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Sturmflutbilanz: Dünenabbrüche auf den Inseln

Kaum Schäden an Küstenschutzanlagen auf dem Festland


Norden. – Die schwere Sturmflut an der niedersächsischen Nordseeküste war eine große Belastungsprobe für die Küstenschutzanlagen auf den Inseln: Insbesondere deren Nordseiten mit Dünen und Deckwerken waren durch Seegang und schwere Brecher erheblich belastet. Am Festland hingegen gab es keine nennenswerten Schäden an den Deichen und Küstenschutzbauwerken. Zu diesem Ergebnis kam der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am Mittwoch nachmittag in einer ersten Bestandsaufnahme über die Folgen der Sturmflut.

"Alles in allem haben sich die niedersächsischen Küstenschutzanlagen, unsere Deiche, Siele und Sperrwerke bewährt und bieten der Bevölkerung ein hohes Sicherheitsniveau", resümierte Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander. Um dieses Niveau halten zu können, seien jedoch nach wie vor große und kontinuierliche Anstrengungen in Unterhaltung und Anpassung der Schutzvorrichtungen erforderlich. "Bewährt hat sich jetzt schon zum zweiten Mal das Emssperrwerk, das erfolgreich die Sturmflut aus der Ems fern gehalten hat", stellte Sander fest.

Keine Schäden an den Festlandsdeichen, aber reichlich Teek - insbesondere an den staatlichen Deichen im Dollart (Kanalpolderdeich) und Leybucht (Störtebecker Deich). Der NLWKN schätzt die Menge auf weiter über 10.000 Kubikmeter. Die Hafenbereiche vor den Hauptdeichen standen stundenlang unter Wasser; Schäden entstanden durch große nicht gesicherte Gegenstände wie Container. Alle Sommerpolder entlang der ostfriesischen Küste wurden ebenfalls überflutet - das Vieh konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.

"Die Deiche und Deckwerke auf den Inseln haben der Sturmflut getrotzt", betonte Frank Thorenz, Leiter der Betriebsstelle Norden-Norderney des NLWKN, der dabei insbesondere das neue Deckwerk auf Norderney hervorhob, dass seine Bewährungsprobe bestanden habe. Leichte Schäden gab es lediglich im Bereich des Deckwerkes am Westdeich und am Nordbad.

Alle ostfriesischen Inseln sind durch Dünenabbrüche betroffen. Auf Borkum wurden Strandbuden zerstört, die nicht rechtzeitig abgeräumt worden waren. Auf Memmert gibt es erhebliche Dünenabbrüche. Außerdem ist eine Fahrwasser-Tonne am Strand angetrieben. Auf Juist registrierte der NLWKN starke Dünenabbrüche westlich des Hammersees auf einer Länge von ca. einem Kilometer und bis zu zehn Meter Tiefe. Auf Baltrum müssen leichte Schäden am Deckwerk ausgebessert werden. Trotz stärkerer Abbrüche im Bereich des Pirolatals auf Langeoog gibt es keine Gefährdung der Insel, denn durch die Dünenverstärkungen der letzten Jahre ist noch eine ausreichende Breite der Dünen vorhanden. Auf Spiekeroog betragen die Abbrüche im Bereich der Süderdünen etwa zehn Meter. Auch auf Wangerooge stellten die NLWKN-Mitarbeiter starke Abbrüche an der gesamten Harlehörndüne mit zum Teil über zehn Meter Tiefe auf einer Gesamtlänge von 800 Metern fest.

"Insgesamt profitieren wir jetzt davon, dass wir in den vergangenen relativ ruhigen Jahren durch Sandfangmaßnahmen viel Sand an den Dünenfüßen sammeln konnten. Das hat die Abbrüche deutlich reduziert", sagte Thorenz.

NLWKN-Hägglund im überfluteten Hafen Bildrechte: NLWKN

NLWKN-Hägglund im überfluteten Hafen von Neßmersiel

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.11.2006
zuletzt aktualisiert am:
27.04.2010

Ansprechpartner/in:
NLWKN Pressestelle

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