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Moorentwicklung: Wichtig für Artenvielfalt und Klimaschutz

35 Millionen Euro für Projekte in Niedersachsen bis 2020 / Pressemitteilung vom 25. Mai 2018


Norden – Dass Moore als ökologisch wertvoller Lebensraum wichtig für die Artenvielfalt sind, ist seit Langem anerkannt. Dass sie als Speicher von Treibhausgasen auch eine bedeutende Rolle im Klimaschutz spielen, ist eine sehr viel jüngere Erkenntnis.

„Bis zum Jahr 2020 fördert das Land Niedersachsen aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE Projekte zum Klimaschutz durch Moorentwicklung mit bis zu 35 Millionen Euro, hinzu kommen Mittel des Landes Niedersachsen“, sagte Umweltminister Olaf Lies am Freitag während der Vorstellung des Jahresberichtes des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) in Norden. „Rund ein Drittel der deutschen Moorfläche liegen in Niedersachsen: Damit haben wir in besonderem Maße die Verantwortung, uns für den Moor- und Klimaschutz in den niedersächsischen Mooren einzusetzen.“

„Der NLWKN engagiert sich bei der Umsetzung der Förderrichtlinie „Klimaschutz durch Moorentwicklung“: Dabei geht es darum, im Sinne des Klimaschutzes bestehende Hoch- und Niedermoore zu erhalten und zu regenerieren. So können die Emissionen von Treibhausgasen aus Mooren reduziert und Moore als Kohlenstoffspeicher reaktiviert werden. Neben dem Klimaschutz profitiert davon auch die biologische Vielfalt. Der NLWKN bewertet die Projekte aus fachlicher Sicht“, berichtete Berthold Paterak als zuständiges Mitglied der Direktionsleitung des NLWKN. Der NLWKN ist aber auch selber als Projektträger aktiv und führt derzeit folgende Projekte durch.

Das Projekt Optimierung des Wasserhaushaltes in Hochmooren der Diepholzer Moorniederung läuft von 2017 bis 2020. Für die drei Projektgebiete mit etwa 2000 Hektar Gesamtfläche werden unter Abstimmung mit Akteuren vor Ort gezielte Maßnahmen zur Wiederherstellung moortypischer Wasserstände geplant. Hierzu werden die hydrologischen und bodenkundlichen Gegebenheiten untersucht. Die Förderung beträgt rund 470.000 Euro.

Das Vorhaben Erprobung klimaschonender Bewirtschaftung von Naturschutzgrünland auf wiedervernässten Niedermoorböden wird von 2016 bis 2021 auf 2.120 Hektar wiedervernässtem Niedermoorgrünland der Dümmerniederung durchgeführt. Wirtschaftlich tragfähige Nutzungsmöglichkeiten zur nachhaltigen extensiven Grünlandbewirtschaftung bei ganzjährig möglichst hohen Grundwasserständen sollen zur Erreichung der Ziele von NATURA 2000 und des Klimaschutzes erprobt und entwickelt werden. Die Fördersumme beträgt rund 506.000 Euro.

Das Gebiet des Projektes Optimierung des Wasserhaushalts in Hochmooren im Bezirk Lüneburg umfasst elf Hochmoore in den Landkreisen Cuxhaven, Stade, Rotenburg, Heidekreis, Celle und Uelzen. Die Laufzeit des Projektes beträgt vier Jahre bis 2021 und hat einen Förderrahmen von 4,6 Millionen Euro. In den Mooren soll der Wasserhaushalt durch Bau von Poldern und Grabenstau optimiert werden, um so eine Hochmoorregeneration einzuleiten und den Erhaltungszustand der moortypischen Lebensräume zu verbessern.

Das Projekt Kompetenzstelle Paludikultur will die Paludikultur (land- oder forstwirtschaftliche Nutzung nasser und wiedervernässter organischer Böden) als eine moor- und klimaschonende Alternative zur bisherigen land- und forstwirtschaftlichen Nutzung von Moorböden fördern. Anbauhemmnisse sollen beseitigt und Wege zur Förderung der Vermarktung gefunden werden. Das Projekt wird in Kooperation mit dem 3N Kompetenzzentrum bis 2022 mit mehr als 516.000 Euro gefördert.

Der Jahresbericht wird auf der Homepage des NLKWN veröffentlicht:
http://www.nlwkn.niedersachsen.de/

Artikel-Informationen

erstellt am:
25.05.2018

Ansprechpartner/in:
Achim Stolz

Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am Sportplatz 23
26506 Norden
Tel: +49 (0)4931/947-228
Fax: +49 (0)4931/947-222

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