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Wangerooge: Neubau des Schöpfwerkes beginnt

Anlage im Ostgrodendeich wichtig für den Küstenschutz // Presseinformation vom 20. Juli 2015


Das Schöpfwerk im Ostgrodendeich auf Wangerooge wird neu gebaut: Noch in dieser Woche beginnen im Auftrag des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) die Bauarbeiten; im Oktober wird die Anlage in Betrieb genommen. Das Land Niedersachsen investiert hier rund 1,5 Mio. Euro aus Mitteln der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes.

Das Schöpfwerk ist ein wichtiger Bestandteil der Erhöhung und Verstärkung der über drei Kilometer langen Deichstrecke des Dorf- und Ostgrodendeiches auf Wangerooge, die der NLWKN bis 2018 in mehreren Abschnitten durchführt. „Die neuen Deiche werden im Verbund mit dem neuen Schöpfwerk eine erhebliche Verbesserung des Sturmflutschutzes für die Insel bewirken“, erläuterte Frank Thorenz vom NLWKN in Norden.

Das Schöpfwerk liegt auf Höhe des Flugplatzes in der Deichlinie. Es entwässert sowohl die Ortslage als auch den gesamten mittleren und östlichen Teil der Insel, weil auf Grund der Höhenverhältnisse kein natürlicher Wasserabfluss durch ein Siel möglich ist. Insgesamt ist eine Fläche von etwa 265 Hektar an das Schöpfwerk angeschlossen. „Das alte Bauwerk wurde zuletzt 1975 saniert und entspricht nicht mehr den heutigen technischen Anforderungen an die Deichsicherheit“, begründete Thorenz. Herzstück der künftigen Anlage sind zwei stehende vertikale Propellerpumpen mit einer Leistung von jeweils 300 Litern in der Sekunde, wodurch die Pumpenleistung erheblich ausgeweitet und an die Erfordernisse angepasst wird. Ins Wattenmeer gelangt das Wasser über eine 60 Zentimeter starke und 50 Meter lange Druckrohrleitung, die durch den Ostgrodendeich führt. Während der Bauzeit gewährleisten Hilfspumpen die Entwässerung der Insel.

Das in rotem Klinker geplante Pumpenhaus ist in die inselseitige Deichböschung integriert und wird vom Deichverteidigungsweg aus erreichbar sein. Das Schöpfwerk wird im Regelfall vollautomatisch betrieben; zusätzlich ist eine manuelle Pumpensteuerung vorgesehen.

Im Einlaufbereich des Schöpfwerkes entsteht ein circa 20 Meter breites und 90 Meter langes Speicherbecken, um die Zuflüsse temporär zu speichern und so die die Schalthäufigkeit der Schöpfwerkspumpen zu reduzieren. Zudem werden die vorhandenen Wehre im Binnendeichgraben zu Sohlgleiten umgestaltet, um die ökologische Durchgängigkeit zu verbessern.

„Zunächst wird das neue Pumpengebäude errichtet“ berichtet Projektleiter Theo van Hoorn vom NLWKN. In dieser Zeit wird die Baustelle noch passierbar sein. Im September muss der Deich für den Einbau der Druckrohrleitung und die Herstellung des Auslaufbauwerkes geöffnet werden. In dieser Zeit steht der Deich für den Besucherverkehr nicht zur Verfügung.

Der Neubau des Schöpfwerkes ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung des Küstenschutzes an der Wattseite von Wangerooge. Im Jahr 2014 hatte der NLWKN bereits einen mehr als 1000 Meter langen Abschnitt des Ostgrodendeiches ausgebaut. Die Insel Wangerooge wird durch fast sechs Kilometer Deiche und elf Kilometer Schutzdünen vor Sturmfluten geschützt und in ihrem Bestand gesichert.


Luftbild Wangerooge Ostinnergriden und Ortslage   Bildrechte: NLWKN
Luftbild Wangerooge Ostinnergriden und Ortslage
Vorhandenes Schöpfwerk im Dorfgrodendeich mit Zulaufgraben am Deich Bildrechte: NLWKN
Vorhandenes Schöpfwerk im Dorfgrodendeich mit Zulaufgraben am Deich
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Artikel-Informationen

erstellt am:
20.07.2015

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