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Moorflächen effizient und klimaschonend nutzen

Fachtagung Paludikultur in Meppen diskutiert neue Ansätze der Landwirtschaft


Meppen - Moore und andere organische Böden in Niedersachsen haben eine große Bedeutung sowohl für Klimaschutz und Naturschutz als auch als Wirtschaftsgrundlage für den Menschen. Ihre systematische Entwässerung führt zum Ausstoß großer Mengen an Treibhausgasen, zu Nährstoffaustrag und den Verlust der Artenvielfalt. Unter dem Schlagwort „Paludikultur“ diskutieren in Meppen Landnutzer, Firmen, Naturschützer und Vertreter aus Politik und Wissenschaft nun Möglichkeiten, die landwirtschaftliche Bewirtschaftung auf bereits genutzten Moorböden nachhaltig zu gestalten. Für die vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) und dem 3N Kompetenzzentrum organisierte Fachtagung am 12. Juni sind noch Restplätze verfügbar.

Mit Paludikultur ist eine Form der Landwirtschaft gemeint, die auf der Nutzung von nassen organischen Böden basiert. „Dabei wird der Boden geschützt, also der wertvolle Torf erhalten und die Treibhausgasemissionen auf ein Minimum reduziert“, erklärt Dr. Colja Beyer von der Kompetenzstelle Paludikultur im 3N Kompetenzzentrum. Paludikultur könne aber auch einen Beitrag dazu leisten, den Austrag von Stickstoff und Phosphor zu verringern sowie die Artenvielfalt zu erhöhen. Dass dies auch im Interesse der Landwirte ist, davon ist Colja Beyer überzeugt: „Die gegenwärtige Nutzungspraxis, die auf Entwässerung basiert, hat schlussendlich auch geringere Erträge und höhere Kosten für die Landwirtschaft zur Folge“. Im ungünstigsten Fall kann die Fläche nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden, wenn die Torfschicht komplett verschwunden ist. Der Verlust der Ökosystemdienstleistungen verursache auch aus volkswirtschaftlicher Sicht hohe Kosten, betont der Experte.

Dennoch seien beim Stichwort Paludikultur noch viele Fragen offen: Welche Chancen und Hemmnisse gibt es? Wie müssen die Rahmenbedingungen sein? Wie kann die Wirtschaftlichkeit verbessert werden? „Diesen und anderen Punkten wollen wir im Rahmen der Tagung im Kreishaus Meppen auf den Grund gehen“, so Beyer.

Aktuell sind für die kostenlose Veranstaltung noch Plätze verfügbar. Interessenten können sich online unter www.3-n.info oder per E-Mail (info@3-n.info) sowie Fax (05951 9893-11) für eine Teilnahme registrieren.
Paludi  
Über 10 Prozent der Landesfläche Niedersachsens ist von kohlenstoffreichen Böden - vor allem Hoch- und Niedermooren - bedeckt. Diese Böden bestehen aus Torf und zeichnen sich dadurch aus, dass sie im naturnahen Zustand nahezu wassergesättigt sind.
Presse Bildrechte: MF

Artikel-Informationen

erstellt am:
04.06.2018

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