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Minister Wenzel: Gewässergüte der Weser auf dem Prüfstand

Vollautomatische Messstation liefert Daten tagesaktuell an den NLWKN // Presseinformation vom 21. Dezember 2016


Umweltminister Stefan Wenzel hat heute (Mittwoch) die voll automatische Gewässergüte-Messstation in Boffzen im Landkreis Holzminden besucht. Die Station ist die erste niedersächsische Weser-Messstation nach dem Zusammenfluss von Werra und Fulda und der Landesgrenze; sie überprüft die Einhaltung der Zielwerte für Chlorid, Magnesium und Kalium. Die Daten werden automatisch erhoben und kontinuierlich an den NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) weitergeleitet.

Der Bewirtschaftungsplan 2015 bis 20121 (Salz) sieht für die Messstelle Boffzen bis 2021 eine Chlorid-Konzentration in Höhe von 395 Milligramm pro Liter (mg/l) vor, bis 2027 soll der Wert sogar unter 295 mg/l fallen. „Damit wollen wir der Salzeinleitung in die Werra klare Grenzen setzen. Die Messstation trägt dazu bei, die Werte transparent zu erfassen und Erfolge in Bezug auf die Versalzung der Weser messbar zu machen. Der Verursacher wird sich mit seiner Produktion und Maßnahmen zur Verringerung der Salzlast an dem Beschluss der Weserkonferenz messen lassen müssen“, sagte der Minister in Boffzen.

Die Messstation wurde vom NLWKN im Sommer eingerichtet und ist Mitte Oktober in den Regelbetrieb gegangen. Bereits seit Mai wurden Messungen in Boffzen durch mobile Messgeräte und tägliche Probenahmen vorgenommen.

Die Messstelle arbeitet inzwischen vollautomatisch. „Das bedeutet, dass die Daten mit Hilfe von Messsonden, die direkt in der Weser angebracht sind, über Funk an einen Datensammler im Stationshäuschen geschickt werden“, erläuterte Stephanie Gudat vom NLWKN. „Von dort werden die Daten direkt in das Betriebsinformationssystem des NLWKN weiter geleitet und stehen für eine kontinuierliche Auswertung zur Verfügung“.


Die gemessenen Rohdaten zu den wichtigen Parametern Sauerstoffgehalt, Leitfähigkeit und pH-Wert dieser Messstelle und weiterer Messstationen in Niedersachsen stehen ab jetzt in einem Messintervall von 15 Minuten online über das Portal des NLWKN zur Verfügung (www.gewaessergueteonline.nlwkn.niedersachsen.de). Eine Smartphone-Applikation zum Abruf der Gütedaten der niedersächsischen Messstationen ist in Vorbereitung.

Die Salzparameter werden im Labor des NLWKN als 14-Tagesmischproben auf Salz- und Nährstoffparameter untersucht und anschließend im Internet veröffentlicht. Eine zusätzliche Veröffentlichung auf den Internetseiten der Flussgebietsgemeinschaft Weser ist vorgesehen.

An der Weser existieren derzeit fünf automatische Güte-Messstationen, in Fließrichtung sind dies die Stationen Hemeln, Boffzen, Hessisch Oldendorf, Drakenburg und Brake. Im Einzugsgebiet der Weser, also inklusive der wichtigen Neben- und Zuflüsse zur Weser, existieren 16 automatische Stationen, in ganz Niedersachsen sind es 24 Stationen.

Hintergrund-Informationen zur Gütemessstelle Boffzen:

Die Gütemessstation ist in einen Neubau (Wohnhaus mit Garage) integriert und von außen auf den ersten Blick schwer als Messstation zu erkennen. Die Station bildet einen messtechnischen Lückenschluss zwischen den Stationen Hemeln (Landkreis Göttingen) und Hessisch Oldendorf (Landkreis Hameln-Pyrmont).

Wie arbeitet die Güte-Messstation?

Einige Stationen werden im sogenannten Bypass-System betrieben, so auch die neue Station Boffzen. Dabei wird Wasser über ein Pumpensystem aus der fließenden Welle des Gewässers in ein Leitungssystem in der Station gepumpt. In diesem Leitungssystem sitzen die Messsonden, die den Wert ermitteln und die Daten an den Datensammler im Stationshaus übergeben. Sowohl die Messung als auch die Datenübertragung erfolgt automatisch. Die Messintervalle und die Datenübermittlungsintervalle werden vorab eingestellt.

Gibt es schon erste Ergebnisse?

Es gibt Ergebnisse von den 14-Tagesmischproben, die im Rahmen des Messprogramms der Flussgebietsgemeinschaft Weser erhoben werden; die Werte einiger Sonden sind im Internet verfügbar: https://www.gewaessergueteonline.nlwkn.niedersachsen.de/Start


Presseinformation Bildrechte: NLWKN

Artikel-Informationen

erstellt am:
21.12.2016

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