde. Hier besteht die Chance, durch einfühlsame Beratung den Betroffenen Ängste zu nehmen und sie von einem verständnisvollen Miteinander Mensch - Natur zu überzeugen. Die Tatsache, dass rund 80% der Nester nach der Beratung an Ort und Stelle bleiben können, zeigt eindrucksvoll, wie wichtig eine solche Beratung ist. Auch Umsiedlungen sind Maßnahmen, die einen schonenden Umgang mit der Natur demonstrieren.

Eine gute bzw. gut organisierte Hornissenberatung und ,,Umsiedlungsservice" durch die UNB sind deshalb nicht nur eine Maßnahme des direkten Artenschutzes, sondern auch ein Beitrag zur Umwelterziehung und Begeisterung von Menschen für die Natur. Die Arbeit lohnt sich.

Maßnahmenaktion zum Schutz von Wespen, Hummeln und Hornissen - Erfahrungsbericht 1993 des Landkreises Osnabrück, Naturschutzstiftung
von Jutta Gerlach und Wolfgang Marks

Inhalt
1 Vorwort
2 Vorgeschichte: Eine Idee und der Beginn ihrer Realisierung
3 Vorbereitungen und Aufbau des Betreuer-Netzes

3.1 Woher Betreuer nehmen?
3.2 Seminar: Maßnahmen zum Schutz von Hornissen, Wespen und Hummeln
3.3 Schulungsseminare für Betreuer
3.4 Aufgaben der Betreuer
3.5 Ausrüstung der Betreuer
3.6 Öffentlichkeitsarbeit
3.7 Die Betreuergruppe und ihre Beauftragung
3.8 Betreuervertrag und Kostenerstattung
3.9 Genehmigung der Maßnahmenaktion durch die Bezirksregierung Weser-Ems als obere Naturschutzbehörde
4 Erfahrungen
4.1 Statistische Zahlen zur Saison
4.2 Erfahrungen beim Umgang mit der Rat suchenden Bevölkerung
4.3 Erfahrungen zum Verhalten der Tiere bei Umsiedlungsmaßnahmen
4.4 Weitere Erfahrungen, Verbesserungen für Folgejahre
4.5 Abschlussveranstaltung
5 Gebühren für die Betreuertätigkeit?
6 Problem: Abtötung von Hautflüglern durch Schädlingsbekämpfungsfirmen
7 Was kann, darf und soll Umsiedlung erreichen?
8 Fazit, Schlusswort
9 Quellen

9.1 Literatur
9.2 Korrespondenz
9.3 Rechtliche Bestimmungen
10 Anhang; Literatur zur Schulung von Hautflüglerbeauftragten

1 Vorwort nach oben
Die Erfahrungen der Maßnahmenaktion zum Schutz von Hautflüglern der Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück haben gezeigt, wie notwendig praxisorientierter Naturschutz ist. Der direkte Kontakt zur betroffenen Bevölkerungsgruppe, Beratung und Hilfe bilden das Instrumentarium, das der Natur und dem Naturschutz einen angestammten Platz im Denken und Handeln der Bevölkerung in der harten Konkurrenz zu anderen Nutzungen auf Dauer einrichten kann.

Dies zeigt der Bericht, der eher im Übergangsbereich Sozialwissenschaften – Naturwissenschaften anzusiedeln ist, da er neben Bestätigungen und weiteren Erkenntnissen über die zu schützenden Hautflügler den Einfluss der überwiegend soziotechnischen Bildung der Bevölkerung widerspiegelt. Durch diese Technisierung ist der Artenschutz stark betroffen. In vielen Fällen sind Nutzungskonflikte Mensch – Natur vorprogrammiert, da oftmals das Wissen um natürliche Abläufe und natürliche Verhaltensweisen fehlt.

Daher schildert dieser Erfahrungsbericht in seinen Teilen den verwaltungstechnischen Aufbau des Betreuernetzes und die Erfahrungen der Verwaltung, die Kooperation im Betreuernetz, die praktischen Erfahrungen mit den Insekten und letztendlich Situationen im Umgang mit den Betroffenen und deren analytischen Betrachtung, um auf Dauer einen ausgewogenen Umgang mit den artengeschützten Insekten und mit den ,,Eigentümern" wehrhafter Insekten erreichen zu können.

Hornissen   Bildrechte: NLWKN
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Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Veröffentlichungen

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Göttinger Chaussee 76 A
D-30453 Hannover
Tel: +49 (0)511 / 3034-3305
Fax: +49 (0)511 / 3034-3501

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